Wie damit umgehen, wenn Oma der Enkelin Essen aufdrängt?
Die kleine Enkelin, von mir als Papa kleine Tochter (7) berichtet mir im Vertrauen, das Oma ihr das Essen aufgedrängt hat, obwohl die Kleine zum Ausdruck brachte, keinen Fisch essen zu wollen. Mama und Papa leben getrennt, die Kleine überwiegend bei Mama. Das Verhältnis ist weitesgehend in Ordnung und die Kleine regelmäßig bei mir als Papa. Aus eigener Kindheit kenne ich das überhaupt nicht zu irgendwelchem Essen gedrängt worden zu sein. Bin auch nicht bereit, dies hinzunehmen und halte diese Methode für absolut unpassend. Die Kleine soll jedoch keine Schwierigkeiten bekommen, was durch mein Hinweise darauf durch möglich wäre.
Schließlich sind Menschen häufig nicht bereit, die eigenen Fehler einzugestehen.
Naja, das mit aufdrängen find ich auch nicht gut. Ich frage mich nur, was wäre denn deine Erwartungshaltung? Was erwartest du den stattdessen? Das müsstest du spätestens gegenüber der Omma ja schon kommunizieren.
Ich meine, es gibt ja nur die zwei Möglichkeiten: Entweder das Kind isst halt was auf den Tisch kommt oder halt nicht, dann hat es halt Pech gehabt und muss hungern.
Würde der Omma einfach sagen, wenn das Kind nicht essen will hat es halt Pech gehabt, dann soll sie sie eben hungern lassen. Ist ja die freie Entscheidung des Kindes. Üblicherweise, wenn man dem Kind die Wahl gibt, stellt sich das mit dem verwöhnt-mäkeligen “das mag ich nicht” meist von ganz alleine ein. Denn Fisch ist eben doch besser als gar nichts…
Würde ich einfach offen ansprechen, ist doch normal.
Es gibt auch noch eine dritte und viel bessere Möglichkeit: Was auf den Tisch kommt, steht zur Auswahl, und das Kind entscheidet selbst was es davon möchte.
richtig guter Ansatz
und wenn es gar nichts davon mag? und sag nicht dass es das nicht gibt. Manches Essen kann man halt nicht in Fleisch, Gemüse und Sauße trennen (z.b. Eintopf, Aufläufe etc)
Genau das hat Mertls doch beschrieben: essen was auf den Tisch kommt (inkludiert auch nur Bruchstücke davon) oder halt nicht essen.
Sehe den Unterschied zu meiner Antwort nicht. Ich meine, es gibt üblicherweise genau ein Gericht zur Auswahl (wer kocht den mehrere Gerichte Mittags). Also läuft “Was auf den Tishc kommt steht zur Auswahl” auf genau das raus was ich auch geschrieben (oder zumindest gemeint) habe.
in eigener Kindheit hat mir meine Oma kindgrechtes Essen zubereitet
und das wäre? Alles ohne Alkohol und ggf. rohen Tierprodukten sind kindgerechte Speisen.
Oder soll Oma jetzt nur noch Nudeln pur kochen?
Was soll denn “kindgerechtes” Essen sein? Und soll die Omma dann zwei Gerichte kochen, eines für die Kinder und eines für sich? Oder wie?
und dann muss er aber auch lernen mit der Reaktion die auf das nein folgt zu leben – wie im restlichen Leben auch. Bei uns gab es dann eine Scheibe trockenenes Brot wenn meine Tochter das Essen nicht essen wollte
Half gegen Hunger, gut geschmeckt hat es nicht.
Nach 1-2 Jahren viel tobes wegen dem Essen ist sie nun 4-5 Jahre später so gut wie alles. Auch Sachen die sie sich am Anfang geweigert hat zu Essen.
