War im Mittelalter das Leben spannender als in der langweiligen Jetzt Zeit?
Hallo
was meint ihr so? damals als es noch ein bisschen aufrgender und gefährlich und geheimnisvoller war das alles.
und nciht wie heute wo man einen langweiligen bürojob hat und eh alles verboten ist war gefährlich ist und wo man strafe zahlt wenn man unangegurtet auto fährt oder wenn man ein Feuer im Garten macht etc.
heute interessieren sich die gleichaltrigen eh alle nur noch fürs saufen
Das Leben war natürlich viel mühsamer und unsicherer, aber für die Zeitgenossen war das meiste wahrscheinlich auch damals nur langweiliger Alltag. Und geht es um das frühe oder späte Mittelalter? Da liegen knapp 1000 Jahre dazwischen … Lesetipp:
Ernst Schubert: Alltag im Mittelalter. Natürliches Lebensumfeld und menschliches Miteinander
Ansonsten war klar, dass hier mal wieder der Blödsinn mit den angeblich mittelalterlichen Hexenverfolgungen verbreitet wird. Zur Erinnerung: Hexenverfolgungen gehören fast ausschließlich in die Neuzeit und gingen meist von der Normalbevölkerung aus. Lässt sich in der Fachliteratur nachlesen, wenn man seine “Kenntnisse” nicht nur aus Fantasy-Romanen zieht oder mutwillig Märchen verbreiten will. Für’s erste tut es auch Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Finsteres_Mittelalter
Witzig ist auch, dass manche sogenannte “Experten” hier den Dreißigjährigen Krieg ins Mittelalter stecken.
Das kommt drauf an es gab früher oft viele sachen zu tun nur ist es wie heute das man die sachen immer und immer wieder machen musste und sich der Tag wiederholte für jahrzehnte
Es kommt darauf an, wo man als was und wann lebte. Aber ich bin mir sicher, jeder von ihnen hätte seine Arbeit mit einem heutigen langweiligen Bürojob getauscht, in einer nur 40-Stunden-Woche und guten Arbeitsschutz.
Die normalen Menschen wurden damals nur so 35-40 Jahre alt und die Kindersterblichkeit war sehr hoch. Familien mit bis zu 20 Geburten waren normal, die meisten überlebten ohnehin nicht. In einem Haus lebten bis zu 3 Generationen eng zusammen.
Heizungen gab’s nicht, und die Arbeitszeit dauert oft von morgens um 5 bis zum späten Abend. Arbeitsschutzgesetze gab’s auch nicht, der Arbeiter oder Angestellte war dem Gutdünken seines Herren (Arbeitgeber) ohne Rechte ausgeliefert.
Religion war vorgeschrieben und wer was anderes glaubte, landete nicht selten in der Folterkammer, wo dieser “geheilt” dann werden sollte.
Eine der wenigen Attraktionen waren die öffentlichen Hinrichtungen, sei es durch Seil, Kopf abtrennen, Scheiterhaufen oder einer der vielen Foltertode, wie zB das Rädern.
Demonstrationen wurden damals gewaltsam beendet, die Teilnehmer landeten nicht selten im Kerker, mit viel Glück bei Wasser und Brot.
Brach irgendwo Mal die Pest aus, fand man schnell die Schuldigen, die Juden, die dann als Familien mit Kinder auf auf dem Scheiterhaufen landeten. Beweis: Weil Juden sich an die biblischen ReinlichkeitsGebote hielten, waren sie im Verhältnis zu den NichtJuden am seltensten krank. Das war dann für die Kirche der Beweis, sie stünden mit dem Teufel im Bunde, der sie vor Krankheit schützte.
Die meisten Bürger konnten weder lesen noch schreiben, wuschen sich seltener und hielten es sich nicht so mit der Hygiene. Das machte sich dann auch durch den Geruch schnell bemerkbar.
