Wie kann man beweisen, dass das Calciumfluoridgitter eine Würfelform hat?
Hi, ich baue für meine GFS im Fach Chemie ein Kristallgittermodell von Calciumfluorid. Ich sollte ihm zuerst die Berechnungen der Längen und der Winkelweiten zeigen und jetzt soll ich beweisen, dass das Gitter
in den Ecken 90 Grad Winkel hat. Doch so viel ich auch Google, finde ich dazu so ziemlich nichts. Was ich bisher über den Stoff generell gefunden habe, sind folgende Seiten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Calciumfluorid
und diese: https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Calciumfluorid
Doch in beiden wird nichts über das Gittermodell gesagt.
Vielen Dank im voraus.
Mir ist nicht klar, was Du willst.
Wenn man irgendetwas zeigen oder ausrechnen soll, dann muß irgendetwas gegeben sein. Was hast Du gegeben? Nur eine Zeichnung ist zu wenig.
Hast Du vielleicht Koordinaten gegeben? Die kann man sogar aus der Zeichnung mit ein bißchen Geometrie (und Verständnis der Symmetrie) herausdestillieren. Die Elementarzelle enthält die folgenden Atome (ich setze die Elementarzelle als Würfel mit der willkürlich gewählten Kantenlänge 2 an):
Die Koordinaten der restlichen Atome bekommst Du, indem Du nach Belieben negative Vorzeichen hineinzauberst oder die Koordinaten vertauscht. Insgesamt kriegst Du dann
Mit diesen Koordinaten kannst Du alles Mögliche zeigen, z.B. daß die Elementarzelle würfelförmig ist, daß jedes Ca-Atom würfelförmig von 8 F-Atomen umgeben ist, oder daß die Summenformel CaF₂ ist. Etwas schwieriger aber auch möglich ist es, zu zeigen, daß jedes F-Atom, z.B. (½|½|½), von vier Ca-Atom, in diesem Fall (1|1|1), (1|0,0), (0|1|0) und (0|0|1), in perfekt tetraedrischer Form umgeben ist. Und ja, es gibt sehr viele rechte Winkel in dieser Elementarzelle.
Das Problem ist nur, daß ich keine Ahnung habe, ob diese Vorgangsweise das ist, was man von Dir erwartet. Mir kommt es geschummelt vor, weil Du ja mit der Zeichnung beginnst und die Koordinaten unter der Annahme einer kubischen Kristallsymmetrie daraus extrahierst, um dann pseudo-triumphal zu zeigen, daß der Kristall kubisch ist.
Die richtige™ Lösung für Dein Problem lautet natürlich, daß Du einen CaF₂-Einkristall kristallographierst, und aus dem Beugungsbild bekommst Du dann mit ein bißchen Fourier-Akrobatik ohne schwindelige Annahmen genau diese Koordinaten, aus denen Du alles weitere ableiten kannst.
Die einzige Angabe die ich habe ist, dass die Kanten des kleinen würfel s 10 cm lang sind. Ich hab jetzt ein paar Stunden daran gesessen und konnte bisher beweisen, dass 2 der Kanten des äußeren Würfels 20 cm lang sind. Bei der dritten komme ich nicht weiter, da muss ich meinen Lehrer fragen. Ja, ich hätte die Angabe wahrscheinlich angeben sollen, habe ich vergessen. Vielen Dank für die Antwort!
Um sowas richtig zu untersuchen, benötigt man eine RöntgenStrukturAnalyse.
Viele, aber nicht alle Kristalle sind würfelförmig, was als Hinweis auf eine kubische Kristallstruktur zählt.
Danke!
“Beweisen” kann man das eigentlich nur experimentell, zum Beispiel durch Röntgenbeugung. Die Zusammensetzung alleine gibt diese Information nicht her.
Ah, ok. Dann frag ich ihn lieber noch mal, nicht dass er irgendwas vertauscht hat