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Selkiade
1 year ago

Ob es eine Abtreibung gibt oder nicht hängt von vielen Faktoren ab, die von Familie zu Familie sehr individuell sind.

Einige Gründe könnten sein:

  • Es gibt häufig Druck auf die Eltern, dass abgetrieben werden soll
  • Eltern hören oft: „So ein Kind ist doch nicht mehr nötig.“ -> das verstärkt den Druck abzutreiben
  • Es kann zahlreiche Folge- & Begleiterkrankungen geben
  • Viele Eltern sind überfordert mit der erhöhten Pflege und Aufmerksamkeit, die ein Kind mit Behinderung benötigt
  • diese erhöhte Pflege bedeutet auch einen erhöhten Kostenaufwand, die nicht jede Familie stemmen kann
  • in unserer behindertenfeindlichen Gesellschaft werden Menschen mit Behinderungen und deren Familien benachteiligt, diskriminiert und ausgeschlossen
  • Das Vorurteil, Behinderungen seien nicht lebenswert und es ist besser tot zu sein als mit einer Behinderung zu leben, steckt noch in den Köpfen vieler Menschen
Deamonia
1 year ago

Also erstmal muss ich sagen, das diese Aussage die überall kursiert “9 von 10 Föten mit Verdacht auf Down werden abgetrieben” irreführend ist.

Denn um diesen Verdacht zu erhalten, muss man eine besondere Untersuchung machen lassen, und wer sich gegen diese Untersuchung entscheidet, entscheidet sich gleichzeitig dafür, ein möglicherweise behindertes Kind nicht abzutreiben.

Wer den Test macht, hat sich meist schon davor entschieden einen möglicherweise behinderten Fötus abzutreiben, daher ist es nicht verwunderlich, das 9 von 10 abgetrieben werden.

Ich persönlich kann das total gut nachvollziehen. Ich sah mal eine Doku, da war ein Rentnerehepaar, das sein Leben lang den behinderten bettlägerigen Sohn versorgt hat.

Das Ehepaar hatte früher große Pläne, viele Kinder, eigenes Haus, beide hatten gute Jobs. All das musste wegen dem behinderten Kind aufgegeben werden, da alles Geld und alle Kraft in das behinderte Kind gesteckt werden mussten.

Die beiden liebten ihren Sohn über alles, aber bereuten es dennoch ihn bekommen zu haben.

Auch hatten sie große Sorge, was passiert, wenn sie die Pflege nicht mehr leisten könnten, und ihr Sohn dann in einem Pflegeheim landen würde, wo er bloß versorgt, aber nicht geliebt werden würde.

Das ganze war einfach nur unendlich traurig.

Gerade wen man mehrere Kinder möchte, muss man sich gut überlegen, ob man ein behindertes Kind bekommt, denn die Geschwisterkinder haben oft einen Psychischen Knacks weg, weil das behinderte Geschwisterchen die meiste Aufmerksamkeit braucht und bekommt.

Das geht so weit, das Kinder sich selbst verletzen, um auch eine Behinderung zu haben, damit sich auch um sie mehr gekümmert wird.

Auch lieben und hassen viele Geschwister ihre behinderten Geschwister gleichermaßen, was sie innerlich zerreißt.

Sowas alles muss man bedenken, und kann meiner Meinung nach nicht einfach naiv mit “ach das wird schon” da ran gehen.

TheAnswer1998
1 year ago

Denke, das hat immer was mit den persönlichen Umständen und der Situation zu tun in der ein Mensch aktuell steckt.

Wenn man sich solch einer großen Verantwortung nicht gewachsen ist und mit dem Gedanken nicht leben kann sein Leben lang ein kompletten Pflegefall zu versorgen, dann entscheidet man sich nunmal für diesen Weg. Verwerflich finde ich es jedenfalls nicht sich gegen ein Kind mit Behinderung zu entscheiden. Mir persönlich würde es unheimlich viel Angst machen 24/7 mein Kind pflegen zu müssen – und zwar nicht nur bis zum 18.Lebensjahr- sondern dein ganzes Leben lang. Man will doch in der Regel ein gesundes Kind haben und kein Kind, was niemals in der Lage sein wird jemals auch nur ansatzweise ein eigenes Leben führen zu können.

Ich bin froh, dass es auch eben diese Möglichkeit gibt.

Denk aber bloß nicht, dass es einer werdenden Mutter leicht fällt so eine Entscheidung für sich und das Kind zu treffen. Die Mütter leiden sicher auch unheimlich und wünschten sich, dass sie sich niemals dafür oder dagegen entscheiden müssten. Aber sie denken da nunmal an das Kind und sich selber. Dann lieber so als ein Kind zu bekommen dessen Bedürfnisse man niemals gerecht werden kann.

BaarrNeu
1 year ago

humh

. . . das ist eine Gewissensfrage!

Wenn man die Statistik zur Hilfe nimmt, dann hat man eine bessere Übersicht.

Weltweit gibt es dazu viele Analysen. Zum Beispiel, wie hoch die legalen Abtreibungen sind. Dazu kommt noch eine Dunkelziffer der illegalen Abtreibungen, wobei da die Ziffer fehlt, wieviel Frauen dabei draufgehen oder für immer verstümmelt sind!

Dann gibt es noch die öffentlichen Zahlen, wieviel Todgeburten es gibt. Und die Statistik sagt auch aus, wieviele der überlebten Geburten das 1. Lebensjahr nicht erreichen. Und dann gibt es noch eine, die aussagt, wieviele Kinder das 10. Jebensjahr nicht erreichen.

Das ist auf der ganzen welt unterschiedlich verteilt. Je nach Sozialsystem und Kultur.

Ich bin in einer lebensbejahenden Einstellung und anderer Meinung, wie Sie.

Wenn die Eltern Hilfe bekommen und frühzeitig festgestellt wird, daß das werdende Leben nicht selbst lebensfähig ist, dann empfinde ich es als tiefgreifende Liebe, wenn die Eltern dem sich noch entwickelnden Leben keine unnötige Last auf legen mit einem Leben in Quälerei.

Ich bin für aktiven Frieden mit realistischen Humanismus.

Und die Entscheidung kann niemand den Eltern abnehem und schon nicht den werdenden Mütter.

Ich habe tiefsten Respekt vor den Müttern, die entscheiden eine Qual nicht form zu vollenden. Und geanu so viel Respekt habe ich für die Helfenden in allen Ebenen.

HoddieBlack
1 year ago

Weil man ein gesundes haben möchte

Selkiade
1 year ago
Reply to  HoddieBlack

Auch ein Kind mit Behinderung ist gesund! Gesund ist nicht das Gegenteil zu behindert! Und behindert & krank sind auch keine Synonyme!

HoddieBlack
1 year ago
Reply to  Selkiade

Nein ist es nicht , es ist trtz eingeschränkt

HoddieBlack
1 year ago

Okay?

Selkiade
1 year ago

Eingeschränkt ja. Es ist aber nicht automatisch erkrankt! Nicht immer liegt einer Behinderung eine Erkrankung zu Grunde!!!