Wenn man einfach nicht weiß, wo die Reise hingehen soll?
Ich bin 35 Jahre und sollte nun eigtl. langsam wissen, wo ich hingehöre aber das tue ich leider nicht. Ich bin schon öfters umgezogen und gedanklich sehne ich mich immer wieder an den einen Ort, wo ich schonmal gelebt habe. Ich verbinde mit diesem Ort tolle Momente, er erfüllt alles, was ich mir wünsche von der Umgebung und dem Menschenschöag her…Es ist nicht mein Heimatort.
Nun befinde ich mich in einer depressiven Phase (leider schon länger) und ha ich bln in Behandlung…Ich habe mit meinen Mann einen 4 jährigen Sohn und in meinen jetzigen Job fühle ich mich nicht wohl…
Wir sind hierher gezogen weil dr letzte Ort wirklich nicht schön war. Es fand also bereits eine Verbesserung statt. Jedoch hat sich nun nach den 3 Jahren, die wir nun hat es sich hier (in Sachsen – Nahe Leipzig) gefühlt so entwickelt, dass ich immer noch keine Freunde gefunden habe, die Gesellschaft kühl ist, alle ihren Tunnelblick und Nase nach oben haben. Allw ziehen lange Gesichter,…es macht einfach keine Freude.
Der Ort, den ich oben beschrieben habe liegt in Nordrhein-Westfalen. Es ist bergig dort, wunderschöne Wälder mit Bächen, Schlösser, Schiefer-Häuser, die Menschen dort sind lustig und offenherzig…einfach toll. Doch wahrscheinlich ist es sowieso nicht mehr wie früher, da ich jetzt ein Kind habe…
Wir wollen uns so gerne niederlassen, wissen aber nicht wo. Wir haben uns schon einige Orte angesehen und ha, es waren auch ein paar schöne dabei…Wir haben sogar schon überlegt nach Dänemark auszuwandern aber wir sind uns halt nicht sicher. Es muss halt passen, Job (wir beide würden recht schnell was finden), gute Kita/Schule, o.g.
Wie würdet Ihr mit solchen Gedanken umgehen? Was würde euch bei so einer Ratlosigkeit helfen?
Naja, wenn Dir Berge gefallen, ist Dänemark suboptimal. Warum nicht dort hin, wo es Dir gefiel???
Da bin ich mir nicht sicher weil die Schulen dort nicht so doll sind und das wäre mir für unseren Sohn schon wichtig.
Ja, Zwickmühle. Dann sind die Berge eher was für die Urlaubszeit.
Ist vielleicht gar nicht so verkehrt. Irgendwann würde man sich vielleicht an die Umgebung gewöhnen und kann dem nicht mehr soviel Beachtung schenken, oder es genießen. Es wäre halt Alltag und vorteilhaft ist es ja dann, wenn man eine Auszeit und Erholung will, sich an besondere Momente erinnert.
Fun fact: hab mal gehört, dass in FINNLAND die glücklichsten Menschen der Welt leben.
Hätte ich mir im Leben nie vorstellen können. Da ist es doch soo kaaalt 🥶😅
Dankeschön für das tolle Feedback.
Die Antwort hast Du Dir gerade selbst geschrieben. Im ersten Teil spricht das Ego. Du erzählst von Gedankenkreisen. Im zweiten Teil, weißt Du innerlich, was Du Dir so sehnsüchtig wünschst.
Träume/Ziele zu haben ist auch wichtig. Sie erinnern uns, wofür wir kämpfen und aufraffen können, wenn es uns mal mies geht. Solange ich Schritt für Schritt an meinen Zielen/Träumen/Wünschen arbeite, geht es voran. Habe ich Wünsche, die ich vernachlässige, und nicht aktiv dafür bereit bin zu handeln, wird es ein unerfüllter Traum bleiben.
Geduld und Akzeptanz:
Ich hab rezidivierende Depressionen und musste lernen, was Geduld zu mir selbst bedeutet. Ich setze mich nicht mehr selbst so unter Druck, während ich bei anderen Menschen die Ruhe in Person bin. Ich hasse todo-Listen. Sie zeigen mir auf, was ich NOCH nicht geschafft habe. Dabei ist es so wichtig auch mal zu schauen, was ich bisher schon getan habe. Und wenn es nur 5% sind, die ich von meinen Aufgaben geschafft habe, dann ist es verdammt nochmal auch okay.
Äußere Umstände kann ich kaum beeinflussen. Aber ich kann immer kontrollieren, was ich denke, und was ich fühle. Wie sinnvoll ist es, sich über einen Stau im Verkehr aufzuregen und frustriert zu sein? Kann ich es ändern? Nein! Was kann ich ändern? Wie ich reagiere! Es erfordert Übung ja. Aber ich weiß, wofür es sich lohnt, dass ich daran arbeite. Ich will mein Ziel erreichen.
Früher hatte ich meine Ziele definiert. Erfolg, Reichtum, glückliche Partnerschaft, etc.
Mittlerweile habe ich es oberflächlicher gestaltet. Ich will glücklich sein PUNKT
Was ich dafür brauche und was ich tun muss, das kann ich Schritt für Schritt angehen.
