Wieso können deutsche Finanzfirmen solche Gehälter nicht zahlen?

Ein deutsche Mathe-Genie ist nach USA ausgewandert.

Danach machte Felix B. Karriere als „Quant Trader“ in Chicago und New York: als Finanzexperte, der statistische Modelle nutzt, um auf den Finanzmärkten Geld zu scheffeln. Bei seinem letzten Arbeitgeber am Broadway steigen die Trader mit 157.000 Euro Grundgehalt ein.

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FinisTerrae
1 month ago

Es ist nicht sonderlich klug, Gehälter über Landesgrenzen hinaus zu vergleichen.

In Amerika sind die Einkommensspannen besonders extrem. Zwischen Hungerlohnsektor und obere Mittelschicht ist die Spanne deutlich extremer als in Deutschland. Weiterhin gibt es deutlich weniger staatliche Daseinsvorsorge in Amerika, damit ist nicht nur Soziales und Krankenversicherung gemeint, sondern auch zahlreiche Infrastrukturfragen und Dinge des allgemeinen Alltags, die einem Deutschen nicht einmal in den Sinn kommen würden.

Daseinsvorsorge kostet Geld, egal wo die Kosten verortet werden. Der Staat kann gegenüber einem Einzelnen Bürger bei der Daseinsvorsorge jedoch deutlich bessere Konditionen erzielen und sich deutlich besser vor Wucher und Verarschung schützen. Das bedeutet nicht, dass der Staat nicht auch über den Tisch gezogen werden kann, jedoch hat der Staat die Mittel und das Personal, entsprechend Maßnahmen zu ergreifen.

Am Ende des Tages ist man in Amerika als “mündiger Bürger” deutlich stärkeren Risiken ausgesetzt, als in Deutschland. Man bekommt zwar deutlich mehr Gehalt, man muss von diesem Gehalt jedoch auch deutlich mehr Dinge absichern, die in Deutschland über den Staat/Steuer abgesichert sind. Das bedeutet man hat keinerlei Absicherung bei Arbeitslosigkeit, im Alter und/oder bei Krankheit in Amerika. Bei Rechtsfragen hat in Amerika derjenige Recht, der mehr Geld hat. Ohne Geld kein Rechtsschutz.

Trotz der hohen Einkommen gehören Schulden in Amerika zum absoluten Standard. Es gibt rund 750 Millionen Kreditkarten bei 325 Millionen Einwohnern. Die Kreditkartenschulden betragen 1140 Millarden USD. Das bedeutet, das in den USA die Privatverschuldung über Kreditkarten pro Kopf über vier Mal so hoch ist, als in Deutschland. Weiterhin startet jeder US-Amerikaner nach dem Studium in aller Regel mit einem sechststelligen Schuldbetrag ins Berufsleben. In der Regel zahlt man den Studienkredit in Amerika über mehrere Dekaden ab.

iq1000
1 month ago

Du verstehst den Finanzmarkt nicht. Wenn es für das Wissen in DE keinen Markt gibt dann gibt es da auch keine Nachfrage nach einer Fachkraft.

Da wird auch kein “Geld gescheffelt” sondern oft geht es um Bruchteile von Cents die mit HFT hart erwirtschaftet werden.

MenschDNA
1 month ago

Tun Sie in Deutschland doch bestimmt auch. Also ich bin mir nicht ganz sicher, wie es bei den Investmentbanken ausschaut, aber es gibt einige Rechtskanzleien in Deutschland, die mindestens 150k-200k zum Einstieg als Grundgehalt nach dem Studium anbieten. Bestimmt also auch Investmentbanken? Sowas wie Goldman Sachs oder BlackRock in Frankfurt vielleicht? Okay sind nicht deutsch, sondern nur US Ableger – aber das zählt doch trotzdem? Rein deutsche Firmen wie Deutsche Bank können sich sowas eben nicht leisten.

KaffeemitMilf
1 month ago
Reply to  MenschDNA

Als Junior verdient man in Deutschland eher 70-100k.

Aber wenn man bedenkt, dass man im IB, M&A oder Consulting fast schon standardmäßig 50-60 Stunden die Woche arbeitet, ist das gar nicht mal so viel.