Damals war die Erde eine Scheibe. Doch wehe dem der etwas anderes behauptete. Das Denken und eigene Meinung war oft vorgeschrieben, Andersdenkende landeten meist vor einem Gericht der Kirche, wo dann nur das Urteil über die Strafe fiel. Rechtsbeistand gab’s damals nicht für “Normalsterbliche”.
Ob das Leben damals spannender war im Vergleich zu heute, bezweifele ich sehr. Es war gefährlicher und schneller tötlich.
Am wenigsten zu Lachen hatten Frauen. Die Eltern vereinbarten schon früh, wen sie heiraten soll und die Tochter durfte nicht wiedersprechen. Liebe war da selten im Spiel, es war eher die reine Gewöhnung an den neuen Herrn des Hauses, dem die Tochter dann bis zu 24 Std täglich gehorchen mußte.
Gewalt in der Ehe war nicht selten. Mehr noch, der Mann hatte die Pflicht seine Frau zu schlagen, wenn sie zB bei Selbstbefriedigung erwischt wurde. Die bequemste Art für einen Mann sich zu scheiden war, die Frau der Hexerei zu beschuldigen.
Gibt noch Vieles mehr zu berichten.
Ich setzte mich (u.a.) mit Mittelalters seit fast 30 Jahren auseinander, aber nur im Bezug auf jüdisches Leben, was hier auch meine Webseite zeigt.
Nein. Schon wegen der hohen Sterblichkeit bei Kindern und Erwachsenen nicht. Eberhard Isenmann schreibt, dass in einem üblichen städtischen Haushalt nur 2, selten 3 bis 4 Kinder lebten. Auf dem Land sah es nicht wesentlich anders aus.
Seit dem Frühmittelalter waren Kachelöfen üblich, auch im bürgerlichen Bereich. Ist archäologisch nachgewiesen.
Sadistische Klischees, die mehr über den Schreiber verraten als über das Mittelalter. Es gab genug normale Unterhaltung wie Musik, Tanz, Theater.
Du willst es wahrscheinlich nicht hören, aber die gewaltsame Judenfeindlichkeit war vor allem eine Volkshysterie. Siehe Speyer 1096. Oder zur Zeit der großen Pest:
“Die Hauptakteure waren Bürger und Zünfte, der Klerus dagegen hielt sich zurück. Die regionalen Fürsten, die eigentlich den Judenschutz sichern sollten, reagierten zurückhaltend.”
https://de.wikipedia.org/wiki/Judenverfolgungen_zur_Zeit_des_Schwarzen_Todes
Hygiene ist ein Grundbedürfnis und taucht auch in den mittelalterlichen Schriften so auf. Badehäuser gab es überall und sie waren relativ billig.
Das ist eine Lügengeschichte des 19. Jahrhunderts. https://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde#Mittelalter
Du verallgemeinerst unzulässerweise wenige Fälle aus dem Hochadel. Das Heiratsalter der Normalbevölkerung war aus außeren Gründen (Vorschriften der Zünfte und Grundherren) sogar für heutige Verhältnisse oft eher hoch.
Also ob du die persönlichen Gefühle der Leute damals so einfach beurteilen könntest … hellseherische Fähigkeiten?
Wurde aber im Lauf des Mittelalters zunehmend geächtet, wie verschiedene Quellen der Zeit belegen.
Faule Gerüchte. Was ist die zeitgenössiche Rechtsquelle dafür?
Nochmal faule Gerüchte. Die große Zeit der Hexenverfolgung ist die Neuzeit.
Offenbar weitgehend vergeblich. Mindestens die Hälfte von deinen Behauptungen ist unwahre Kolportage.
gar nicht schlecht – danke, du hast mir viel Arbeit erspart
Ich beschrieb das Leben eines normalen Arbeiters bzw Tagelöhners.
Und ich ging das Mittel-Alter im Ganzen durch, also vom neunten bis 15 Jahrhundert.
