Warum denken viele, alle Autisten wären gleich?
Warum haben so viele Leute so ein krasses Schubladendenken über Autisten? Ich bin selber Autist und hab das schon oft erlebt, dass Leute zum Teil direkt denken, Autisten wären alle gleich oder könnten Sachen nicht. Das nervt mich voll, weil das halt nicht stimmt. Warum ist das so?
Das „typische“ Schubladendenken liegt in uns allen. Es vereinfacht die Welt indem weitere Faktoren die man nicht kennt und vielleicht auch garnicht kennen möchte ausgeschlossen werden. Dies kann aus vielfältigen Gründen der Fall sein und muss auch nicht etwa aus Bosheit geschehen. So kann ein unbekanntes oder komplexes Bild einfach abgelegt werden. Eine Vereinfachung unserer großen komplexen Welt.
Schubladendenken geht leider nicht selten stark mit Vorurteilen einher, im Grunde entsteht es im Kern durch fehlende und/ oder falsche Informationen. Und ein weiteres großes Problem ist, dass sie sich gut instrumentalisieren lassen. Manipulatoren können mit mehr oder weniger geschickter Rhetorik diese Vorurteile verstärken und für ihre Zwecke nutzen. Abhängig davon wie einnehmbar diese Person für diese Vorurteile ist. Dann entstehen Narrative und Feindbilder, Komplexität wird ignoriert, Aspekte geleugnet und der Abstieg ins Rabbit hole ist in vollem Gange. Oft zu sehen bei politischen Instrumentalisierungen durch Populisten.
Am besten entgegenwirken kann man dem immer noch durch „lernen“, gesicherte seriöse Informationen aufnehmen. Erst dann werden Komplexität und Zusammenhänge richtig verstanden. Und so ist es mit allem, sei es Politik, Wissenschaft, Krankheiten und alles andere. Es hängt also vieles von der Bereitschaft ab, etwas über ein Thema zu erfahren/ zu lernen, da spielen zb Interessen und Hobbys, zukunftsorientiertes Handeln oder Empathie(wille) eine Rolle. Fehlt das Interesse, dann bleibt es eben oft beim groben Bild (mit vielen Unbekannten) und diese Schublade bleibt bestehen.
Ich selbst bin noch in der diagnose aber meine mutter meint das es sehr wahrscheinlich ist das ich autismus habe. ich denke das viele dieses schubladen denken haben da autismus ein Spektrum ist und nicht jeder so informiert ist also zum Beispiel weil es auf tiktok oder insta oder so immer gleich dargestellt wird oder die person mit anderen autistischen personen ähnliche Erfahrungen hatte.
Autismus ist ja per Definition der WHO “eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken” (F84) zit. nach https://www.autismus.de/was-ist-autismus.html.
Diese ist völlig unabhängig von der Kategorie Intelligenz. Das Intelligenzspektrum is bei Autisten genausoweit ausgeprägt wie bei Menschen ohne diese Störung.
Da Menschen im Normalfall vereinfacht und linear denken, versuchen sie auch komplexe Phänomene erst einmal in ihrem Alltags-Denkschema darzustellen, was natürlich zu erheblichen Verzerrungen führt und dem eigentlichen Thema der Einschränkungen nicht gerecht wird.
Man muss dem Menschen gegenüber einfach immer wieder mitteilen, dass seine Wahrnehmung in diesem Bereich nicht stimmt und ihm Informationen an die Hand geben, damit er sich ein objektiveres Bild machen kann. Z.B. hier: https://www.autismus.de/was-ist-autismus.html
Die Leute neigen dazu, Andere in Schubladen zu stecken, weil das einfacher für sie ist. Sie hören das Stichwort Autist und haben sofort das Bild von »Rain Man« im Kopf.
Die Wirklichkeit ist aber ganz anders. Viele Autisten sind sich gar nicht ähnlich, weil Autismus ein ziemlich breites Spektrum von Eigenheiten umfasst, die in den meisten Fällen den Umgang mit ihren Mitmenschen betreffen. Wenn man mich nach einer Eigenschaft fragt, die alle Autisten gemeinsam haben, muss ich passen. Was die Einordnung nicht einfacher macht, ist dass die neue ICD-11 nicht mehr die einzelnen Formen von Autismus unterscheidet, sondern alles über einen Kamm schert. Das steht einer differenzierten Diagnose und Behandlung entgegen.Was hat ein kaum sprechender Autist mit einem hoch funktionellen Autisten gemeinsam?
Man kann Autismus nicht als eine bestimmte Form von Entwicklungsstörung einstufen; es ist ein Spektrum von Störungen bzw. Eigenheiten.
