Was passiert mit dem Körper bei einer überdosis Schlaftabletten?
Ich habe nicht vor mir das Leben zu nehmen.
Ich frage mich einfach nur was bei einer überdosis Schlaftabletten passiert, wenn man sich das Leben nehmen will.
Ich kann mir nicht vorstellen dass man einfach einschläft und nicht mehr aufwacht. Wie beim Einschläfern eines Tieres.
So friedlich kann das doch nicht sein oder?
Die Frage ist, was du unter dem Begriff Schlaftabletten verstehst? Schlaftablette ist ein Begriff aus der Alltagssprache welcher in der Regel sämtliche Arzneimittel umfasst, welche schlaffördernd wirken.
Medizinisch bzw. chemisch sieht es etwas anders aus. Es gibt diverse Medikamentengruppen welche eine schlaffördende Wirkung haben.
Klassische “Schlafmittel” stammen aus der chemischen Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Flurazepam, Midazolam, Lorazepam etc.) und der sogenannten Z-Drugs (Zolpidem und Zopiclon). Sie wirken schnell (nach ca. 20 Minuten), äusserst zuverlässig und haben nur wenige Nebenwirkungen. Allergings gibt es 2 Probleme:
Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen werden Arzneimittel anderer Wirkstoffgruppe sozusagen “zweckentfremdet”. Man macht sich also die schlaffördenden Nebenwirkungen gewissen Antidepressiva, Antipsychotika und H1-Antihistaminika zu Nutzen. Diese machen nicht abhängig (zumindest nicht im klassischen Sinne), haben dafür oftmals mehr Nebenwirkungen.
Am häufigsten diesbezüglich eingesetzt werden wohl die Wirksstoffe:
Ferner auch:
Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es allerdings noch eine neue Option: Der Wirkstoff Daridorexant wurde in der EU zur Behandlung von Schlafstörungen zugelassen. Ein neuartiger Ansatz der nicht abhängig macht. Allerdings ist das Medikament extrem teuer.
Aber nun zu deiner Frage: Es kommt also darauf an, was du unter dem Begriff Schlaftabletten verstehst. Je nach Medikamentengruppe und Wirkstoff unterscheiden sich die Konsequenzen bei einer Überdosierung relativ starkt. Doch am Ende hängt es von der jeweiligen Dosis ab. Denn jede chemische Verbindung ist bei entsprechender Überdosierung töglich, sogar Wasser. Die Frage ist einfach, wie viel es dazu braucht.
Ich glaube, diejenigen, die es wirklich wissen, können davon nicht mehr erzählen.
In den meisten Fällen erstickt man bei einer Überdosis, weil die Atemmuskulatur gelähmt wird, und schlieslich aufhört zu arbeiten. Das ist sicher kein schöner Tod.
Die Frage ist, inwieweit man das noch mitbekommt? Ist man in einer tiefen Bewusstlosigkeit, bekommt man es vermutlich nicht mehr mit.
Aktiviert der Körper aber sein Notfallprogramm, indem es z.b. adrenalin ausschüttet, oder dich noch versucht aufzuwecken, um dem entgegenzuwirken, erstickt man bei vollem Bewusstsein.
Manche krampfen auch, oder erbrechen sich noch, weil der Körper versucht, das Zeug wieder los werden. Einige sterben so an dem eigenen Erbrochenem.
Das ist dann sicher sehr unangenehm.
Das kann so sein. Es kann aber auch sein dass man kotzen muss, oder halb bewusstlos irgendwo dagegen stürzt.
Eine Atemdepression bis zum tödlichen Atemstillstand.
Einfach Schlaftabletten für einen Suizidversuch verwenden ist denkbar ungünstig, weil die meisten wieder aufwachen und ggf. dann mit Organschäden an Nieren oder Leber zu kämpfen haben.