Trockene/ rissige Hufe?
Guten Morgen,
Meine Stute hat von Haus aus sehr trockene und rissige Hufe, aber die Risse haben wir immer mit einem Klauenpflegespray nach Empfehlung vom Hufschmied gut hinbekommen, sie waren fast weg. Nur jetzt funktioniert das ganze nicht mehr und die Risse werden immer mehr und mehr, teilweise brechen kleine stückchen raus. Ich würde gerne noch versuchen, Feuchtigkeit in den Huf zu bekommen, ich habe mal von hufglicken mit mehreren suagfähigen Schichten gehöhrt, die man einfach nass machen muss, und aufs Pferd packen. Findet ihr die sind Mist, oder würdet ihr sie im dem Fall benutzen?
Man muss auch sagen, sie hat einen bockhuf, welcher sie aber selten behindert. Die Hufpflegerin vermutet, dass die Risse auch von der Spannung kommen können die dadurch auf den anderen Hufen liegt.
Kann mir da irgendjemand helfen?
Ich bedanke mich schonmal für jede Antwort
Anstatt zu versuchen, das zu reparieren was schon raus gewachsen ist, sollte man sich mal auf das konzentrieren, was da in Zukunft noch kommt. Vor allem, wenn das Problem ja auch schon anscheinend seit langer Zeit bekannt ist frage ich mich, warum man es noch nicht “bei der Wurzel” gepackt hat.
Also: Tierarzt holen, großes Blutbild machen lassen und damit dann auch mal zur Futterberatung bevor man jetzt blind anfängt, irgendwelche Wunderkuren zu füttern.
Und dann müsste man sich auch noch mal den Beschlag (auch den nicht vorhandenen) anschauen und drüber nachdenken, ob das so eine gute Lösung ist wie es jetzt ist.
Wir haben schon mal an einem Beschlag gedacht, um den Druck bisschen mehr auf den bockhuf lagern zu können, aber haben den Vorschlag nach vielen anratungen anderer wieder weggeworfen
Es gibt aktuell nicht nur die Wahl zwischen “Eisen” oder “kein Eisen”.
Informier dich mal.
Und das mit dem Beschlag war auch nur EIN Teil meiner Antwort.
Wässern wäre kontraproduktiv, so doof es klingt, denn es entzieht dem Huf noch mehr Feuchtigkeit, wenn das Wasser verdunstet.
Richtige Risse entstehen entweder durch unsachgemäße Hufbearbeitung (Spannung im Huf), oder extrem schlechte Hornqualität (Mängel, Fehlstellung, etc.), oder durch unpassende Huf-Boden Kombination (oder einer Mischung aus allem…).
Ist der Huf zu weich, der Boden zu hart: Schlecht
Ist der Huf zu hart, der Boden zu weich: Schlecht
Ist zB Biotin im Blut zu wenig: schlecht
Ist zB Biotin im Blut zu viel: schlecht
…
Du siehst, man müsste einiges gegenchecken.
Ich würde an deiner Stelle einmal die Hufe abfotografieren und die Risse dokumentieren, auch, damit du eine Übersicht hast, ob es besser wird, oder nicht.
Dokumentieren am besten mit Maßeinheiten, denn “geschätzt” kann auch mega daneben liegen… Tatortkärtchen wären optimal 😉
Dann kannst du ein Blutbild machen lassen und darauf fokusieren, was an Nährstoffen für Hornbildung notwendig ist.
Wichtig wäre für uns zu wissen:
A) Welche Haltungsform auf was für Böden?
B) Welchen Nutzungsgrad hat das Tier?
C) Wie ist die Beschaffenheit des Geländes und wie oft sucht ihr es auf?
D) Was bekommt das Tier zu fressen?
E) Und natürlich: Huf-Fotos!
Frag auch mal einen zweiten Hufbearbeiter, was er davon hält, zwei Meinungen schaden nie und evtl ergänzen sich die Ideen der Hufbearbeiter ja.
A: Offenstall, bei Unwetter oder im Winter nachts in einer großen Box ( 4×5 m) Offenstall mit Kunstrasen
B: reines Freizeitpferd, 1 mal die Woche aufm Platz manchmal ist das ein oder andere kavaletti dabei
C: Wir gehen so oft wie möglich ausreiten, da ist alles dabei, straße, kiesweg und Waldboden.
D: hauptsächlich Heu, natürlich Gras und damit sie auch was zum Fressen hat bekommt sie ein paar aufgeweichten peletts oder eine Hand voll Hafer.
E: die kann ich erst am Wochenende schicken, heute ist volle Power lernen angesagt, morgen haben wir eine abschlussprüfung
Risse entstehen nicht durch reine Trockenheit, sondern durch mangelhafte Bearbeitung. Wässern bringt sogar das absolute Gegenteil: das Horn weicht auf und durch das schnelle zurück trocknen wirds erst recht rissig, weil sich das Horn schnell wieder zusammen ziehen muss, da es sich ja dem Abrieb auch anpasst. Ein weicher Huf auf hartem trockenen Boden macht keinen Sinn.
Ohne Bilder (nach Anleitung, die gibt’s im Netz zu hauf…) kann man nicht wirklich etwas dazu sagen. Ja, Spannungsrisse sind mehr als wahrscheinlich. Irgendwas schmieren bringt da nichts.
Hufe reißen nicht weil sie trocken sind.
Der Feuchtigkeitsgehalt der Hufe wird von innen aus geregelt und man kann das durch irgendwelche Mittelchen die man aufträgt nicht beeinflussen.
Reißen Hufe ein, dann stimmt etwas mit der Hufphysiologie nicht und scheinbar ist den Schmied nicht in der Lage diese wieder herzustellen.
Im Gegenteil, wenn die Risse immer schlimmer werden und nun auch jetzt noch ausbrechen, dann scheint die Hufbearbeitung eher kontraproduktiv sein.
Wechsel den Bearbeiter, am besten suchst du jemanden der bei der difho, der dhg.ev oder den deutschen Huforthopäden ausgebildet wurden.
Die jeweilige Institute führen Register auf ihren Homepages
Bitte nicht wässern. Beim Trocknen (besonders an heißen Tagen) entsteht Spannung, was zu Rissen führen kann!
24h Weide wäre ideal. Da wird der Huf morgens durch den Tau befeuchtet und trocknet laaaangsam bis zum Vormittag ab.
Sie steht eigentlich immer auf der wiede, nur nachts sucht sie gerne mit ihrem komplett den paddock auf und frisst dort ihr heu