Zylinder aufbohren?
Hallo ich bin Laie und wollte wissen, wie das Zylinder aufbohren funktioniert. Habe gesehen, dass es da CNC Maschinen gibt. Danach wird gehohnt, auch soweit alles klar. Aber da geht es ja um hundertstel Millimeter.
Meine Frage. Gibt es denn jeden Zylinder auf hundertstel mm, der da dann rein passt, wenn man aufgebohrt und vergrößert hat ? Kann ich mir ja nicht vorstellen oder?
vielleicht kann mir das wer erklären ? Danke
Hallo
Motorblöcke werde mit relativ “primitiven” Bohrbänken bearbeitet und danach gehont oder “gesleeved”. Dazu braucht man keine “CNC” Maschinen aber CNC Technik ist billig bzw seit 30 Jahren Stand der Technik.
Marktführer ist nmK bei Grossserienfertigung immer noch die EMAG aus Salach. Das sind 5 Achsen Bearbeitungstungszentren die mit einer Aufspannung alles durcharbeiten können. Mw baut diese Maschienen aber der Hermle für EMAG
Bei Motorinstandsetzern findet man Alzmetall, Chiron/Stama, Comag, CWE, Deckel (später Maho bzw DMG Mori Seiki), Flott, Gillardon, Haan, Hanland, HBM, Hermle (BHG), MAG, Pfauter, Sunnen, SEW (SulzerEscherWeyss), Unova, Waldrich Bohrwerke.
Die führenden Präzisions Werkzeugmaschinenbauer waren früher alle in Süddeutschland und Schweiz. Die Japaner konnten erst in den 70ern in einer der Wirtschaftkriesen durch zukauf insolventer Maschinenbauer (Bluthardt, Matec, Deckel/Maho, Hüller, LUMAG) hinter die Geheimnisse der Schwaben und Schweizer kommen. Bis dahin musste zb Honda mit deutschen Bohrwerken arbeiten bzw ist immer noch EMAG Kunde.
https://sunnen.eu/de/anwendungen/fahrzeug-und-motorbau
Kolben werden auf das 1/1000tel genau gefertigt (zumindest bei Premiummotoren) und es gibt meist 4 Reperaturstufen mit je 0,25mm Übermass. Kolben sind aber bei 20°C nicht Rund sondern “Oval” oder Eiförmig. Kolben werden erst im Betrieb und/oder über 60°C “Formtreu”
Motorblöcke werden dann bei Premiummotore auch meist auf das 1/1000tel gebohrt und gehohnt. Dazu braucht man dann bei Alublöcken speziel bei Open Deck eine “Bohrbrille”. Die Bohrbrille ist eine Art Ersatzzylinderkopf der den Motor auf Betriebsdimensionen spannt und meist werden die Blöcke mit Heissluft auf 80°C durchgebacken.
Der Motorbauer/Motorinstandsetzer fertigt die Motore nach denn zulässigen Toleranzmassen. Wenn er bei 0,2500 Übermass die Toleranzen überschreitet bohrt er halt um 0,5000 auf.
Im Rennsport kommt vor das man den Motor bis zur zulässigen Hubraumgrenze ausbohrt und der Motorsportdienst (in der Gartenstrasse in Fellbach) dazu genau passende Kolben mit Zwischenmass fertigt. Das war zb für die 1750ccm Motorklasse oft der Fall.
Im Prinzip wird der Motorblock meist auf der Hauptlagergasse als Referenzmass “aufgespannt” und die Nullage justiert/eingestellt dann bohrt man erst mal um 0,23 mm vor, die restlichen 0,02 mm schleift oder hohnt man mit Kreuzschliff aus. Es gibt Motorblöcke aus unterschiedlichen Materialen und Alublöcke werden anderst gebohrt/behandelt als Grauguss oder Sphärogussblöcke. Alublöcke haben oft eine harte “Laufschicht” (Alusil, Galnickal, Hartchrom, Nikasil, Locasil, Silitec, Silumin, Silumal, APS/Plasmasputter,,,) auf den Zylinderwänden die man mit viel Zustellung “runterschruppen” muss.
Das Aufbohren das Du meinst ist die Erweiterung Ein,- Auslass und der Überström Kanäle bei 2Taktern. Dabei werden der Ansaugkanal und der Abgaskanal vergrößert, und wenn man es richtig macht kommen noch die Überström Kanäle
aufbohren= Hubraunvergrößerung sind mehrere mm
aufbohren= Reparatur sind auch mehrere 0,1mm und dafür gibt es Übermaßkolben. Das wird aber nur bei teuren Motoren/Autos gemacht. Tauschmotor ist billiger
Zylinder aufbohren geht in bestimmten Massschritten, und für jedes Übermaß gibt es genau passende Übermasskolben.
a okay danke, arg … da gibt es dann aber sicher seeeeehr sehr viele bei den Hundertstel
Die Stufung ist nicht so eng, das sind glaube ich 0.1 mm Stufungen,. Das Einbauspiel des Kolben bewegt sich im Bereich von hundertstel mm.