Also ich denke es schon mal nicht, also können es nicht alle sein. Genauso könnte man dich fragen, wieso du denkst, dass alle so denken. Vielleicht interpretierst du das auch falsch? Autisten haben oft gemeinsame Eigenschaften und auf dieser Basis denken vielleicht auch viele über Autisten. Aber abgesehen davon weißt du ja genau, dass der Mensch zum schwarz-weiß-Denken neigt. Ein Nigerianer ist ein Nigerianer. Ein FC Bayern Fan ist ein FC Bayern Fan. Ein Depressiver ist ein Depressiver. Und so weiter… Das ist nun mal ein gesellschaftliches Phänomen, gepaart mit entweder Dummheit oder fehlender Weitsicht/Erfahrung.
Den konkreten Grund weiß ich nicht.
Allerdings vermute ich, dass dies Menschen machen, die grundsätzlich nicht differenzieren.
Entweder sind alle Menschen gut oder schlecht.
Hinzukommt, dass auf vielen Seiten über Autismus nicht (wirklich) erwähnt wird, dass die Symptome bei jedem Autisten unterschiedlich (stark) vorhanden sind – bzw. nicht alle vorhanden sein müssen.
Ist halt ein diagnostischer Begriff, der für eine bestimmte Symptomgruppe steht. Es gibt Unterschiede in den Ausprägungen. Aber eben auch Gemeinsamkeiten.
Aber ich bin nicht dumm aber mir wird weniger zugetraut das ist einfach frustrierend
Tja, jeden frustriert irgendetwas im Leben immer wieder. Du hat eventuell das falsche Umfeld. Aber das ändert sich iwann schon.
Dennoch gleicht kein Autist dem anderen.
Diejenigen, die sowas sagen, wollen es aus einer Gutmensch Attitüde nur einfach nicht wahrhaben. Wehren sich dagegen, weil sie Schubladendenken grundsätzlich als ungerecht, abwertend oder unwahr empfinden. Und wenn man selbst zu einer Gruppe gehört, schaut man natürlich soweiso immer zuerst auf die Unterschiede. Aber im Endeffekt, ähneln sich diejenigen, die eine gleiche Diagnose haben, halt dann doch in vielen Punkten und bringen alle sehr ähnliche Probleme im Umgang mit sich. Eben jene, die solche Diagnosen zum Ausdruck bringen.
Es geht bei solchen Fragen aber nicht um das Ausmaß sondern darum, ob man sich überhaupt grundsätzlich damit beschäftigen will und kann. Der Umgang mit kranken Menschen bedeutet in aller Regel nunmal Stress in irgendeiner Form. Die meisten Menschen wollen einfach nur ein normales Leben abseits der Welt geistiger oder psychischer Krankheiten. Und als jemand der 20 Jahre lang selbst zu diesen Leuten gehört, kann ich das auch absolut nachvollziehen.
Den hatte er schon immer, weil er negativ gemeint ist. Es handelt sich dabei um Menschen, die im Grunde aufgrund hypermoralischer Ideale oder einer überzogenen Empathie den Bezug zur Wirklichkeit verloren haben.
NIemand will sowas. Und dennoch lehrt einem das Leben irgendwann, dass es sinnvoll ist, dass zutun, um sich selbst besser schützen zu können.
Ähnliche Probleme bedeutet immer noch nicht, diese Probleme im selben Ausmaß zu haben.
Im Übrigen hat der Begriff “Gutmensch” heutzutage einen negativen Beigeschmack.
Neurotypische wollen sich doch auch nicht in einen Sack stopfen lassen.
Sie haben sich mit der Materie nicht befasst. Haben nur irgendetwas über einen Einzigen gehört und denken, das ist jetzt bei jedem so. Dabei gibt es viel verschiedene Formen. Es gibt auch viele Autisten, bei denen nie eine Diagnose festgestellt wurde. Früher war man da nicht so gründlich.
Nein über vier
was über vier ?
ich hab “viele” geschrieben, nicht vier
Das muss sie nicht interessieren
Weil sie nicht informiert sind.
Die Autisten sind nicht alle gleich es gibt frühkindlichen Autist,. Atypischer Autist ,,Asperger Autist, und Asperger Autist wird oft mit Borderline gleich getan. Ach so und das Kanner Syndrom. Aber das nennt sich heute anders.
Ja ich weiß das habe ich ja auch nicht gemeint oder gefragt
Weil diese Leute keine Ahnung haben / sich noch nie damit auseinander gesetzt haben.
Verallgemeinerung.
Leute hören das vielleicht zum ersten Mal, lesen dann kurz was dazu und fertig.
Solche Themen werden in Schulen und co leider auch nie wirklich aufgearbeitet.