Eine andere Freundin von ihr hat immer Extrawünsche erfüllt bekommen. Hat ihr das Essen nicht geschmeckt ist die Mutter los gezogen und hat vom Supermarkt eine Extrawurst Semmel gekauft – rate mal was wie viel der Tochter nun nicht schmeckt?
eine andere Bekannte deren Kind ist alles nur mit Ketchup. Der kann man jedes Sugo vorsetzten – JEDES schmeckt nicht. Hatte mal Spaghetti mit frisch gemachter Bolognese Sauce gemacht . Sie wollte die nict. Ihr Papa war da und hat gefragt ob es Ketchup gibt – bei mir hätte es das nicht gegeben aber wenn der Vater das so will.. habe ihr Ketchup gebracht und überraschung – sie hat auch die Nudeln mit Ketchup nicht gegessen. Wir hatten das ungesüßte Ketchup und sie kennt nur das Ketchup mit extra viel Zucker und unser Ketchup hat ihr auch nicht geschmeckt. Ich habe ihr dann ein Brot geschmiert… somit hat sie ein frisch gekochtes Essen verweigert, die Alternative hat auch nicht geschmackt und erst das 3. “Gericht” war der Dame genehm.
Da musste ich mir echt einiges verkneifen in dem Moment damit ich mich da in seine Kindererziehung nicht einmische…
Man kann fragen, was es sonst möchte. Aber ich vermeiden das. In 99% der Fälle arrangiert sich das Kind mit dem, was am meisten zusagt.
Das kommt dann aber bei mir auch nicht in Frage. Ich setze dem Kind nichts vor, bei dem ich schon weiß, dass es nicht gemocht wird und gleichzeitig keine Wahlmöglichkeiten existieren. Das kommt aber auch ein wenig auf das Alter an. Und wie wählerisch Kinder grundsätzlich sind hat natürlich auch viel damit zu tun, wie man das Thema bis dahin gestaltet hat.
Guter Hinweis ab Mitte Deines Beitrags. Die Kleine zu unterstützen in der Fähigkeit, sich klar auszudrücken, wenn sie etwas nicht möchte. Also mit anderen Worten, lernen klar und deutlich nein zu sagen. Das wäre eine gute Lernaufgabe, die ihr das ganze Leben helfen kann.
Das klingt für mich schwer danach als würdest du Bedürfnisse mit Wünschen verwechseln. Das Bedürfnis ist Hunger. Von mir aus auch Geschmack und Wohlfühlen. Das Bedürfnis ist nicht Nudeln mit Ketchup – das wäre ein Wunsch. Davon zu unterscheiden ist dann auch wiederum der Bedarf des Kindes. Auch der deckt sich sehr selten mit ihren Wünschen. Denn der Bedarf ist die reine Summe aus allen benötigten Vitaminen, Mineralstoffen und Kalorien, die es für dne Tag braucht. Und hier haben die Speisen, die Erwachsene in ihren Komponenten zubereiten (z.B. Fisch mit Kartoffelbrei und Erbsen/Möhren) mehr Chancen den Kinderbedarf zu decken, als das Wunschessen des Kindes.
Ich bleibe bei dir: Niemand darf zum Essen gezwungen werden. Auch nicht zum Probieren. Wenn sie dne Fisch nicht will, hat sie noch Wahl aus Kartoffelbrei und Erbsen/Möhren (in meinem Beispiel) oder halt nichts. Ich halte es aber auch nicht für realistisch, wegen einem Kind immer zwei Gerichte zu kochen. Das ist einfach nur Verschwendung und wirklich verwöhnen. Wenn sie sich auf das Kind einstellen will, soll sie Wünsche erfragen und diese dann umsetzen. Muss sie aber nicht. Das Kind ist Gast an ihrem Tisch und darf wie jeder Gast entscheiden, was es zu sich nimmt von der Auswahl auf dem Tisch.
Wenn du das Gefühl hast, die Oma hat hier Gewalt angewendet, dann musst du dem mehr nachgehen und es klären. Wenn es rein um das “verbale Aufdrängen” geht, ist der WEg eher, das Kind zu bestärken, dass es das nicht muss und diplomatische Antworten einzustudieren. Etwas, was du aber getrost auf sich beruhen lassen kannst.
Danke für die Hinweise. Oma kann sich aus meiner Sicht ruhig auf die Bedürfnisse eines Kindes einstellen. Und das hat nichts mit Verpepeln zu tun.
Genau. Denn ein Gericht besteht nicht nur aus einer Komponente.
Und man sollte die Vorauswahl so treffen, dass alle etwas für sich finden können. Auch die Kindern. Kinder müssen ja nicht unseren Erwachsenen-Geschmack übernehmen. Sie sind eigenständige Menschen mit eigenständigen Bedürfnissen.
