Wird die Forschung an Krebsmedikamenten abgebremst, weil z.B. Chemotherapien mehr Geld bringen?

Diese Frage habe ich mir mal als junger Erwachsener gestellt. Weil man immer mal was vom Durchbruch bei Krebsmedikamenten gehört hat, aber sich nie wirklich was geändert hat.

Werden diese Medikamente bewusst bei der Therapie verheimlicht? Werden gar nicht alle möglichen Therapien angeboten?

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Willibergi
1 year ago

Das ist eine reine Verschwörungstheorie. Genauso wird hin und wieder behauptet, die Pharmaindustrie würde Heilmittel gegen bis jetzt unheilbare Krankheiten verschweigen, weil langjährige Behandlungen (und das Krankbleiben der Erkrankten) lukrativer sind.

Deine Frage enthält zwei Teilfragen:

  1. Halten Pharmafirmen entwickelte, effektivere Medikamente zurück, um weiter Geld mit Chemotherapien zu verdienen?
  2. Wenn nicht, bremsen sie zumindest die Forschung an neuen Krebsmedikamenten ab, um noch so lang wie möglich Geld an Chemotherapien zu verdienen?

Zunächst zur zweiten Frage: Zunächst wird Forschung nicht nur von Pharmafirmen betrieben. Zwar hat so gut wie jede Pharmafirma eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung, in der an neuen Medikamenten geforscht wird. An der Forschung sind aber zu einem großen Teil auch nicht-profitorientierte Stellen beteiligt, etwa Universitäten und gemeinnützige Organisationen. Diese hätten keinen Vorteil davon, die onkologische Forschung abzubremsen.

Zudem ist das bis heute reine Spekulation und es gibt keine Hinweise, die das untermauern. Wäre diese Spekulation Realität, gäbe es aber definitiv etliche Menschen, die davon wissen. Um zu erreichen, dass davon bis heute kein Funken an die Öffentlichkeit gelangt, wären in der Summe astronomische Bestechungsgelder notwendig. Allerdings wird sich auch dann nicht jeder durch Bestechung zum Schweigen bringen lassen, denn auch in der Pharmaindustrie und insbesondere sicher auch unter den “wissenden” Leuten wäre jemand, der nicht nur den Profit im Auge hat, sondern auch persönliche Interessen verfolgt, zum Beispiel weil er selbst oder ein Angehöriger an Krebs erkrankt ist.

Außerdem stimmt es nicht einmal, dass eine Pharmafirma durch Chemotherapie mehr verdient als an einem eigens entwickeltes Krebsmedikament, das sie aufgrund des Patentschutzes lange Zeit exklusiv verkaufen dürften. Die Kosten einer Chemotherapie belaufen sich auf 10.000-20.000 €. Ein Krebsmedikament alleine kostet schon mehrere tausend Euro – und das pro Monat. Würde eine Pharmafirma ein neuartiges Medikament herausbringen, würden sie jahrelang Unsummen daran verdienen und das wegen des Patentschutzes exklusiv ohne Konkurrenz. Und selbst, wenn der Patentschutz nach vielen Jahren abgelaufen ist, würde das Medikament immer noch eine unglaubliche Menge an Geld in deren Kassen spülen. Das ist weitaus lukrativer als der Verdienst an Chemotherapien (minus die riesige Menge an notwendigen Bestechungsgeldern!).

Und zur ersten Frage: Bis ein Medikament die Zulassungsphase überhaupt durchlaufen kann, muss extrem viel Geld in die Forschung und Entwicklung investiert werden. Diese Kosten können nur durch Verkauf des Medikaments wieder ausgeglichen werden. Es ergibt also keinen Sinn, ein lukratives Produkt, das im Voraus schon hohe Kosten verursacht hat, am Ende zurückzuhalten. Damit wäre jegliche Forschung ein reines Verlustgeschäft gewesen.

Das zusammenfassende Fazit:

  • Nicht jeder Teil der Forschung ist profitorientiert.
  • Eine solche Verschwörung wäre unfassbar teuer.
  • Ein Krebsmedikament, das wirksamer als alle heutzutage verfügbaren ist, wäre hingegen extrem lukrativ.

Alles in Allem mag diese Spekulation also auf den ersten Blick einleuchten, bei genauerer, fundierter Betrachtung erweist sie sich allerdings als unrealistisch.

Ich wünsche dir alles Gute.

MyMiniMedie6th
1 year ago
Reply to  Willibergi

Sehr gute Ausführung.

Willibergi
1 year ago
Reply to  MyMiniMedie6th

Danke!

Huflattich
1 year ago

Weil man immer mal was vom Durchbruch bei Krebsmedikamenten gehört hat, aber sich nie wirklich was geändert hat.

Genau davon gehe ich zumindest stark aus. Denn wer gibt schon die Einnahmequellen freiwillig auf, die derart stark sprudeln und immer mehr sprudeln werden, je mehr Menschen krank werden?

