Wird es Dinosaurier geben?

Mit den heute vorstellbaren Technologien wird es nie möglich sein, (Nichtvogel-)Dinosaurier wieder zum Leben zu erwecken. Es gibt keine auch nur andeutungsweise lesbaren Erbgutreste, die als Grundlage einer Rekonstruktion dienen könnten. Erbgut ist nicht lang haltbar, es beginnt kurz nach dem Tod zu zerfallen. Modernste Technologie ermöglicht es heute, kleinste lesbare Bruchstücke von Erbgut (kurze Molekülketten) zu erkennen, sie zu sortieren, richtig zusammenzusetzen und zu vervielfältigen. Svante Pääbo hat für seine wegweisende Arbeit, die praktisch die Erfindung der Paläogenetik ist, den Medizin-Nobelpreis bekommen. Man kann dank seiner Methoden Erbgut analysieren, das zehntausende Jahre in die Altsteinzeit reicht. Die Grundbedingung ist aber immernoch, dass es kleine Bruchstücke lesbaren Erbguts geben muss. Für die Erforschung weiter Teile der Geschichte der modernen Menschen und Neanderthaler und zur Erforschung der Domestizierung von Haus- und Nutztieren reicht das. Weiter in die Vergangenheit reicht es aber nicht. Theoretisch sind wohl noch ein paar weitere zehntausend Jahre möglich, danach endet es aber zwangsläufig, weil keine älteren Molekülketten mehr erhalten sind. Genau daran scheitert es auch bei Dinosauriern. Auch die jüngsten Meldungen zum Fund von Dino-DNA ändern daran nichts. Zu erkennen, dass gefundenes Material der zersetzte Rest von Erbgut ist, reicht einfach nicht. Es müssen lesbare Bruchstücke übrig sein. Mit ein paar einzelnen Molekülen, an denen nicht zu erkennen ist in welcher Reihenfolge sie zusammen gehören oder gar den Abbauprodukten dieser Moleküle, kann man nichts rekonstruieren.