Wenn du meinst es sei anders gewesen, OK, nur Beleidigungen ändern nicht die Ergebnisse meiner Recherchen.
wobei man das mit der Hexerei aber auch nicht verallgemeinern kann…zudem wurden Frauen auch von Nachbarinnen, geschäftliche Rivalinnen oder weil sie den Ehemann haben wollten oder die Frau allgemein nicht mochten oder sie sich mit Kräutern auskannte der Hexerei beschuldigt. Es git keinen Beweis dafür, dass alle oder die meisten oder die Hälfte der Frauen der Hexerei vom Ehemann beschuldigt wurden. Eher nicht. und mindestens 25% waren Männer, die als Hexer beschuldigt wurden. Wurden die auch alle von ihrer Ehefrau beschuldigt, damit sie die Ehemänner los werden konnten?
wobei man das mit der Hexerei aber auch nicht verallgemeinern kann…zudem wurden Frauen auch von Nachbarinnen, geschäftliche Rivalinnen oder weil sie den Ehemann haben wollten oder die Frau allgemein nicht mochten oder sie sich mit Kräutern auskannte der Hexerei beschuldigt. Es git keinen Beweis dafür, dass alle oder die meisten oder die Hälfte der Frauen der Hexerei vom Ehemann beschuldigt wurden. Eher nicht. und mindestens 25% waren Männer, die als Hexer beschuldigt wurden. Wurden die auch alle von ihrer Ehefrau beschuldigt, damit sie die Ehemänner los werden konnten?
Aber beschriebst es nachweislich falsch und das lasse ich nicht so stehen.
Wahrscheinlich nicht. Spielt hier keine Rolle, da ich keine Beleidigungen geschrieben habe. Aber Tatsachen und der aktuelle Stand der Forschung sollten die Ergebnisse deiner Recherchen sehr wohl ändern. Ein paar Quellen habe ich genannt.
“Spannender” war es auf jeden Fall.
Das Mittelalter war allerdings auch wesentlich härter, kälter und unmenschlicher. Etwas besser wenn man zum Adel gehörte oder einen Handwerksbetrieb hatte.
Kleinste Strafvergehen zogen zum Teil brutalste Strafen nach sich. Für schwerere Delikte konnte man ersäuft, gehängt, gefoltert, auf Rad geflochten… werden.
Die Angst vor Hexen und vor der Hölle beherrschte das Denken der Menschen.
https://www.youtube.com/watch?v=OauATwCOkxI
https://www.youtube.com/watch?v=CC95q7Hh6bw
https://www.youtube.com/watch?v=Ofnfu07Z2o8&list=PLB2_xtHAwjUyoQuWkXURXAIZLm9jDcNKS
Du verlinkst zufällig alle “Dokus”, die historisch kompletter Nonsens sind.
Und woher weißt DU oder willst DU es wissen, dass diese Dokumentationen historischer Bullshit sind? Bist du kein Experte wie bspw. ein Historiker oder hast während deiner Recherche nicht mit zahlreichen Experten reden dürfen, dann halte dich zurück oder liefer Gegenweise mit Timestamps und den Quellen, die die Sachen wiederlegen.
Korrekt. Der Waldbestand in Europa lag damals deutlich unter dem heutigen.
Und wenn man tatsächlich neu siedeln wollte – dann hat man das mit deutlich mehr Planung gemacht. Man hat schonmal einen Großteil der Ressourcen (Holz, Stein etc.) mitgebracht. Und vorallem musste man genug Menschen überzeugen wegzuziehen. Leibeigenschaft heißt eben nicht Sklaverei. Häufig wurden Freiheiten versprochen, teilweise sogar die Auflösung der Leibeigenschaft oder finanzielle Anreize.
