How do you rate Switzerland as a travel destination?

Ich bin als Schweizerin selbst oft genug hier unterwegs. Klar: Die Bergregionen sind wunderbar, die Skigebiete klein aber Oho und der Standart relativ hoch – aber das steht trotz allem in keinem Preis-Leistungsverhältnis. Zudem ist der Dienstleistungsgedanke nunmal ziemlich mies.

Wenn ich hier in den Bergen für eine Portion Pommes 12 Franken auf den Tisch legen muss, dann möchte ich wenigstens, dass der Service mir das Gefühl gibt willkommen zu sein. Und wenn ich im Hotel für eine Übernachtung bis zu 250 Franken im Waadtland bezahle, dann erwarte ich ein freundliches “Guten Morgen” und ein entsprechend sauberes und ausladendes Frühstück. In diesen Bereichen, vor allem aber in der Gästefreundlichkeit weist die Schweiz nunmal extreme Mängel auf. Wenn ich vergleiche, was ich beispielsweise in der Region Schwarzwald bezahle und wie ich dort aufgenommen werde, dann ist die Schweiz allein von der Art der Dienstleistung und der Freundlichkeit einfach nicht mehr konkurrenzfähig.

Da bezahlt man in Arosa, Saas Fee, Zermatt oder Davos zwischen 70 und 90 Franken pro Tageskarte zum Skifahren. Heisst: Eine Familie mit 2 Kindern lässt im Schnitt gut mal 250 bis 300 Franken liegen – pro Tag! – und das nur für den Skipass. Essen, Trinken und Unterkunft dazu, dann reden wir bei einer Woche von rund 3’000 Franken für 2 Erwachsene und zwei Kinder (wenn’s reicht!). Würde ich auf einer Hochpreisinsel noch halbwegs verstehen, aber dann möchte ich mich nicht wie ein Stück Rotze behandeln lassen. Für diesen Betrag fliege ich zwei Wochen nach Thailand an den Strand all inkl. mit der ganzen Familie und werde behandelt wie eine kleine Göttin.

Insofern: Ich liebe die Schweiz. Ich mag die Infrastruktur, das politische System, die Sicherheit. Aber wenn Touristen hier und da mal anmerken, dass es für Besucher schlichtweg zu teuer ist, dann kann ich das mehr als nachvollziehen.