Is autism only accepted for entertainment purposes?
I just finished the remake of Wednesday on Netflix.
The series is incredibly hyped everywhere right now and Wednesday in particular seems to be the character that many people are most obsessed with at the moment.
This is precisely because of Wednesday's bluntness, brutal honesty, craziness, interests, monotonous tone of voice and facial expressions, failure to perceive social cues, emotional coldness, etc.
These are exactly the things for which autistic people are excluded from society.
It's as if autism can only be accepted as long as it provides entertainment and you don't have to deal with an autistic person yourself.
Wednesday ist doch gar nicht autistisch, sie leidet nicht und scheint doch in ihrem Leben gut klarzukommen. Oder nicht? Ausserdem ist das ein uralter Charakter, sie wurde schon erfunden als die gesamte Autismusforschung noch in den Kinderschuhen steckte. Sie ist sicher ein Freak, und Freaksein an sich muss noch keinen Krankheitswert haben.
Ich war in der Schule auch ein Freak, ich saß, in meinen schwarzen Mantel gehüllt, meistens auf der letzten Bank ganz hinten, redete mit niemandem und zeichnete immer irgendwelche Zombies und Monster in meine Schulhefte. Die Gesellschaft meiner Mitschüler interessierte mich nicht, ich ging ihnen aus dem Weg, ich saß meine Zeit im Unterricht ab, kam nach Hause, warf meine Schultasche in die hinterste Ecke und beschäftigte mich fortan die ganze Zeit mit meinen Projekten. Ich hatte fast keine Freunde. Mein einziger Freund wollte mit mir in der Schule nichts zu tun haben, und tat so, als würde er mich nicht kennen, weil er vermutlich seinen Status in der Peergroup nicht gefährden wollte. Mich hat das nie gejuckt. Ich hatte einen willigen Gehilfen, den ich in meine Projekte mit einspannen konnte. Das hat mir gereicht.
Ich war nie krank, depressiv oder hatte sonst irgendwelche Probleme. Ich ließ die Leute in Ruhe und wollte von ihnen auch in Ruhe gelassen werden. Eine gewisse Anzahl von Freaks, Eigenbrötlern und Sonderlingen hat es in der Gesellschaft immer gegeben. Die meisten, die ich kannte, hatten irgendwelche besonderen Talente. Ich konnte schon immer sehr gut malen und zeichnen, obwohl ich es nirgendwo gelernt habe. Ich habe das zum Beruf gemacht und bin darin erfolgreich. Es hat sich für mich also voll gelohnt, so zu sein, wie ich bin.
Für Film und Fernsehen sind Freaks wie ich immer interessant, weil wir auf andere geheimnisvoll wirken. Wir machen unser Ding und scheinen uns um gesellschaftliche Konventionen nicht zu scheren. Stell dir vor Wednesday wäre ein ganz normales Mädchen (Ich habe nichts gegen ganz normale Mädchen, ich finde sie toll), aber würdest du dann wie gebannt stundenlang eine Serie mit ihr gucken?
Freaks und Einzelgänger hatten schon immer etwas faszinierendes an sich. Vielleicht weil wir Dinge tun, die andere sich nie zutrauen würden?
Ach komm.
Wednesday ist ein uralter Charakter neu Aufgelegt. Sie hat kein Autismus die kommt aus der Familie Monsters.
*Addams.^^
Ich weiß, dass es nicht bestätigt ist, dass Wednesday Addams autistisch ist und ich weiß auch, dass es eine Neuverfilmung ist, das ändert jedoch nicht an ihren offensichtlich autistischen Merkmalen… da der Regisseur Tim Burton selbst autistisch ist, liegt es außerdem nahe.
Ne, Tim Burton hat Wedneday Adams nicht erfunden. Wednesday und ihre Familie stammen aus einem Comic bevor Tim Burton überhaupt geboren war.
Wednesdays Charakter wurde seither nie verändert. Auch nicht für die neueste Serie.
Für (fast) genau dieselben Merkmale wurden und werden Sheldon Cooper und L gehyped. Hat auch keinen gejuckt.
Wednesday ist Teil der Addams Family, die schon 1938 in Form von Comics erfunden wurde. Damit wollte der Zeichner den Amerikanern den Spiegel vorhalten, indem er das genaue Gegenteil einer typisch amerikanischen Familie zeigt. Wednesday steht dabei für die laute, extrovertierte Art der Amerikaner. Mag sein, dass sie autistische Züge zeigt, aber ich bezweifle, dass das die Intention des Zeichners war.
Da ich kein Netflix habe und nur Auszüge daraus kenne, kommt mir in dem Fall Autismus als extrem überzeichnet vor.
Wer denkt, Autisten und Autistinnen wären grundsätzlich so durchgeknallt wie Wednesday, sollte sich mal anderweitig über das Thema informieren.
Die Serie mag unterhaltsam sein, aber sie erweist autistischen Menschen letztendlich einen Bärendienst.
Ja, das sowieso. Aber ich meine, wenn Menschen in der Lage sind, Wednesday zu akzeptieren, die so stereotypisch autistisch ist, aber dann andere autistische Menschen für durchgeknallt halten, die nicht Mal halb so sehr auffallen wie sie, dann frage ich mich wirklich, ob es denen lediglich um das Entertainment geht…
Hm, vielleicht liegt genau hier das Problem? Entweder ist man richtig durchgeknallt oder halt normal, so Halbheiten sind immer suspekt. Nicht Fisch und nicht Fleisch, was soll man damit bitte schön anfangen? Ich habe, allerdings tatsächlich festgestellt, dass Leute die nur halb so “durchgeknallt” waren wie ich, oft doppelt so viel gemobbt wurden. Ich hatte halt meinen Ruf als Freak weg. Und ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Ich genoss ganz entspannt meine Aussenseiterrolle, sie gab mir die Freiheit, das zu tun, was ich wollte. Die aber bemühten sich um Normalität und versuchten nicht aufzufallen, und wurden oft total gedisst. Ich saß in meiner Ecke malte und zeichnete, schrieb an meinen eigenen Geschichten, zeicnete Karten zu selbst erfundenen Ländern und Städten, mit Eisenbahn- und Autobahnnetzen und U-Bahnplänen, bastelte mir eine ganze Armee an Plastilinsoldaten mit originalgetreuen Uniformen aus der Napoleonzeit, buddelte schon als fünfjähriger unerlaubterweise auf umliegenden Baustellen rum auf der Suche nach Neandertalerknochen, weil ich ein berühmter Archäologe werden wollte. Und die? Was machten die? Ich weiß nicht. irgendwie fielen die gar nicht positiv auf, obwohl sie sich redlich darum bemühten. Vielleicht liegt da der Hund begraben? Oder was denkt ihr?
Mach doch mal ein paar Absätze in deinen Text.
Dasliestsichfürmichnämlichsowieichdashiergeradeschreibe.
Es geht mir nicht ums, auf Biegen und Brechen normal wirken wollen.
Also maskieren, sondern darum, dass ASS von “kaum bemerkbar” bis “total auffällig” reicht.