Es gibt auf alle drei Dokus ein Reaktionsvideo von einem historischen Darsteller(der das entsprechend studiert hat)der auch als Kulturvermittler (auch für den SWR) arbeitet und in Historikerkreisen sehr geschätzt wird (so wird er auch in Fachliteratur positiv erwähnt, z.B. bei der Stadtrekonstruktion von Trier).
https://youtu.be/4C4GFYntTV8?si=-_nGI8F1yQfwHNn6
Zugegebenermaßen habe ich die SWR-Doku nicht mehr richtig im Kopf gehabt, weil die schon alt ist, aber den Schnitzer nehme ich schon mal dankend auf.
Z. B. ist im dritten Video direkt am Anfang ein grober Fehler. “Deutschland vor 600 Jahren” ist Anfang des 15. Jahrhunderts. Damals war es schon lange keine “Naturlandschaft” mehr und auch nicht “größtenteils mit Wald bedeckt”, wie der Kommentator behauptet. Das Land war damals fast flächendeckend erschlossen und wirtschaftlich genutzt. Der Wald war stark zurückgegangen auf eine geringere Fläche als heute und vielerorts herrschte Holzmangel. Das sagen die zeitgenössischen Schriftquellen und es ist auch archäologisch nachgewiesen.
War im Mittelalter das Leben spannender als in der langweiligen Jetzt Zeit?
Sicherlich nicht.
Die letzte überlieferte Hinrichtung einer Hexe in Mitteleuropa fand 1793 in Südpreußen statt.
Hexenverfolgung – Wikipedia
Spannend ist gut, man brauchte nur als Frau rote Haare zu haben, eine gehässige Nachbarin dazu, dann trat die Kirche in Aktion.
Die vielen Kriege, Seuchen usw. durch mangelnde Kenntnisse der Hygiene, reichten schon mal aus, um vorschnell von der Erde abtreten zu müssen. Nein danke für diesen Wunsch. Es brauchte 200 Jahre um den Menschheitspool wieder auf den Stand vor dem 30 jährigen Krieg zu bekommen, somit könnte das immer weiter ausgeführt werden, das es keine gute Zeit gewesen sein konnte.
Also lange nach dem Mittelalter, das endete etwa um 1500 n.Chr.
Richtig, es ist die letzte Hinrichtung gewesen, somit sind die Hinrichtungen vorher nicht mehr aufgezählt.
Für mache Nutzer gibt es immer noch “Hexenjagden”
In der Frage geht es um das Mittelalter. Hexenverfolgungen in großem Stil gab es erst in der Neuzeit, also nach 1500.
Ja, das Leben war sicher “spannender”
— der Zahnbrecher entfernte faule Zähne mit einer groben Zange – natürlich ohne Betäubung…
— es war sehr “spannend” herauszufinden, ob man an einer einfachen Verletzung wegen Wundbrand stibt oder es doch überlebt
— es war “spannend”, wenn man nicht wußte, welche Schinderei dem Lehnsherren grade wieder einfällt
— ob man die Geburt eines Kindes überlebt – oder das Neugeborene überlebte… war ebenfalls recht unsicher (spannend?)
u.s.w.
Wer seinen (Büro)Job langweilig findet, kann und sollte evtl. überlegen, einen “spannenderen” Job zu machen.
Also was ich so durch meine Recherchen mitbekommen habe, stellen wir uns das Mittelalter ziemlich falsch vor. In einigen Zeit Perioden und Ländern war es durchaus schön.
Auch der Anblick des Nachthimmels muss atemberaubend gewesen sein, keinerlei Lichtverschmutzung. Fälschlicherweise wird das Mittelalter mit Hexenverbrennung in Verbindung gebracht, diese fand aber erst später statt.
Klar, es gab auch Schattenseite, dass ist selbstverständlich. Die Mord- und Vergewaltigungsraten dürften höher als Heute gewesen sein. Wobei die Strafen hart waren, genaue Daten darüber gibt’s natürlich nicht. Aber durchaus Protokolle der Verurteilungen.