Von der ach so hoffnungsvollen mRNA Technologie wurde bereits mitgeteilt, dass man die Chemo weiterhin benötigen wird. Chemo aufgeben ? MMn “im Leben nie”… !

Es wird mMn Zeit, dass jedem klar wird und darüber sinniert wird ob tatsächlich es nicht besser ist alternative Lösungen und Wege zu finden, die letztendlich eine höhere Lebensqualität bieten – ob die Lebensspanne dadurch dann geringer wird, das vermag ich natürlich nicht zu schreiben.

Letztendlich ist jeder frei, das für sich zu tun, was er für richtig erkannt hat und demjenigen zu vertrauen, den er für kompetent hält…

Huflattich
1 year ago
Reply to  StormstarZeus

Kümmere Dich mal um Lothar Hirneise und schau Dir mal die Videos/Vorträge bei YouTube von ihm an, da fällst Du mMn rückwärts um.

Huflattich
1 year ago

O.k. ich dachte jetzt es gäbe da tatsächlich eine Aussage die tatsächlich “zweifelhaft” wäre. Ich habe da nichts gehört was irgendwie “falsch” wäre.

Seine Frau ist nämlich an Krebs gestorben, somit ist allein dies für ihn eine unschlagbare Motivation Krebs zu besiegen.

Aber lassen wir es gut sein, ich glaube jeder versteht was Du meinst und ausdrücken willst…

Willibergi
1 year ago

Ich möchte hier jetzt eigentlich ungern eine Diskussion lostreten. Letztlich wollte ich nur dafür sensibilisieren, seine Aussagen nicht einfach zu schlucken, sondern zu hinterfragen (was sowieso generell anzuraten ist, nicht nur auf ihn bezogen). Er ist weder Arzt, noch Pharmazeut, sondern Krankenpfleger, daher ist jede medizinische Aussage seinerseits, die über die üblichen Kompetenzen eines Krankenpflegers hinausgeht, erstmal mit Vorsicht zu genießen, erst recht wenn sie sich nicht mit denen von Ärzten/Pharmazeuten deckt.

Alles was ich damit sagen will: Kontroverse Aussagen, die im Widerspruch zu geläufigen Ansichten stehen, sollte man erstmal hinterfragen. Trotzdem können sie natürlich richtig sein, das will ich überhaupt nicht leugnen, aber man sollte sie eben erstmal hinterfragen.

Huflattich
1 year ago

Was genau an “Aussagen” seinerseits meinst Du denn da?

Huflattich
1 year ago

Jeder soll sich mMn da mal lieber seine eigene Meinung darüber bilden.

Zumindest ich finde ihn und das was er da vorträgt für mich absolut schlüssig und auch genau zu meinen Erfahrungen passend. Klar wird Pharma und moderne Medizin immer alles tun und was da gesagt wird strikt ablehnen,.

Es geht im Grunde doch immer darum bloß die riesige Einnahmequelle nicht zu verlieren und Menschen nicht zu “verwirren”…

Willibergi
1 year ago

Lothar Hirneise und dessen Aussagen sind allerdings mit großer Vorsicht zu genießen und im Einzelnen zu hinterfragen. Einige Aussagen, die er von sich gibt, sind nicht im Geringsten fundiert und an den Haaren herbeigezogen.

MyMiniMedie6th
1 year ago

Ein neues Medikament kann man sich patentieren lassen, somit hat man ein Monopol und kann den Preis verlangen den man will. Eine Chemotherapie kann jedes Phamaunternehmen anbieten. Es würde somit Sinn machen ein Medikament zu entwickeln.

MyMiniMedie6th
1 year ago
Reply to  StormstarZeus

Natürlich. Eine neue Methode birgt immer Risiken, sie muss ja erst erprobt werden. Die ersten Studienpatienten setzen sich dem Risiko der unbekannten Nebenwirkungen aus.

verreisterNutzer
1 year ago

Doch, es hat in der Vergangenheit Durchbrüche bei der Forschung gegeben. Vor ca. 30 Jahren war eine Krebsdiagnose ein Todesurteil. Heute ist es nicht mehr so oder jedenfalls in den seltensten Fällen. Viele Krebsarten können erfolgreich mit Medikamenten, mit Operationen und/oder Bestrahlung behandelt und teilweise auch geheilt werden. Das alles war früher nicht möglich. Die Forschung hat in den letzten Jahres Großes geleistet und die Forschung ist natürlich ein kontinuierlicher Prozess, der eine Behandlung und Heilung von Krebs immer erfolgreicher macht.

Natürlich ist der Krebs noch nicht besiegt. Viele Menschen sterben immer noch an dieser Krankheit, aber die Fortschritte sind unübersehbar.

verreisterNutzer
1 year ago
Reply to  StormstarZeus

Nein! Pharmaunternehmen können mit erfolgreichen Krebspräparaten Milliardengewinne erzielen. Jedes Pharmaunternehmen wird deshalb versuchen, der Erste auf dem Markt zu sein.

Huflattich
1 year ago

…und das glaubst Du tatsächlich – ich nicht.