Vielen herzlichen Dank für deine tolle Antwort. Du hast mit dem, was du schreibst Recht. Nur mit der Umsetzung wird es nicht ganz so einfach werden, weil es mir momentan schwer fällt auf mein Herz zu hören. Die Gedanken sind mal hier, dann dort. Ich bin in Aufbruchstimmung und weiß, was mir wichtig ist aber nicht, welcher Ort dafür wirklich in Frage kommen würde. Es gibt so viele schöne Orte…Manche nennen das Träumerei, ich denke darüber anders und möchte mich gerne verbessern/optimieren und dort leben, wo ich mich wirklich wohl fühle und gerne spazieren gehe. An einem Ort, mit dem ich mich identifizieren kann, wo die Leute nicht wie hier ihren Tunnelblick haben und die Nase bis in den Wolken reicht…🙂
Tja, dann hilft nur noch, dass Du Deinem Bauchgefühl vertraust und auf Dein Herz hörst. Wenn der Kopf im Weg steht, freut sich das Ego. Egal, wie Du Dich entscheidest, Du solltest das Gute darin erkennen. Es ist fatal, wenn Du Dir hinterher Vorwürfe machst, weil es nicht so kommt, wie Du es Dir vorgestellt hast.
Ich bin 2020 in eine andere Stadt gezogen, um meinen Bruder mit Anhang (Schwägerin, Neffen, Nichten) öfter sehen zu können. Nun musste ich den Kontakt zu ihnen abbrechen (die Gründe sind hier erstmal unwichtig). Ich bin also umgezogen und habe (beruflich gesehen) viel geopfert. Allerdings haben sich trotzdem neue Türen geöffnet. Ja, ich war wütend, traurig, frustriert, gekränkt, weil ich so viel gegeben habe. Dabei habe ich die neuen positiven aus dem Blick verloren. Jetzt kann ich sagen, dass ich froh bin, obwohl der Kontakt fehlt.
Schau nicht auf das, was Dir fehlt, sondern auf das, was Du gewonnen hast (in Deinem neuen Umfeld). Ich bin nicht gescheitert. Ich habe Wege gefunden, wie es nicht funktioniert. Und ich habe jeden Tag die Möglichkeit Dinge zu verändern. Nach so einem großen Schritt, weiß ich, was möglich ist. Gestern ist Vergangenheit, heute ist der erste Tag meiner Zukunft.
Wenn es Dir dann nicht besser geht, schaue was Du brauchst und arbeite daran. Notfalls habt Ihr Erfahrungen gesammelt und Ihr wisst, dass Ihr was verändern könnt.
Ja, da habe ich auch schon öfters gelesen. 👍😅🥶 Dänemark war auch immer dabei. 😁 Nur Finnland, da wäre denke ich sprachlich dann doch die größere Hürde als in Dänemark, weil es dort dann doch schon viele gibt, die Deutsch oder Englisch sprechen.
Nee, also dort, wo ich mal gewohnt habe ist es wirklich wunderschön aber die Schulen (und leider auch Drogen) sind dort echt ein Problem. 😐
Heyo,
Ich weiß nicht ob ich helfen kann- bin ja erst 17.
Aber mal meine Meinung:
Ich finde es voll wichtig sich wohltufühlen.
Dänemark klingt da nach einer super Idee! Ich selber war schon über 15 mal dort und die Menschen sind einfach super lieb! Außerdem können viele Deutsch und die meisten Englisch was die Zeit erleichtert bis man dänisch kann. Wirklich gute Idee. Allerdings ist es in Dänemark einigen Berichten nach noch schwerer Freunde zu finden.
Ich will ja nichts sagen, aber Bayern ist auch super. Also wirklich. Es ist wirklich schön hier. Ich selber wohne in der Oberpfalz. Es gibt dort einige schöne Orte und ich weiß auch wo man hier Freunde finden kann (meine mum tut sich selber schwer und deswegen weiß ich da bissle was)
Wenn du an den Infos Interesse hast, schreib mich bitte an, möchte solche privaten Infos nicht ins Internet posten.
Dir viel Glück bei der Suche nach dem richtigen Ort und Job und Gottes Segen,
Viele Grüße,
Eanonym
Ich lese eher bei dir raus, dass es nicht der Ort an sich ist, sondern vielmehr der mangelnde soziale Anschluss.
Nach einem Umzug Anschluss zu finden, ist egal wo schwierig und erfordert viel persönliches, eigenes Engagement. Am neuen Wohnort hat ja niemand darauf gewartet, dass du dorthin ziehst. Da wird niemand bei dir zu Hause klingeln und dich um deine Freundschaft bitten.
Um Anschluss und Freunde zu finden, musst du selbst aktiv und offensiv raus und auf andere Menschen zugehen. Mit Job und Kind hast du dafür schon zwei sehr gut geeignete Ansatzpunkte – Kolleg*innen und andere Eltern in Kita/Schule. Abseits davon kann man über Hobbys, Kurse, Ehrenämter sehr gut andere Menschen kennenlernen und Freundschaften knüpfen.
Aber egal, wo und bei wem – DU musst auf die anderen zugehen, nicht abwarten, dass sich jemand deiner annimmt. Gerade wenn man eher introvertiert ist, ist das alles andere als einfach, klar. Aber das ist dann so ein Moment im Leben, wo man über den eigenen Schatten springen und Energie investieren muss, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Weil es halt anders nicht geht.
Aber wenn man sich dazu überwindet, dann gibt es auch wirklich überall nette, freundliche, offene Menschen! Genau so, wie es überall Vollidioten und Unsympathen gibt.