Auch will ich nicht verschweigen, dass das Mittelalter eine sehr lange Zeit Epoche war und das Frühe wirklich nichts mit dem Späten mehr zu tun hatte. Also die gesamte Zeit Epoche ist fast unmöglich zu bewerten.
Sofern die Lebenserwartung eine gewisse Spannung darstellt, was das Mittelalter schon sehr spannend.
Die Lebenserwartung betrug im Mittelalter im Schnitt etwa 40 Jahre. So alt wurden jedoch viele Menschen nicht, da es eine hohe Sterberate bei den Kindern gab. Viele Babys starben schon kurz nach der Geburt, andere wiederum in der frühen Kindheit.
Weshalb die realistische Lebenserwartung deutlich höher war – eben weil die hohe Kindersterblichkeit mitberücksichtigt wird. Wer 18 wird, hat gute Chancen ( jenach Stand und Beruf) deutlich älter als 40 zu werden
Im Vergleich zur heute normalen Lebenserwartung war das nichts.
Nein, die lag lediglich bei 40 Jahren.
Die Menschen hatten damals im Durchschnitt eine Lebenserwartung von 35 bis 40 Jahren. Das bedeutet aber nicht, dass die Menschen genau diese Altersstufe erreichten. Ein großer Teil der Menschen, etwa 40 Prozent, starb bereits im Kindesalter.
Worauf stützen Sie andere Erkenntnisse?
Die Lebenserwartung von Erwachsenen dürfte so um die 60-70 gelegen haben. Also, wenn man die Kindersterblichkeit rausrechnet.
Was dein Kommentar jetzt soll, erschließt sich mir auch nur. Ja Schelm, 81 Jahre sind besser 60-70 – aber was machst du mit dieser Erkenntnis?
Naja, spannender wird es wohl nicht gewesen sein, sondern in vielem körperlich wesentlich anstrengender, mit mehr Entbehrungen, weniger Sicherheit, vielen heute ganz gut behandelbaren Krankheiten etc. Die Lebensbedingungen waren sicherlich deutlich härter. Heute sind sie das in anderer Hinsicht vielleicht auch, aber vergleichbar wird vieles da wahrscheinlich nicht grade sein.
Wenn einem langweilig war, konnte man wählen, ob man zum Hungerturm spazieren möchte oder zum Scheiterhaufen oder zum Rädern, Federn und Teeren! Eigentlich war täglich irgendwo was los.
Spannender? Nein, denke ich nicht.
Gefährlicher, unsicherer, undurchschaubarer, angstmachender … ja.
Damals haben sich die Jugendlichen wohl nicht nur fürs Saufen interessiert. Dafür war vermutlich nur wenig Zeit und Geld da, wenn man 16 Stunden ab Tag (Mo.-Sa.) auf dem Feld beim Bauern oder im Bergwerk ackern musste, um überhaupt was zu Essen zu haben.
Wer was Aufregendes und Spannendes erleben wollte, konnte sich gerne mal ein Bein brechen, um dann nicht mehr arbeitsfähiger (Bruch schief zusammengewachsen) als Bettler mit Klumpfuß Abenteuer erleben. Oder wenn die Pest durchs Land zog und man nicht wusste, ob man selbst und die eigene Familie die nächsten Wochen überleben würde. Oder wenn man vom Landesherrn in den Krieg gegen andere arme Tropfen wie man selbst geschickt wurde, wo einem mit rostigen Klingen der Schädel gespalten wurde.
Komisches Vorurteil – wird der Diversität der mittelalterlichen Bevölkerung halt nicht gerecht. Auch im Mittelalter gab es eine Mittelschicht, welche die Mehrheit der Haushalte ausmachte.
Das ist faktisch falsch. Die Menschen hatten keine festen Arbeitszeiten, was getan werden musste, wurde erledigt.
Wir wissen, dass die Menschen im Mittelalter ungefähr so viel “gearbeitet” haben wie wir heute – nicht am Stück, sondern über den Tag verteilt. Dazu kommen deutlich mehr Feiertage als heutzutage.
