Ziele Lenins?

hi, wie umsetzbar waren eigentlich die ziele lenins zur damaligen politischen situation in Russland? er wollte ja als endziel die Klassenlose gesellschaft schaffen…und dabei das Privateigentum, Gegner wie ( Sozialdemokraten , sozialrevolutionäre, Liberale… etc) abschaffen

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DiegoderAeltere
2 years ago

Lenins Wirken und Vermächtnis ist eigentlich eine wunderbare Bestätigung der marxistischen Ansicht, dass willensstarke Individuen zwar einzelne Ereignisse wie etwa die Oktoberrevolution prägen können, aber die Entwicklungsrichtung der dadurch neu eingeläuteten Epoche nicht mehr kontrollieren können.

Lenin und die Bolschewiki genossen in der Oktoberrevolution die Unterstützung der breiten Bevölkerung und nutzten die Schwäche des Bürgertums aus, um als erste sozialistische Bewegung überhaupt die Macht in einem Land zu erobern, was damals auf der ganzen Welt als Sensation wahrgenommen wurde.

Die technische Rückständigkeit Russlands, die Lebensmittelknappheit und die Zerstörungen des ersten Weltkriegs standen der Verwirklichung des sozialistischen Programms entgegen, weshalb die Bolschewiki gezwungen waren, ein Kompromiss nach dem anderen einzugehen und sich mit suboptimalen Lösungen begnügen mussten.

Die russische Revolution hätte damals gerettet werden können, wenn sie sich auf andere Länder ausgeweitet hätte und dort zur Etablierung von proletarisch kontrollierten Räterepubliken geführt hätte, die Russland wohlgesonnen waren. Die Revolutionen in Deutschland, Ungarn und Finnland wurden aber blutig niedergeschlagen bzw. durch opportunistische Sozialdemokraten verfälscht und in die Irre geführt.

Somit blieb Sowjetrussland international isoliert und musste seine Probleme aus eigener Kraft bewältigen. Die Konterrevolution von liberalen und monarchistischen Kräften, die vom Ausland unterstützt wurden, verschärfte die Lage noch weiter. Neben notwendigen Kompromissen begingen die Bolschewiki sicher auch strategische Fehler, was nicht verwundern sollte, da sie sich ja an keinem historischen Vorbild anlehnen konnten.

Besonders folgenschwer war die Übertragung der Entscheidungsgewalt von den demokratisch gewählten Arbeiter- und Soldatenräten zur bolschewistischen Führung, die zunächst vorübergehend sein sollte. Das erschien damals notwendig, um im Bürgerkrieg handlungsfähig zu bleiben, führte aber zur Entstehung einer bürokratischen Führungsschicht um Stalin, Sinowjew und Kamenew (Lenin selbst konnte ab 1922 wegen seines Gesundheitszustands kaum noch an der Politik teilnehmen, und seine Empfehlung, Stalin als Generalsekretär abzusetzen, wurde unter den Tisch fallen gelassen).

Nach dem Sieg der Bolschewiki im Bürgerkrieg war die Bürokratie nicht mehr bereit, ihre Privilegien auf- und die Macht an die Räte zurückzugeben. Tatsächlich konzentrierte Stalin noch mehr Macht und seinen Händen und wandte sich auch gegen seine früheren Unterstützer Sinowjew und Kamenew. Nach Welt- und Bürgerkrieg war die Bevölkerung aber viel zu ermüdet, um sich die Macht zurückzuholen.

Die dadurch entstandene Diktatur nahm viele Errungenschaften der Revolution zurück und verwandelte die Sowjetunion in ein undemokratisches Zerrbild der sozialistischen Utopie.

Es ist also wichtig zu betonen, dass es nicht das politische Programm Lenins und der Bolschewiki war, dass zur stalinistischen Diktatur führte, sondern die konkreten materiellen Bedingungen im Inland, die Rückschläge der revolutionären Bewegung im Ausland und die eigennützigen Interessen der Parteibürokratie.

guteAntwort142
2 years ago

Hinsichtlich der damaligen politischen Situation würde ich sagen Lenin hatte gute Chancen. Fast alle Bevölkerungsgruppen des russischen Zarenreich waren bereit für Reformen zu kämpfen und der erste Weltkrieg brachte das Fass zum überlaufen. Er hat es auch weit gebracht..aber der daraus resultierte Kommunismus ist ja eine gescheiterte Staatsform. (geschichtlich gesehen)

martrud
2 years ago

wenn schon konsequente kleinschreibung dann bitte wirklich durchgehend sonst verwirrst du die leser innen nur noch konsequenter