Wozu ist eine breite Schwertschneide an der Basis gedacht?

Ich habe gerade ein Schwert gesehen, dessen Form mir Rätsel aufgibt.

Die normalen “Ritterschwerter” sind ja meist vorn spitz und ansonsten werden sie nur minimal breiter am Heft (oberes Schwert), sowohl als Einhandschwert als auch als Zweihänder.

Eben habe ich aber ein Schwert gesehen, welches eine auffällig breite Klinge hatte, die gen Heft noch breiter wurde. Am Ende waren zwei halbrunde Kerben, vermutlich Fingerschutz so wie beim oberen?

Ich frage mich nun: Für welche Kämpfe ist so eine breite Klinge gedacht?

Wenn die erstmal irgendwo reingerammt wird, schneidet sie sich ka quasi einen immer breiteren Keil in die Wunde, während die obere Klinge eher einen geraden Stich macht.

So ein breites (Es war ein Einhandschwert) Schwert ist doch aber bestimmt ziemlich schwer. Kann man damit überhaupt kämpfen, oder sind die für andere Dinge gedacht?

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Torrstark
6 months ago

Das kann auch einfach kulturelle/Verzierungsgründe haben. In der Bronzezeit haben wir auch Schwerter, welche eine solche Form wie oben aufweisen. Das hat dort einfach mit der gängigen Mode zu tun.

Winterkoenig
6 months ago

Leider kann ich dir anhand deiner Zeichnung nicht weiterhelfen. Die Proportionen sind mir unverständlich.

Grundsätzlich sind Schwerter des europäischen Mittelalters nicht derart geformt, sondern haben zu meist eine gerade oder konisch verlaufende (Wie Typ 16 und 18) Klinge.

Oekeshott-Tabelle

Andererseits

Könnte es möglich sein, dass das ganze Holz, die Parierstange einfach lose war, verrutscht? Denn dann würde die Einkerbung einfach die Klinge am Gefäß zeigen. Eine blanke Klinge schaut nämlich, bevor man Griff, Parierstange und Knauf befestigt, so aus:

Schwertklinge aus der Bronzezeit.

verreisterNutzer
6 months ago

Es hat mehr Masse. Schleudert man es, richtet es mehr Schaden an. Damit man es händeln kann, ist es dafür etwas kürzer, soll aber schon noch relativ lange Schneiden haben. Mit einer Axt spaltet man ein Holzscheit, ein Beil bleibt nur stecken oder prallt vielleicht sogar ab.

verreisterNutzer
6 months ago
Reply to  LonelySoul87

Hin- + her- + um sich schwingen. Ist es vorn an der Schneide sehr schwer, ist die Wucht umso größer, mit der es irgendwo auftrifft. Ich glaube nicht, dass Werfen vor 800 Jahren so verbreitet war. Das ist wohl eher eine Hollywooderfindung, aber auch dann würde es sich durch die Gewichtsverteilung nach vorn ausrichten.

muckel3302
6 months ago

Das untere Teil ist eher typisch für eine Lanze oder eine andere Stoßwaffe, durch die höhere Masse an der Basis ist die Stoßwirkung besser und die darunterliegenden Einbuchtungen verhindern ein Rausrutschen. Für ein Schwert wäre das eher ungeeignet und es würde schwer werden.

muckel3302
6 months ago
Reply to  LonelySoul87

Nicht jedes Schwert war für den Kampf geeignet. Ein Richtschwert z.B. hatte nur eine scharfe Seite und musste wegen der breiten und langen Klinge zweihändig geführt werden. Es wurde bevorzugt zur Hinrichtung bzw. Enthauptung eingesetzt. Kampfschwerter waren nicht geeignet Ritterrüstungen zu durchschlagen, dafür waren sie auch nicht gedacht, dafür waren z.B. Lanzen geeignet. In erster Linie sollten Kampfschwerter den Gegner auf Distanz halten und durch Verletzungen kampfunfähig machen. Die Form der Klinge hatte einen Einfluss auf das Gewicht, eine schmale und weniger lange Klinge bedeutete weniger Gewicht, was für eine schnellere / flexiblere und einhändigen Nutzung sinnvoll war, es minderte aber auch die Schlagwirkung und der Gegner konnte nicht so schnell kampfunfähig gemacht werden. Der Schwertträger musste also immer abwägen was für ihn sinnvoller war.

muckel3302
6 months ago

Das untere ist aus meiner Sicht eine Lanze, auch die soll auf Distanz halten und gleichzeitig den Gegner töten oder schwer verletzen.