Jedes Jahr sterben mehr als 200.000 Menschen an Krebserkrankungen. Wissenschaftler erwarten laut einer im Fachblatt “Annals of Oncology” veröffentlichten Studie, dass im laufenden Jahr mehr als 240.000 Menschen in Deutschland an den Folgen versterben.

Todesfälle aufgrund von Krebs in Deutschland bis 2021. 2021 zählte das Statistische Bundesamt bundesweit 237.160 Tote aufgrund von Krebs und anderen Neubildungen. Damit waren Krebserkrankungen die zweithäufigste Todesursache und für nahezu jeden vierten Todesfall in diesem Jahr verantwortlich.

GoodRuby
1 year ago

Wird die Forschung an Krebsmedikamenten abgebremst, weil z.B. Chemotherapien mehr Geld bringen?

Nein, das denke ich nicht.

Man muss aber wissen, dass Forschung leider immer sehr teuer ist und leider auch immer lange dauert. Also man muss erst mal kräftig investieren, bevor man im besten Fall irgendwann ein brauchbares Endergebnis in Form eines zugelassenen, wirksamen Medikaments hat, das im besten Fall auch noch besser ist als das, was man bereits hatte.

Würde man mehr Geld in die Forschung investieren, dann würde es natürlich schneller gehen.

Chemotherapie ist aus meiner Sicht auch nicht so schlecht wie ihr Ruf: In vielen Fällen kann dadurch der vorzeitige Tod durch Krebs verhindert werden. Natürlich hat eine Chemotherapie auch Nebenwirkungen, die unangenehm sind wie z.B. Übelkeit, Erschöpfung und Haarausfall.

GoodRuby
1 year ago
Reply to  StormstarZeus

Eine Impfung gegen einen Virus kannst du nicht unbedingt mit einer Krebstherapie vergleichen.

Bei einer Krebstherapie geht es darum den Krebs zu töten, aber den Rest des Menschen am Leben zu lassen.

Bei einem Impfstoff geht es darum das Immunsystem zu trainieren, damit es das Virus selbständig vernichten kann.

Ideal wäre es natürlich, wenn es ein Krebsmedikament gäbe, das dazu führt, dass das Immunsystem den Krebs selbstständig als diesen erkennt und entsprechend vernichtet.

Huflattich
1 year ago

SCHADE ! Wäre halt einfach nur lustig gewesen….

GoodRuby
1 year ago

ich

schaue

mir

KEINE

Youtube-Videos

als

Erklärung

an

Huflattich
1 year ago

ja, denkbar ist vieles

Genau wir wollen hoffen, dass eines Tages die Vernunft über die Raffgier siegen wird:

https://www.youtube.com/watch?v=e9ATDtrTRNU&ab_channel=s4ndwichMakeR

GoodRuby
1 year ago

ja, denkbar ist vieles

wer weiß, was in 200 oder 500 Jahren medizinisch alles möglich ist

schade, dass ich nicht so lange lebe um das mitzuerleben :O

GoodRuby
1 year ago

Und sind wir Menschen so groß wie Elefanten oder gar Blauwale?

Man kann mit einer Biopsie sehr gut feststellen, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt und weiß aufgrund von Erfahrungen auch wie schnell die Krebsarten wachsen und streuen und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist trotz Krebs und ohne Behandlung weiterzuleben.

Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass man Krebspatienten einfach unbehandelt lassen sollte, weil man auch trotz Krebs uralt werden könne, oder?

SuperB18
1 year ago

Nein, im Gegenteil.
Ein Beispiel sind sogenannte Immuntherapien, die Chemotherapien ergänzen oder sogar ersetzen.

Ich bekomme so eine Immuntherapie zusätzlich zur Chemo. Dieses Medikament bekomme ich für ein Jahr alle drei Wochen. Meinen Recherchen zufolge kostet das Medikament in der Herstellung wenige Euros. Abgerechnet wird 6000€ pro Dosis.

Also da stecken sich die Hersteller ordentlich was ein!

Willibergi
1 year ago
Reply to  SuperB18

Man kann aber den reinen Herstellungspreis nicht mit dem Verkaufspreis vergleichen.

Die reine Herstellung des Medikaments mag nicht teuer sein. Allerdings darf man nicht vergessen, dass dafür im Voraus zahlreiche Studien notwendig waren und ein jahrelanges, teures Zulassungsverfahren bezahlt werden musste. Diese Kosten müssen durch den Verkauf ebenfalls im Nachhinein gedeckt werden.

Umsatz minus Produktionskosten ist eben nicht gleich Erlös, bei jedem Produkt.

FabianPavian
1 year ago

Wird die Forschung an Krebsmedikamenten abgebremst, weil z.B. Chemotherapien mehr Geld bringen?

Ich verstehe die Frage nicht. Krebsmedikamente sind Chemotherapeutika, und diese werden ständig mittels Chemotherapien angewandt, kontrolliert und weiter verbessert.

hoermirzu
1 year ago

Eindeutig nein!