Die saubere und kompetente Behandlung von Brüchen im Mittelalter war für Wundärzte keine große Sache – und auch in der normalen Bevölkerung waren grundlegende Medizinkenntnisse weit verbreitet.
Die Pest betraf einen Recht kurzen Zeitraum im Mittelalter und kam in 2-3 Pestwellen (jenach Region) und traf auch unterschiedliche Region unterschiedlich hart, viele auch garnicht.
Doof nur, dass Kriege im Mittelalter eben nicht von der Zivilbevölkerung geführt wurden. Das war ja die Grundlage des Lehnssystems.
Definitiv war es viel spannender. Nicht zu wissen, ob man an der kleinsten Erkrankung stirbt. Keinerlei Absicherung vor Schicksalsschlägen. Willkür bei Gesetz und Justiz. Keine gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln. Sich mit 35 schon kaputt gearbeitet haben.
War bestimmt eine spannende Zeit. Vielleicht als Adliger, das könnte ein wenig entspannter gewesen sein.
Manche Leben waren ruhig und entspannt, andere nicht. Genau wie heute.
Ich würde genau das Gegenteil behaupten. Der Tag eines einfachen Bauerns im Mittelalter bestand jeden Tag aus demselben. Neuigkeiten oder Veränderungen gab nur wenige in seinem gesamten Leben. Noch dazu die Hungersnöte, etc.
In der heutigen Zeit verändert sich ständig etwas.
Klar war es spannend, Wetten darauf abzuschließen, ob die Vorräte reichen oder man zum Ende des Winters hungern musss. Und erst die täglichen Gebete darum, nur bitte, bitte gesund zu bleiben, weil man an so wunderbaren Dingen wie Blutvergiftung, Lungenentzündung usw. gerne mal krepiert ist. Die ständige Hoffnung, den Lehnsherrn nicht zu verärgern, die Angst, als Hexe(r) in Lebengefahr zu kommen, wenn man irgendwas außergewöhnliches tut, sagt oder auch nur denkt, die vielen kuschligen Ratten überall, der Unrat, der so hochin den Straßen stand, dass man sich Holzklötzchen unter die Schuhe binden musste (wenn man welche hatte), 6 Tage die Woche von Sonnenaf- bis -untergang arbeiten und am 7. stundenlang auf Knien in zugigen Kirchen lateinische Vorträge anhören…
Muss ein Höllenspaß gewesen sein…
Wenn du es langweilig findest, in einer Welt im Umbruch zu leben, in dem ein Krieg nebenan tobt, der evtl auf dich übergreift, in der Klimakatastrophen drohen und die Gesellschaft durch Nachfolger von Braunen gespalten wird, solltest du mal die Augen aufmachen
Das Leben war kürzer härter und für die allermeisten Menschen von einem tagtaglichen Einheitsbrei bestimmt. Die Vorstellungen von Aufregend und Geheimnisvoll stammen aus der Romantik und aus Fantasy Romanen.
Wenn Du es spannend und abwechslungsreich findest, als Leibeigene von früh bis spät geschunden zu werden, um dann mit 30 Jahren verbraucht verscharrt zu werden, dann ja.
Vielleicht träumst Du auch von den lustigen Prinzessinnen in der Welt der Grimm`schen Märchen. Selbst dort drohte noch Unheil von Hexen, Gnomen, Rumpelstilzchen und Konsorten. Das ist nur die fantastische literarische Auspinselung der realen alltäglichen Ängste im Mittelalter.
Und als das Mittelalter zu Ende ging, folgten neben 30 Jahre Krieg und Pest erst die massenhaften Hexenverbrennungen. Das war sicher spannend und abwechslungsreich, auf dem Scheiterhaufen lebendig zu verbrennen.
Dein Geschichtswissen über das Mittelalter besteht aus irgendwelchen komischen Vorstellungen, die historisch schon völlig überholt sind.
