Warum ist der Muttertag in jüngerer Zeit so umstritten geworden?
Eine religiöse Komponente hat der Tag ja nicht. Aber schon bei nur einem Kind jammern die Mütter über ihr schweres Schicksal, dass sie im Alter zu wenig Rente kriegen, weil sie jetzt als Mutter nichts einzahlen und machen sich lustig über den billigen oder teuren Blumenstrauß, je nach Gusto. Passt Muttertag überhaupt noch in eine Gesellschaft der zunehmenden Empathielosigkeit und akzeptierten “Single” Perspektive, die mit Kindern und Kinderkriegen ein Problem hat?
Empathielosigkeit mit wem jetzt genau?
Ich erkenne in deiner Frage eine deutliche Empathielosigkeit in Bezug auf Mütter, insbesondere die, die “nur ein Kind” haben.
Altersarmut ist für Frauen ein reales Risiko.
Schauen wir doch mal auf die Fakten:
nur 26% der Elterngeldbezieher sind männlich, was ganz konkret bedeutet, dass auf einen Vater, der Elterngeld beantragt (und überhaupt Elternzeit nimmt), etwa drei Mütter kommen, die Elterngeld beantragen und Elternzeit nehmen.
Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs bei den Frauen deutlich länger ist als bei den Männern – 14,6 Monate im Vergleich zu 3,6 Monaten. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_123_22922.html
Bedeutet: Frauen nehmen öfter UND länger Elternzeit, um ihr Kind betreuen zu können – während der Vater weiterhin erwerbsarbeiten geht und zwar meistens Vollzeit (und somit auch mehr in die Rentenkasse einzahlt). Das ist im übrigen auch mit ein Grund, warum Frauen in Deutschland deutlich weniger vermögend sind als Männer.
66 % der erwerbstätigen Mütter arbeiten Teilzeit, aber nur 7 % der Väter. Überhaupt nicht erwerbstätig sind etwa 25% der Mütter, aber nur 10% der Väter.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/03/PD22_N012_12.html
Wer nun aber Teilzeit oder gar nicht erwerbsarbeitet, egal ob mit einem Kind oder mit mehreren, zahlt nicht in die Rentenkasse ein und wird im Alter im Vergleich zu einem/einer Gleichaltrigen, der konstant eingezahlt hat, sehr viel schlechter dastehen.
Mein konkretes Problem mit dem Muttertag: nur Pflegepersonal und Mütter geben sich mit einmal kurz klatschen pro Jahr zufrieden. Man stelle sich mal vor, statt einer Diätenerhöhung für Abgeordnete würde jemand einen sogenannten Abgeordnetentag einführen, an dem alle Deutschen ihrem Wahlkreisabgeordneten Selbstgebasteltes schenken.
Fände der wahrscheinlich.. super..
Über reale Probleme von Müttern, bzw. Erziehungspersonen wird hingegen kaum geredet – zum Beispiel über fehlende, gute Betreuungsplätze. Zum Beispiel über Altersarmut, insbesondere bei Alleinerziehenden (die zu einem Fünftel übrigens männlich sind!). Zum Beispiel über die Schwierigkeiten der Vereinbarung von Familie und Beruf.
Stattdessen werden Frauen im Vorfeld des Muttertags mit Werbung zugespamt.
Das fängt bei Unterwäsche an, geht über Specials für Küchengeräte (zB Thermomix) oder Enthaarung weiter, bis hin zu Rabatten auf Protein-Shakes/ Mahlzeitenersatz oder diversen Angeboten, die eigentlich für die Kinder gedacht sind (zB freier Schwimmbadeintritt für Mama mit Kind) und endet noch nicht bei Muttertagsangeboten für rosa Bohrmaschinen.
In sämtlicher Werbung geht es also doch eigentlich nur darum, dass Frauen und insbesondere Mütter sexy, schön, schlank und haarlos zu sein haben und gefälligst gerne kochen und am Muttertag nichts lieber tun, als mit ihren Kindern ins Schwimmbad zu gehen. Und wenn sie schon handwerkliches machen, dann bitte nur mit rosa Bohrmaschinen in extra leicht mit weniger Leistung.
Es werden also nur Geschlechterklischees reproduziert und das ganze wird dann noch mit rosa Zuckerguss übergossen.
Natürlich freue ich mich über ein Geschenk, das mein Kind bastelt und mir mit echter Liebe überreicht. Darum geht es mir auch gar nicht.