Was heißt zerredet. Du willst der Omma sagen sie soll das Kind nicht zwingen etwas zu essen. Da bin ich ja voll bei dir, sehe ich auch so . Aber wenn du das kritisiert musst du schon sagen, was die Omma, aus deiner Sicht, statt dessen machen sollte bzw. was du dir wünschen würdest wie sie sich verhalten sollte.
Wer sagt, so aber nicht, sollte schon sagen wie dann. Aber zu verlangen dass die Omma extra mehrere Gerichte kochen soll, nur für das Kind, finde ich eine unangemessene Forderungen. Das ist alles was ich sagen wollte.
Hä, hat sie doch. Entweder sie isst es oder halt nicht. Das Kind hat doch die Wahl. Das Kind hat die Wahl zu essen was es gibt oder eben nicht.
es muss hier nichts zerredet werden
Nein, Mertls schreibt so wie die Oma handelt: Friss oder stirb (oder das andere Extrem: mach was du willst). Dabei geht es genau um das Gegenteil: Du hast innerhalb eines vernünftigen Rahmens die freie Wahl ist die richtige Botschaft.
Du erwartest dass die Omma extra ein zweites Gerichte kocht, nur für das Kind? Weil dem Kind nicht passt was es sonst so gibt? Ok, villeicht geht es nur mir so, aber das ist ja mal völlig absurd o.O
kindgerechtes Essen sollte den Bedürnissen der Kinder gerecht werden
Bei uns gibt es in der Regel:
In der Regel besteht fast jedes Gericht aus mindestens 2 Komponenten. Es gibt also immer eine Wahl. Nur reinen Fisch anzubieten wäre nebenbei auch sehr einseitig und ungesund.
warum eigentlich nicht
Mach der Oma klar, dass sie mit ihrem Verhalten die Chance erhöht, dass das Kind eine Essstörung bekommt.
Geschmacksvorlieben können sich ändern.
Auf keinen Fall sollte es nach dem Motto “gegessen wird, was auf den Tisch kommt oder hungern” vorgegangen werden.
Das kenne ich noch nicht mal aus meiner Kindheit.
danke für den qualifizierten Beitrag
gut das hier mein Anliegen von Dir verstanden wird
Wenn du mit deiner Ex ein konstruktives Verhältnis pflegst, solltest du sowas mit ihr abstimmen. Es geht ja nicht darum, der Oma eins auszuwischen sondern mit deiner Ex gemeinsam die Bedürfnisse eures gemeinsamen Kindes zu bewahren.
Aber grundsätzlich ist das ein problem bei Trennungskindern. Je unabgestunnter die zwei Seiten (und durch die Großeltern womöglich noch mehr) die Kinder erziehen desto schwieriger wird es, eine klare Linie für das Kind zu definieren und diese auch bei bspw. Großeltern durchzusetzen.
Also stimmt euch ab, du und deine Ex
danke für den qualifizierten Beitrag
Weise die Oma dezent auf ihren Fehler hin 🙂
guter Ansatz und diplomatisch
Du solltest das auf jeden Fall ansprechen. Vielleicht durch die Blume, indem du der Oma sagst, was du davon hältst, Kinder zum essen zu zwingen – was ja einige tun.
Kinder verhungern nicht am gedeckten Tisch. Es ist völlig unnötig, ihnen Essen aufzudrängen.
Außerdem ist es deine Tochter und für die Erziehung und ihr Wohlergehen bist du verantwortlich.
Nun das ist eine gute Idee. Ich kann so anfangen davon zu erzählen und zu schwärmen, wie es in der eigenen Kindheit war. Meine Oma hat mir immer kindgrechtes Essen zubereitet und meine Wünsche respektiert. Dafür habe ich sie geliebt. Und überhaupt war es Liebe zur Oma.
Das klappt bestimmt 🙂
Was genau heißt denn aufgedrängt? Zwang? Also Mund aufgehebelt – Löffel reingeschoben? Das wäre gewalt. Oder sehr intensiv bequatscht, doch mal zu probieren. Ggf mit Androhung von Strafen z.B. dann gibt es auch keinen Nachtisch?