Ich schrieb oben: “Und als das Mittelalter zu Ende ging, folgten …..”
Bei deinem ersten Satz fängt der Quatsch schon an.
Es war mit Sicherheit tödlicher.
Es gibt einen “alten chinesischen Fluch” ( stimmt zwar nicht, aber egal):
Mögest du in interessanten Zeiten leben!
May you live in interesting times – Wikipedia
Da ist mir unser langweiliges Zeitalter lieber.
War sicher cool, wenn ein Holzsplitter eine Amputation und den Tod bedeuten kann… oder die Exkremente, die die Straße runterlaufen… keine Elektrizität, sprich ohne Kerzen war es nachts dunkel… mit Urin Wäsche zu waschen ist sicher auch ein Highlight… oder an Pocken zu sterben… Betäubungsmittel waren noch kein wirkliches Thema… „Medizin“ war „schauen wir mal, vielleicht hilft ein Aderlass, ansonsten: Schweinekot“… Hygiene war so gut wie nicht existent… wenn man keine halbwegs vermögende Familie hatte, war lesen und schreiben lernen nicht drinnen…
Es war vor allen Dingen kürzer mit 30 Jahren Lebenserwartung…
Wenn man die Kindheit überlebt hat, konnte man allerdings problemlos 50-70 Jahre alt werden.
Klar, total spannend so ein Leben als Bauer im Mittelalter.
Arbeiten von Sonnenauf bis Sonnenuntergang, und vollkommen abhängig von den Launen des Lehnsherren.
Dann halbtod ins Bett Fallen und am nächsten Tag geht es wieder von vorne los.
Die meisten Menschen haben damals maximal noch das Nachbardorf besucht, aber ansonsten nichts von der Welt gesehen.
Jedes Leben ist individuell und anders, ich glaube diese Frage kann man kaum beantworten und schon gar nicht mit historischen Methoden. Aber wenn dir langweilig ist, dann tue etwas dagegen.
Übrigens:
“Die populäre Vorstellung der Lebens- und Wohnverhältnisse der einfachen Stände der mittelalterlichen Gesellschaft wird oft wie folgt geschildert: Harte Arbeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, engste Wohn- und Schlafverhältnisse, katastrophale hygienische Zustände, schlechte Ernährung, Befall- und Infektionskrankheiten, nur notdürftige Kleidung und sehr schlechte Wasserversorgung. Kinder müssten wie die Erwachsenen arbeiten, Kindheit als Lebensabschnitt gab es gar nicht.
[…]
Damit handelt es sich bei der vorgenannten Darstellung wahrscheinlich um eine moderne Projektion der Großstadt-Zustände des 19./20. Jahrhunderts und der gegenwärtigen Lage der ärmsten Schichten der Dritten Welt auf das europäische Mittelalter, was auch an Anachronismen wie der im Mittelalter nicht verbreiteten Cholera, ganzjähriger harter Arbeit in industrieller Monotonie und modernen Bildern von Staaten, Kriegen und Macht jenseits des Feudalismus zu erkennen ist.”,
Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Finsteres_Mittelalter
Es war wirklich spannend zu sehen ob man nach der Schürfwunde stirbt oder heute Abend ein Kind verhungert. Und das jeden Tag, wie ein Actionfilm.
Ja, die Foltermethoden und diverse – damals nicht behandelbare – Krankheiten waren bestimmt sehr interessant.
Natürlich wars spannend.
Man wusste nie, mit welchem Krankheit man sich vielleicht am nächsten Tag ansteckt.
Sicher nicht, aber sehr unbequem und um etwas zum Essen zu haben, durftest Du makochen bis zum Umfallen, vielleicht gehörtest Du dann auch einem Grundhern und warst leibeigen? Keune Dusche, keine Heizung, schicke Treter waren auch nicht zu haben, alles spannend, oder?