Mein Problem mit dem Muttertag ist: mit einmal kurz klatschen ist niemandem geholfen.
Bei alleinerziehenden Männern – 1/5tel wie du schreibst, was ich aber anzweifle – liegen andere Indikatoren vor als bei alleinerziehenden Müttern, habe auch noch nie von einem “Vaterhaus” gehört oder gelesen .. das driftet ab ..
es gibt Frauen, die sind gerne und lieber “Mutter” als mit “regulärer” Arbeit für Rente und Geld im Büro Kaffee aufbrühen und andere Frauen, die lieber für ihre Rente in 40 Jahren usw arbeiten, sind aber trotzdem Mutter geworden .. unsere Politik suggeriert aber die selbstständige und natürlich “freie” Frau usw .. das driftet also auch ab ..
dann schreibst du, daß Frauen, hier Mütter, die staatliche Stütze mehr beanspruchen als Männer, hier Väter, und auch länger in Anspruch nehmen .. das in Bezug auf spätere Altersarmut, weniger Rente usw .. wenn dem so ist, dann sollten diese Kategorie von Frauen die Männer mal in Ruhe lassen und nicht wegen “Kinderkriegen” auf den Senkel gehen .. eine Mutter, die zu ihrem Kind steht, wäre mir lieber, als eine Mutter, die nur ihre Rente im Kopf hat .. in einer intakten Beziehung wird doch sowieso alles geteilt – was hat denn Kinderkriegen mit Rente zu tun .. (?!)
Zweifle gerne, aber Fakten sind Fakten: https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Familienpolitik/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVII20.pdf
Nein. Die größte Gruppe der alleinerziehenden Männer sind keineswegs verwitwet, sondern geschieden.
Elterngeld ist keine “staatliche Stütze”, sondern eine Lohnersatzleistung für die Zeit, in der man zuhause beim Kind ist.
????
Ich habe zumindest schon davon gehört, dass auch Männer sich mitunter Kinder wünschen. Und was hat denn der Elterngeldbezug damit zu tun, dass Frauen ihren Männern wegen “Kinderkriegen” auf den Senkel gehen?
Beides schließt sich nicht aus. Man kann, egal ob Mutter oder Vater, sein Kind lieben und trotzdem an seine Rente denken.
Nun – so sollte es sein. Aber wie man ja an den Zahlen zur Teilzeitarbeit und zum Elterngeldbezug sieht, wird eben doch nicht alles geteilt. Insbesondere nicht die Kindererziehung.
Und was ist bei einer Scheidung? Da schauen die Frauen, die jahrzehntelang zuhause den Haushalt geschmissen haben, dann eh in die Röhre.
Habe ich doch oben schon erklärt. Hast du meine Antwort nicht gelesen? Wer weniger einzahlt, weil er länger zuhause bei den Kindern bleibt, der bekommt weniger Rente.
Stimmt nicht. 1991 lag die Geburtenrate bei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit bei 1,255 und im Jahr 2021 bei 1,487. Seit 2014 wurde jedes Jahr der Wert von 1,4 überschritten. Insgesamt bleibt die Geburtenrate somit relativ konstant und ist NICHT rückläufig.
Statistisches Bundesamt Deutschland – GENESIS-Online: Ergebnis 12612-0010 (destatis.de)
naja, ich laß das jetzt mal so stehen .. aber eins kann ich mir trotzdem nicht verkneifen: “Fakt” ist auch, daß es in der BRD immer weniger deutsche Kinder gibt, also ohne Migration, Zuwanderung usw
Der Muttertag ist aus zweierlei Gründen politisch umstritten geworden:
Erstens, weil alleine schon die Bezeichnung “Mutter” heutzutage schon mehr oder weniger umstritten ist, Kinder die zwei schwule Väter anstatt normalen Eltern haben werden durch einen Muttertag diskriminiert. Überhaupt muss man mit den Bezeichnungen Frau und Mann heutzutage vorsichtig sein, um nicht in ein Fettnäpfchen zu treten. Und nachdem manche Menschen nicht einmal mehr selber wissen, ob sie nun Mann oder Frau sind, passt da ein Muttertag, der sich explizit an weibliche Mütter richtet, natürlich nicht ins Bild.