Aufdrängen kann man sehr weit interpretieren. Die Frage ist, wie weit die Oma wirklich gegangen ist und wie viel Handlungsbedarf da nun wirklich besteht. Denn meiner Meinung nach, sollten Kinderi mmer zum probieren animiert werden. Und bei mir gibt es auch keine Alternative zu dne Angeboten auf den Tisch. Entweder es wird irgendwas davon gegessen oder halt nichts und bis zur nächsten Mahlzeit gewartet.
Was genau wären denn da deine Erwartungen?
Ohne Details zu wissen, würde ich den Frageinhalt als weit weniger problematisch einstufen als es dir jetzt vorkommt. Und vermutlich wahrt es mehr Frieden und schädigt das Kind auch nicht weiter, wenn man der Sache nicht weiter nachgeht und es einfach auf sich beruhen lässt.
Einer meiner Mitschüler war mit mir gut befreundet. Ich war dort häufig zu Besuch. Der Vater der Familie war ein Tyrann, obwohl dieser einen geschätzten Beruf öffentlichen Beruf ausübte. Die Söhne haben beide gestottert und waren in ihrem Verhalten gehemmnt.
ok, das tut mir leid und was genau hat es nun mit deiner Frage oder meiner Antwort zu tun? Ist das deine Befürchtung, was passiert, wenn die Oma nicht alle Kinderwünsche erfüllt?
Ein Beispiel und eine bisher ienmalige Situation macht keine herrschende Unterdrückung. Solche Sitautionen passieren Erziehenden im alltag mehrmals täglich. Das ist das Problem an der Rolle der erziehenden: sie tragen die Verwantwortung und Fürsorgepflicht. Sie müssen da einspringen, wo es ein Kind nicht besser wissen kann. Gesundheitsfürsorge inkludiert auch eine gewisse Achtsamkeit bei der Ernährung, in dem Bewegungsverhalten und Co. Ich bin mir sicher, deine Tochter ist auch nicht begeistert von Impfungen. Und als fürsorglicher, verantwortlicher Elternteil wirst du dem Kind trotzdem klar machen, dass es die Spritze nun über sich ergehen lassen wird.
Bei Essen wird es einen ähnlichen Weg geben müssen zwischen selbstbestimmt und grenzenachtend vs. gesund und bedarfsgerecht. Großeltern haben in der Regel gewisse “Verwöhn”-Vorrechte und müssen sich weniger an GEsund und Bedarfsgerecht halten, wenn die Enkel bei ihnen sind. Das gilt aber nur so lange, wie die Kinder nicht oft von diesen betreut werden. Z.B. einmal die Woche Oma-Tag wäre mir schon zu viel, um da einen völligen Ausnahmezustand an REgeln und Essen walten zu lassen.
Und du kannst einem gewiss sein: Das Kind nur nach seinen Wünschen essen zu lassen, wird auch siene negativne Konsequenzen nach sich ziehen.
Damit sollte beschrieben sein, was passieren kann, wenn Unterdrückung herrscht. Einem Kind das Essen aufzudrängen ist nicht förderlich für eine selbstbestimmte Entwicklung.
Ja die Oma ist wahrscheinlich schon älter.früher mussten Kinder halt das Essen was es gab
Ich bin 15 und muss auch Sachen essen die ich nicht so mag.und außerdem wollte die Oma ja nichts schlechtes da Fisch ja auch sehr gesund ist.
Vielleicht redest du einfach mal mit ihr sie wird’s verstehen oder halt Rentner Style reaction
Ja die Oma ist wahrscheinlich schon älter.
Danke für die Analyse
die Oma versteht nicht den Sinn von Bedürfnissen. Das hat mit Alter wenig zu tun.
Man kann auch alles dramatisieren und kriminalisieren! Eine 7-jährige lernt dann halt, dass das Leben kein Ponyhof ist, oder halt sich zu wehren. In diesem Alter kann man einem Kind durchaus auch mal was zumuten oder zutrauen.
Es wird hier nichts dramatisiert. Wenn jedoch Bedürfnisse eines Kindes unterdrückt werden, dann hat dies Folgen.
Es soll etwas Nahrung zu sich nehmen, die die Oma für das Kind gekocht hat. Heutzutage werden lauter Prinzessinnen “(v)erzogen” die dann in der Wirklichkeit nicht klar kommen.
Man kann auch alles bagatellisieren.