Wartung rund um’s Eizelleneinfrieren?

Hallo zusammen

Heutzutage können Frauen Eizellen einfrieren. Auch Sperma wird eingefroren und dann ja irgendwann auch wieder aufgetaut und “normal” verwendet. Soweit so gut.

Das geschieht mit Flüssigstickstoff. Nach meinem Verständnis ist das N2 (also Nitrogenium bzw. normale Luft) die auf -196 Grad Celsius abgekühlt wird. Luft wird dann Flüssig = Flüssigstickstoff, korrekt?

Nun verstehe ich nicht, wie die Prozedur genau funktioniert und wie hoch der Wartungsaufwand hinter einer solchen Konservierung ist.

Use-Case:
Ich lege eine Erbse in ein Behältnis (was muss das für ein Material sein, Edelstahl?) und giesse -196°C kalte Luft, also Flüssigstickstoff dazu. Dann lege ich das Behältnis mit der Erbse und dem Flüssigstickstoff in einen Gefrierer der auf -196° Celsius gehalten wird.

Im Grunde muss ich dann nur dafür sorgen, dass der Kühler immer mit Strom versorgt ist, sodass ich die -196°C halten kann, ist das korrekt? der Wartungsaufwand beschränkt sich somit nach dem Einfrieren / Konservieren lediglich darauf, dass ich die Temperatur konstant halte.

Besten Dank für eine Erklärung / Korrektur.

(1 votes)
Loading...

Similar Posts

Subscribe
Notify of
13 Answers
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
TomRichter
1 year ago

So ähnlich.

> also Nitrogenium bzw. normale Luft

Nein, normale Luft enthält nur 79% Stickstoff. Die 20% Sauerstoff wären im Labor zu feuergefährlich, man nimmt reinen Stickstoff.

Üblicherweise schüttet man auch nicht den flüssigen Stickstoff über die Probe, sondern gibt die Probe in ein Röhrchen und stellt dieses in ein Bad aus flüssigem Stickstoff. Das Bad ist gut isoliert, verdampfender Stickstoff wird aufgefangen und erneut verflüssigt.

TomRichter
1 year ago
Reply to  DrClean

Suche nach Luftverflüssiger und Du wirst fündig, beispielsweise so was:

https://german.alibaba.com/p-detail/NUZHUO-1600660923378.html?spm=a2700.details.0.0.27c44f0ceC5GLt

> und wie lange kann dieser Kreislauf aufrecht erhalten werden?

Nach dieser Frage denke ich, Du solltest Dich erstmal über die Basics schlau machen. Auch weil flüssiger Stickstoff gefährlich ist, Erfrierung und Erstickung.

Der Kreislauf geht ewig – Verluste an Stickstoff werden aus der Luft ausgeglichen.

Für Laborversuche ist es meist billiger, den Flüssigstickstoff zu kaufen. Aber natürlich nicht im Dauerbetrieb kleiner Mengen (weil dafür alle paar Tage das Tankfahrzeug zu Dir fahren muss)

TomRichter
1 year ago

Ja, kommt hin. Den “Massstab” verstehe ich nicht.

> ca. 10x teurer ist als die Eigenproduktion.

Kommt auf die Menge an, die Du einkaufst – für kleinere Labore ist die Anfahrt des Tankwagens teurer als der bezogene Stickstoff – andererseits werden aber auch die Anschaffungskosten auf nur kleine Mengen umgelegt, da hilft nur genauer Preisvergleich.

Großverbraucher in der Nähe einer Produktionsanlage bekommen ihn billiger geliefert als selber hergestellt.

TomRichter
1 year ago

> ist ja auch geschlossen,

Zu geschlossenen Behältern habe ich schon was geschrieben.

Dein Video zeigt einen “Stopfen”, der halbwegs thermisch isoliert, aber keinesfalls gasdicht ist – aus jeder Stickstoff-Kanne entweicht laufend N2, weil die thermische Isolierung immer etwas Wärme durchlässt, wodurch N2 verdampft.

TomRichter
1 year ago

gibt es eine Richtzeit

Ja. Die ergibt sich aus den Erfahrungswerten Deiner Anlage nach einiger Zeit Betrieb sowohl im Winter wie im Sommer.

Ich stelle mir die Lagerhaltung sehr kompliziert vor

Weil Du an Handbetrieb denkst. Dafür hat man eine automatische Steuerung – bei Deinem Kühlschrank schaltest Du den Kompressor ja auch nicht von Hand ein.

Wenn der N2-Füllstand (ist nicht ganz so einfach zu messen wie ein Wasserpegel) zu weit absinkt, wird automatisch nachgefüllt.

Ich schätze die Kosten so einer Anlage im sechsstelligen Bereich – lohnt sich daher nur, wenn man auch viele Proben gegen Bezahlung einfrieren kann.

TomRichter
1 year ago

> das Behältnis einfach explodieren kann

Wer gekühlte Gase (egal, ob CO2 oder N2) in einem geschlossenen Behälter lagert, hat es verdient, dass ihm dieser um die Ohren fliegt.

> für jede Spenderin einen Luftverflüssiger bereitstehen hat.

Wozu auch? ein großes Thermosgefäß, gefüllt und nachgefüllt mit flüssigem N2, und darin ganz viele Proberöhrchen, am besten beschriftet 😉

> wenn z.B. der Luftverflüssiger keinen Strom mehr kriegt

dann wird der verdampfte Stickstoff im Thermosgefäß nicht mehr ersetzt, und wenn aller N2 verdampft ist nähert sich die Temperatur rasch der Zimmertemperatur.

ADFischer
1 year ago

Also, man hat ein Isoliergefäß mit flüssigem Stickstoff. Der verdampft allmählich und muss nachgefüllt werden werden. Ein Liter flüssiger Stickstoff kostet bei uns ca. 4,50 € umgerechnet.