Similar Posts

Subscribe
Notify of
4 Answers
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
HappyMe1984
5 months ago

Isländer werden gerne als “Gewichtsträger” bezeichnet, da sie auf Island auch von großen, erwachsenen Männern geritten werden, die allein aufgrund ihrer Körpergröße locker 80-90kg auf die Waage bringen können.

ABER: hierbei muss man sich einige Aspekte bewusst machen! Die Islandpferde auf Island werden dabei eher nicht auf dem Platz oder in der Halle mit vielen Wendungen geritten, sondern auf langen Strecken geradeaus im Gelände. Auch werden auf diesen langen Geländeritten die Pferde regelmäßig gewechselt. Und diese Ritte finden nicht tagtäglich statt.

Die Belastungen beim Einsatz eines solchen Pferdes bzw. Ponys als klassisches Freizeit- oder Schulpferd hier sind also ganz andere, wo sich ein hohes Reitergewicht sehr viel stärker und somit auch schädlicher auswirkt. Deshalb sollte man hier die gleichen Faktoren wie bei anderen Pferden auch rund um das Reitergewicht ansetzen, damit es auf längere Sicht nicht zu Schädigungen an Gelenken und Rücken kommt.

Grundsätzlich geht man dabei von 10-15% des Körpergewichts des Pferdes an sich aus, womit man bei Islandpferden mit ihren ca. 300-400kg bei ca. 30-60kg Reitergewicht landen würde. Das ist die grobe Faustformel.

Ebenfalls gibt es aber auch noch den sogenannten Röhrbeinbelastungsindex. Hierbei wird der Umfang des Röhrbeins ins Verhältnis mit dem Körpergewicht des Pferdes gesetzt. So grob gesagt: je kräftiger die Beine des Pferdes, desto mehr kann es auch an Reitergewicht tragen und aushalten. Da landen Isländer wie andere “Robustponys” auch etwas weiter vorn, weshalb man hier auch bis zu 20% des Pferdekörpergewichts für den Reiter ansetzen kann.

Aber auch da gilt natürlich grundsätzlich, dass man die Höchstgrenze möglichst nicht dauerhaft ausreizen sollte. Und dass es gerade an der oberen Grenze auch immer noch darauf ankommt, wie gut das Pferd im Training steht und wie gut der Reiter ist! Schlechter Reiter und schlecht trainiertes Pferd sorgen schon sehr weit unterhalb dieser Grenzen für ein krankes Pony…

Hjalti
5 months ago

Der ursprüngliche, stämmige, kompakte Isi kann gut bemuskelt und trainiert tatsächlich einiges an Gewicht ab im Verhältnis zu seiner Statur und Größe. Trotzdem heißt “Gewichtsträger” nicht, dass da unbedenklich 70kg+ rauf können. Ein Isi ist auch nur ein Pferd und kein Wundertier. Zudem kommt es auch immer drauf an, was das Pferd für eine Konstitution hat, wie groß der Reiter ist, wie gut er reitet, was mit dem Pferd gemacht wird, etc.pp.

Ein langbeiniger, eher schmaler und großer Isi – so, wie sie zB die letzten Jahre vermehrt in D gezüchtet werden – ist weit vorher am Limit für das Gewicht.

Allgemein gilt für die Reitergröße immer das Gesetz der Hebelwirkung: je länger der Hebel (Oberkörper) im Verhältnis zur Pferdegröße, je größer die Krafteinwirkung. Heißt, Pferd muss also viel mehr ausbalancieren, die Belastung auf die Gelenke ist ungleich höher.

lynnmary1987
5 months ago

Das lässt sich nicht in reinen KG ausdrücken. Es kommt auch immer noch drauf an, wie du diese KG einzusetzen weißt – oder eben nicht weißt.

Ohne Ahnung und Balance können schon 45 kg zu viel sein. Auf der anderen Seite kann ein Reiter, der tatsächlich reiten kann für so ein Pferd auch 75 kg haben. Hebelwirkung aufgrund der Reitergröße kommt dann noch als Zusatzfaktor dazu.