Hinzu kommt dann der Umstand, dass es sich eben um eine Feier handelt, die – wie du richtig sagst – keine religiöse Komponente hat, und genau das ist das Problem. Muttertag ist unislamisch, haram. Und etwas, das unislamisch ist, wird heutzutage in unserer islamischen Gesellschaft eben wenig geduldet.
oh mein Gott! was wollt ihr denn noch alles kaputt diskutieren?
Es steckt doch schließlich kein Zwang dahinter, wenn man einen Tag im Jahr zum Anlass nimmt seiner Mutter oder der Mutter seiner Kinder etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Frühstück ans Bett bringen, oder ein paar Blümchen. es muss ja nicht sein, aber es gibt einen schönen Anlass für so was.
also was habt ihr bitteschön für ein Problem mit dem Muttertag?
Irgendwie muss ich gerade wieder an eine Serie aus meiner Jugend denken (alle hassen Chris) da fragte der kleine Chris seinen Dad: “Was schenkst du eigendlich Mom zum Muttertag?” der antwortete: “Nichts, schließlich ist das ja nicht der Ehefrauentag”
3 mal dürft ihr raten – genau! die Mutter hats mitbekommen 😀
Schöner wäre es, wenn man jeden Tag im Jahr seiner Mutter ein bisschen Aufmerksamkeit schenkt und das ohne dass man medial dazu “gezwungen” wird.
das ist natürlich auch schön, da gebe ich dir recht. aber ich sehe diesen medialen zwang auch garnicht so dolle. es ist finde ich aber schon schön, dass man auch mal ein wenig dazu animiert wird…
lg, Nicki
Der Muttertag war schon immer etwas umstritten, da der Tag ursprünglich als „Frauentag“ der ersten Feminismus-Bewegungen etabliert wurde, und sich eher gegen die gesellschaftlich aufgezwungenen Geschlechterrollen (bspw. Frau = Hausfrau & Mutter) richten sollte. Das kann man meiner Meinung nach so und so sehen, denn letztendlich kann sich eine emanzipierte Frau auch hauptsächlich als Mutter sehen.
Das Thema als solches kommt momentan wieder vermehrt auf den Tisch, weil sich die Gender-Befürworter über die „Stigmatisierung“ von Personen mit Vaginas als Frau beschweren. Eine Denkweise die ich zutiefst ablehne.
Ich finde schon, dass der Muttertag noch passt.
Er ist der Tag für jene Mütter, die mit Kindern und Kinderkriegen kein Problem hatte, die ein Kind geboren haben und sich mit (hoffentlich) viel Liebe darum gekümmert hat.
Wenn manche mit der Mutter (bzw. der “gebärenden Person” 😀 ) ein Problem haben, dann ist das nicht meines und hoffentlich auch nicht deines.
Ich hab den Eindruck das aktuell gerne an “allem” herumgekrittelt wird.
Bezeichnungen von Lebensmitteln, Straßennamen, Feiertagen (egal ob alte oder aus jüngeren Tagen), Lebenseinstellungen, Ernährungsformen, …. Hauptsache “dagegen sein”.
Ob Muttertag, Vatertag, Kindertag, Ostern, Weihnachten, Silvester, 1. Mai,…. was auch immer…. ist doch jedem selbst überlassen ob man den jeweiligen Tag ignoriert oder nicht
Der Muttertag ist in Deutschland nicht umstritten, ein einziger Kindergarten hat mal etwas anderes ausprobiert und hat dafür ordentlich eingesteckt. Mehr nicht.
Da bei Familien aufgrund der fehlenden Kinderbetreuung in der Regel einer “nur” in Teilzeit arbeiten kann, hat dieses Elternteil später eine viel geringere Rente. Darüber kann und sollte man “jammern”, da es nicht gerecht ist. Was das aber mit dem Muttertag zu tun haben soll, hast du nicht erklärt.
Was das ganze Thema mit einem Blumenstrauss zu tun hat, hast du auch nicht erklärt.
Empathielos? Meinst du dsmit, dass Eltern über zu wenig Rente “jammern”? Denn da zeigst du nicht besonders viel Empathie mit Eltern.
Das stimmt nicht, es gibt unzählige Kindertagesstätten, die keine obligatorischen Muttertagsgeschenke mehr basteln lassen. Die anderen hängen es nur nicht an die große Glocke. Vatertagsgeschenke wurden in den Kitas noch nie gebastelt.
