Welche innovativen Methoden u. Technologien könnten in Deutschland helfen, Pflanzen widerstandsfähiger gegen Klimawandel und Umweltveränderungen zu machen🔬🌱?
Angesichts zunehmender Dürren, Bodenerosion und Schädlingsbefall stehen Land- und Forstwirtschaft vor großen Herausforderungen.
💡 Sind neue Züchtungsmethoden wie CRISPR sinnvoll für robustere Pflanzen?
🚜 Welche Rolle spielt Agroforstwirtschaft in der Klimaanpassung?
🌾 Wie können wir den Humusaufbau fördern, um Böden langfristig fruchtbar zu halten?
Ich bin gespannt auf eure fachlichen Einschätzungen und aktuellen Forschungsansätze!
Im Gartenbau / Landwirtschaft wird durch Auslese und Zuechtung daran gearbeitet.
Im Waldbau sind Herkuenfte der Forstpflanzen wesentlich, aber auch gezielter Baumartwechsel, ich moechte hier auf Pomophilus verweisen.
Agroforestry koennte fuer landwirtschaftliche Flaechen sinnvoll sein. Mit kleineren Flaechengroessen wird das Mikroklima verbessert und Lebensraum fuer Nuetzlinge geschaffen, also eine oekologische Aufwertung. Das Erwirtschaften von Ertraegen geht recht rasch und ist nicht nur auf Holz beschraenkt.
https://www.landwirtschaft.de/wirtschaft/beruf-und-betrieb/trends-und-innovationen/was-ist-agroforstwirtschaft
https://www.gutundboesel.org/
Sinnvollerweise arbeitet man hier mit Mulch auf den Pflanzflaechen – Permakultur (Verbesserung der Wasserhaktekraft, Naehrstoffanreicherung bei Zersetzung, ausgeglichenere Temperatur des Bodens, Verminderter Abtrag durch Wind und Wasser)
Auch das Aussaeen und Einarbeiten von Gruenduegerpflanzen reichert die Boeden mit organischer Masse an und foerdert Mikroorganismen. Mit Klee kommt noch Stickstoff dazu. Phacelia ist eine interessante Bienenweide.
P.S. Danke fuer die Auszeichnung, die auf meinem Profil angezeigt wird.
Hallo,
ich kann mich halbwegs kompetent nur zur Forstwirtschaft äußern.
Im Wald muss man wohl Ansätze, die auf Züchtungsmethoden basieren, egal welchen, weitestgehend ausschließen. Was bei einer Züchtung herauskommt, ist immer eine sehr einheitliche Gruppe von Pflanzen mit einem sehr eingeengen Genpool. Natürliche Populationen von Waldbäumen sind aber immer genetisch sehr divers, sehr viel vielfältiger als Tierpopulationen. Da Pflanzen nicht mobil sind, ist das wohl bei den langlebigen Bäumen die einzig wirksame Strategie, über die Zeit eintretenden Änderungen der Wuchsbedingungen oder plötzlichen schädlichen Ereignissen zu begegnen: Ausweichen dorthin, wo es besser ist, geht nicht, aber bei der Vielfalt werden schon Individuen dabei sein, die damit zurechtkommen. Man kann das sehr gut beobachten, wenn man im Frühjahr dichte Teppiche von naturverjüngten kleinen Bäumen sieht: da sie genetisch jeweils anders programmiert sind, treiben oft auch Bäumchen, die nur wenige Zentimeter auseinander stehen, also identische Bedingungen haben müssten, beileibe nicht immer zum selben Zeitpunkt aus. Sollte ein Spätfrost auftreten, dann sind nicht alle gleichzeitig in der gefährlichsten Phase des Austriebs. Diese Vielfalt versuchen wir auch zu erhalten, wenn wir künstlich verjüngen müssen: Saatgut für Forstpflanzen wird nie von einem oder nur wenigen Elternbäumen gewonnen. Speziell gezüchtete Pflanzen, egal ob mithilfe von CRISPR oder konventionell, wären zwar bei einigen Eigenschaften optimiert, aber genetisch sehr eingeengt. Vielleicht kämen sie gar nicht dazu, ihre Dürreresistenz im Sommer zu zeigen, da sie zuvor schon beim Austrieb im Frühjahr erfroren wären.
Wir haben also nur recht wenige Strategien zur Verfügung:
Agroforstsysteme als Alternative zu Wald halte ich für keine gute Idee. Von der Landwirtschaftsfläche aus kommend mögen sie unter bestimmten Bedingungen eine gute Sache sein, vielleicht bei Feldfrüchten, die jetzt schon unter Hitzestress leiden.
Auch der Humusaufbau scheint mir mehr ein Landwirtschaftsthema zu sein. Waldböden sind generell viel humusreicher als landwirtschaftliche. Ein Wald, bei dessen Bewirtschaftung man sich möglichst nah am Naturzustand hält, sollte da kein Problem haben.
Vielen Dank für die Antwort 🙂
Ich schließe mich an. 😊
Meine aktuellen Forschungsansätze werde ich dir hier nicht verraten. Die geht in meine Dissertation ein – ich kann dir ja ein Exemplar schicken, wenn sie fertig ist.
Wuerde auch gerne ein Exemplar erbitten
Bin sehr gespannt 🙂 Danke Dir!
Da man ja die zukünftige Klimaänderungen bereits zu kennen glaubt, könnte man vorauseilend entsprechende Pflanzen züchten, die bereits an die Bedingungen gewöhnt sind, bevor sie natürlich auftreten.
Ich weiss,dass zb Platanen widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse sind und Ginko,man müsste mehr solche Pflanzen kultivieren und zb als Alleebaum pflanzen
Das ohnehin schon heisse Klima in der Innenstadt und haeufig beengter Wurzelraum fuer Strassenbaeume ist auch ein sehr wichtiger Teilbereich zur nachaltigen Begruenung der Innenstadt.
Aesthetisch und zur Verbesserung des Mikroklimas neben oekologischen Funktionen gleichermassen
Ergaenzend noch zu den beiden erwaehnten Baumarten – Die GALK Strassenbaumliste ist ein wertvolles Hilfsmittel fuer die Artenwahl.