Im Mittelalter hattest du viel weniger Freiheiten als Heute. Selbst als angesehener Bürger einer Stadt, zum Beispiel als Handwerker, warst du eng an die Gebote deiner Gilde gebunden. In den dicht bewohnten Städten und Dörfern hat jeder jeden genau beobachtet, wer irgendwie anders war, wurde ausgegrenzt. Oder du hast dich als Bauer oder sogar Leibeigener tot geschuftet. Oder du bist als Bettler durch die Gegend gezogen, ständig um dein Überleben kämpfend.
Das heißt nicht dass das Mittelalter nur schlecht war, im Gegenteil es war besser als sein Ruf. Aber Spannender wohl nicht und erst recht nicht freier als heute.
Die heutige Zeit ist nicht langweilig, es liegt an dir was du daraus machst.
Wenn du mehr über das Mittelalter erfahren willst, über das viele ein falsches Bild haben, kann ich dir diesen Kanal empfehlen:
https://www.youtube.com/@Geschichtsfenster
Das Leben war vor allem eines, härter.
Da gab es keine Taschenfederkernmatratze und man konnte froh sein, wenn man auf Stroh schlafen konnte. Warmwasser, Strom, Heizung, Trinkwasser? Ohne aktiv zu werden (Wasser vom Fluss oder dem Brunnen zu holen war das Einfachste) gab sowas nicht (von Elekrrizität ganz zu schweigen). Feuerholz sammeln war alltäglich. Der Gutsherr war abgabeverpflichtet und das nicht zu festgelegten Sätzen. Strafe war Enteignung oder Kopf ab.
Die Lebenserwartung lag bei max 40-50 Jahren. Medizin stand in den Anfangsstadien (Diabetes würde bspw diagnostiziert durch das Schmecken des Arztes einer Urinprobe des Patienten [Diabetes mellitus= Honigsüßer (Aus)Fluss]).
Von den heutigen Generationen wurden max. 25 Prozent länger als 7 Tage überleben.
Nana
Meinst weniger 😉
Ja, definitiv, aber auch gefährlich, schmerzhaft, kurz..
Nein. Vergiss die Märchen. Die meisten machten 20 Stunden am Tag den Buckel krumm und das ist nicht spannend oder geheimnisvoll.
Ja klar
Hallo, DAS Mittelalter gab es nicht! WIR sagen aus HEUTIGER Sicht zu der Zeit von etwa 500 bis 1500 “Mittelalter”. Die Menschen, die in dieser Zeitspanne lebten, waren also sehr unterschiedlich. Es gab auch kein kollektives Bewusstsein wie heute, jeder lebte FÜR SICH, in seinem kleinen Leben. Es gab ja keine Medien, nicht mal Bücher oder Zeitungen. Sie wurden geboren, 99 % als Bauern!, 4 von 5 Kindern wurden keine 5 Jahre alt, starben an vielen Krankheiten, die heute heilbar sind, die Frauen starben meist im Kindbett.
Wenn sie dann das 5. LJ erreicht haben, drohten Kriege und Missernten. Feldarbeit, der Rhythmus von Sonne und Mond bestimmten ihr Leben. “Höhepunkte” waren Kirchenfeste, Geburten, Hochzeiten, Todesfälle. Die meisten kamen nicht aus ihrem Dorf heraus. Frondienste auf dem Feld des Herrn, Kriegsdienste (mit einfachsten Mitteln zu Fuß auf andere Bauern losgehen und die für ihren Herrn abstechen, damit der noch mehr Land hat). Es gab die Pest, Tuberkulose, Kinderlähmung, Pocken etc. Übrigens hatten auch die wenigen Burgherren im Mittelalter noch ein schweres Leben, auf den Burgen konnte man nicht heizen, sie waren genauso von Missernten und Krankheiten betroffen, bei Kriegen waren sie etwas besser geschützt, aber das war es auch. Klingt alles sehr aufregend, oder? Dann setz dich in die Zeitmaschine und flieg hin!