Das stimmt nicht,
Viele Kitas basteln Vatertagsgeschenke.
Kitas, die Muttertagsgeschenke basteln, basteln in der Regel auch Vatertagsgeschenke.
Ja, find ich auch 🙂
Das ist doch nett.
Da hat sich aber einiges geändert. In unserer Kita gibt es nämlich statt Muttertagsgeschenken Elterngeschenke und eine kleine Feier zum Mama/Papa-Tag.
Die Kitas, die ich kenne, und das waren einige, haben das nicht getan. Auch meine Kinder haben damals nur für Muttertag gebastelt, nie für den Vatertag. vlt. ist das neu in einigen, wegen der Gleichbehandlung.
Bei uns war der Tag noch nie relevant und das seit über 40 Jahren.
Dann sollen sie eben einzahlen. Wenn eine Mutter 40 Jahre lang jeden Monat 100 Euro in einen ETF einzahlt hat sie zu Beginn ihrer Rente mit 65 Jahren ein Vermögen von etwa einer viertel Million Euro angehäuft.
Zu einem unempathisches Verhältnis zwischen Kind und Mutter passt der Muttertag nicht. Bei einem empathischen Verhältnis zwischen Kind und Mutter ist der Muttertag überflüssig.
Alex
Danke, genau sehen wir es als Familie auch. Wir sind, auch bei erwachsenen Kindern mittlerweile 365/366 Tage/ Jahr Eltern und lieben unsere Kinder und werden wiedergeliebt. Da brauchen wir keinen Kommerz.
Hi,
Ich denke, dass viele Muttertag nicht mehr so ausgiebig feiern, da viele denken, dass man die Mutter lieben sollte, nicht nur an einem tag im Jahr, sondern das ganze Leben. Viele sehen dort also keinen Anlass dies besonders zufeiern.
Hoffe konnte dir helfen,
LG Wissen48
Es ist jedem überlassen ob er diesen Tag feiert oder nicht.
Ja, passt gut rein. Wer ihn nicht feiern will, kann es einfach sein lassen.
Die anderen Feiern ihn mit ihrer Familie, Mutter-Vater-Kinder.
Eine richtige Familie hat Mutter und Vater.
Eine Mutter mit Kinder oder ein Vater mit Kinder sind jeweils auch eine richtige Familie. Oder eben Familien mit Kinder und zwei Mütter oder zwei Väter.
Nein, sind sie nicht.
Nein, nein.
Ich muss auch nicht Insekten probieren, um sie nicht zu mögen.
Schade, dass du so mit so viele Vorurteile lebst. Dir entgeht so einiges lebens- und liebenswertes.
Ja, mache ich noch mit viel mehr Menschen.
-und ich habe auch gewisse Macht, es nicht nur bei Gedanken zu lassen.
Ich vergebe oft Aufträge und Wohnungen.
Ich bin Sachbearbeiter bei der Vonovia.
Meine Mieter zahlen alle und sind alle m w d.
Männlich, weiß, deutsch!
Na, gut zu wissen, dass du völlig gedankenlos und spontan Familien diskriminierst.
Ach, ich definiere das eigentlich spontan,
Aber Frau Frau und Mann Mann sind keine richtige Familie.
Nach deiner Defination einer Familie ist das dann aber keine Familie mehr, weil da ja der Mann fehlt.
Doch, und nur dann, ja.
Wenn also z.B. ein Vater verstirbt, sind danach seine Frau und die gemeinsamen Kinder keine Familie mehr?
Ist er nicht.
Schmeiß bitte nicht reale Probleme wie fehlende Einzahlungen in die Rentenkasse mit Leuten in einen Topf, die sich über einen Blumenstrauß lustig machen.
sagen wir mal so, wenn gemeinsame Rente in Alter erleben im Falle des Zusammenlebens – und nicht jeder einzeln – auf Vertrauen und Harmonie basiert, dann stellt ein Blumenstrauß auch ohne Muttertag immer einen Beweis der Liebe dar . Aber Deutschland hat einen absoluten Werteverfall von den Kitas bis zu den Altenclubs zu vermelden .. kein Wunder, wenn man über die Ergebnisse einer kaputten Integration in den Hotspots, Städte, Haltestellen usw ..stolpert .. Muttertag ist nur was für intakte Familien
Wer es feiern will der soll es feiern, wer nicht der halt nicht