Verendetes Tier präparieren?
Hab letztens im Wald ein totes Tier (das Fell und Fleisch war nurmehr sporadisch vorhanden, liegt wohl schon länger dort) gefunden. Muss wohl eine Katze gewesen sein-Fuchs eher nicht aber auch möglich. Da ich Biologie studiere würde ich das gern aufbereiten- also vor allem den Schädel. Meine Frage wäre nun: wenn ich das abkoche und danach bleiche, welche Sicherheitsvorkehrungen müsste ich für eventuelle Parasiten oder ähnliche Verunreinigungen treffen? Reichen normale Latexhandschuhe? Es ist selbstverständlich, dass ich das nicht im Haus oder mit nachher wieder verwendeten Töpfen mache.
also wen ich dich währe würde ich Latex schutz hantschuhe und villeicht noch einen kleinen mund schutz anzihen so einen wie ärtzte haben.
du must den Schädel einfach richtig reinigen ich denke abkochen reicht da aus
Kochen geht zwar, je nach dem wie dünn der Knochen aber ist wird das zu weich und bröselt dir beim reinigen auseinander (weshalb ich keinen Kaninchenschädel habe, Versuch gescheitert). Ist halt doof das wir Winter haben, zu anderen Zeiten würde ich versuchen den Schädel auf einen Ameisenhaufen zu legen (gut angebunden) und abzuwerten. Später dann mit H2O2 einlegen (gibts z.B. im Friseurbedarf und sicher auch im Netz) und zum guten Schluss mit Spiritus abreiben.
Profis benutzen (hab ich zumindest gelesen) Speckkäfer um empfindliche Knochen blitzblank zu bekommen…
Einen Rinderknochen vom Zooladen aus dem ich ne Pfeilauflage geschnitzt hab habe ich mehrere Tage in (immerwieder mal frischem) Wasser mit Spülmaschinentabs eingelegt, die Reste konnte man dann ganz gut abzupfen. Er ist sehr schön weiß geworden und immernoch so hart das es mich 3 Trennscheiben auf dem Dremel gekostet hat einen Streifen raus zu schneiden 😉
Das ging auch mit einem Amselschädel überraschend gut, den hab ich aber nur runde 2 Stunden liegen lassen und es war auch schon nichts mehr dran / drin außer ein paar Hautfetzchen.
Es gibt sicher auch Foren z.B. von Jägern, vielleicht findest du da die ultimative Lösung.
Wenn es schon vergammelt ist, sammelst du dabei keine Erfahrungen außer etwas ekliges , matschiges, stinkendes anzufassen. Grab es für ein Jahr im Kompost ein, dann kannst du es abkochen und du bekommst einen einwandfreien Schädel.
Im Biologiestudium gibt es doch auch einen Präpkurs? Also auch Unterlagen dazu.?
Nein. .. Klar seziert man hin und wieder, aber sowas ist leider nicht vorgesehen.
Ich habe mal einen größeren Schädel gefunden, entweder Marder oder Katze. Ich hab das ding einfach eingebuddelt damit die Natur dass eklige Restezeug entfernt für mich… das ist jetzt ca 10 jahre her, sollte ich vl wiedermal ausbuddeln 😀 Aber ich hätte es dann einfach mit abkochen gut sein lassen.. da sollte doch dann alles an Bakterien tot sein.
Bestell dir doch einen im Internet. Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter
1.ist das teuer und 2. geht es mir um die Erfahrungen, die ich dabei sammle. Das kann man nicht kaufen.
WElche Erfahrung willst denn beim wasserkochen sammeln?
Dann frag halt die Eule, wie sie es gemacht hat,
Leider nicht, hab die aus einem Eulengewölle
Dann müsstest du ja wissen, wie man ptäpariert
Es bekommt nen liebevollen Platz in meinem Regal als Ruhestätte… Neben dem Wühlmausschädel ^^
Gönne doch dem Tierchen wenigstens im Tod seine Ruhe.
Na ich hab ein Skelett, wovon ich nicht weiß, was es ist. Noch dazu hab ich es selbst gefunden und hergerichtet. Das anschließende Bestimmen anhand der Zähne etc. kommt dann nochmal dazu. Das alleine reicht mir.
Abkochen reicht völlig aus. Aber bitte nicht sprudelnd kochen, sondern bei kleiner Flamme. Da du nicht wissen kannst, welche Parasiten an dem gefundenen Tier sein könnten, würde ich auf jeden Fall den Schädel nicht mit bloßen Händen anfassen, sondern Nitrilhandschuhe anziehen.
Bevor du den Schädel abkochst, solltest du den Schädel vorher aber erst einmal so gründlich wie möglich entfleischen. Als Biologie-Student müsstest du ja eigentlich über ein gut sortiertes Präparierbesteck mit Skalpell verfügen. Etwas schwierig wird es beim Gehirn. Am besten, du versuchst es über das Hinterhauptsloch und “rührst” ein bisschen mit einer stumpfen Sondiernadel oder ähnlichem herum und spülst es dann mit reichlich Wasser aus.
Dann kannst du den Schädel vorsichtig abkochen lassen. Wie gesagt nicht übermäßig, lieber etwas länger bei kleiner Hitze leicht sieden lassen. Anschließend kannst du den Schädel gut mit einer Zahnbürste von den restlichen Fleischresten befreien.
Danach solltest du den Schädel zunächst einmal noch entfetten, das entfernt die gelben Einfärbungen. Dafür kannst du ihn noch einmal in einen Topf mit Wasser geben, Spülmittel dazu, kurz aufkochen und etwas in der Lösung liegen lassen. Gut mit klarem Wasser abspülen.
Zum Schluss kannst du den Schädel, der jetzt noch ziemlich grau aussieht, bleichen. Dazu in der Aoptheke Wasserstoffperoxidlösung kaufen. Meist muss man diese noch verdünnen und du solltest auf jeden Fall die Sicherheitshinweise beachten.
Es gibt natürlich weit professionellere Präpariermethoden (z.B. die Mazeration oder Speckkäferzucht). Wenn du daran interessiert bist, schau mal in deine Unibibliothek – dort findest du ganz bestimmt auch Literatur zum Thema Präparation. Die von mir beschriebene Methode ist für den Hausgebrauch aber sicher ausreichend und von mir am Kaninchenschädel auch schon erfolgreich getestet worden.
EDIT: Und bloß niemals einen Schädel auf einen Ameisenhaufen legen! Ameisensäure zerstört den Knochen.