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indiachinacook
8 months ago

Hier siehst Du die Titrationskurve von 20 ml einer 0.1 mol/l Weinsäure mit 0.1 mol/l NaOH. Weinsäure hat die pKₐ-Werte 3.0 und 4.4, die liegen recht dicht beisammen, und daher sieht man keine getrennten Dissoziationsstufen.

Die schwarze Kurve ist die Titrationskurve, mit eingezeichneten Äquivalenzpunkten und Pufferpunkten (bei denen pH=pKₐ). Die erste Ableitung davon ist weiß einge­zeich­net, und Du siehst, daß der erste Äquivalenzpunkt praktisch nicht sichtbar ist (kein or­dent­liches Maximum), weil bei V=20 ml Verbrauch alle drei Spezies (Säure rot, Mono­anion violett und Dianion blau) in ähnlichen Mengen vorliegen und die Suppe daher puffert.

Die pH-Werte bei 0 und 40 ml (Anfangs- und Endpunkt) hängen moderat von der Kon­zentration ab:

  • Bei V=0 hast Du eine Säurelösung der Konzentration c₀ (in meinem Fall 0.1 mol/l), es gilt pH=−lg(√(¼K₁²+K₁c₀)−½K₁), die Formel für mittelstarke Säuren.
  • Bei V=40 ml hast Du eine Tartrat-Lösung, also eine sehr schwache Base, und die Konzentration beträgt wegen der Verdünnung mit der Maßlösung nur noch ⅓c₀. Den pH kann man dann ausrechnen als pH=​7+½⋅lg(⅓c₀/K₂+1)≈​7+½pK₂+½lg(⅓c₀)

Der weitgehend unsichtbare Äquivalenzpunkt bei V=20 ml hat dagegen in guter Nä­he­rung konzentrationsunabhängig pH≈​½(pK₁+pK₂), und bei ≈10 bzw. ≈30 ml hat man die beiden Halbäquivalenzpunkte mit pH=pK₁ bzw. pH=pK₂.