Thermostatstellung und Reihenfolge beim entlüften der Heizkörper beachten, ja oder nein?
Hallo.
Dass diese simple Frage mal zur “Wissenschaft” werden würde, hätte ich mir nie träumen lassen. Egal, wo man liest und hört, die Vorschläge könnten gegensätzlicher nicht sein. Meine Betreffzeile sagt im Grunde schon alles aus.
Ein neuer Tipp kam hinzu, natürlich auch wieder kontrovers behandelt. Soll man während dessen die komplette Heizung ausschalten, ja oder nein ? Mein Installateur sagt ja. Auf youtube schrieb ein selbständiger Heizungsbauer, nein.
Wie geht ihr vor ?
VG
Hier mal mein Senf dazu:
Ich denke es ist egal. Hauptsache man entlüftet überhaupt und füllt Wasser nach, wenn der Vordruck im System den Sollwert unterschreitet.
Vielleicht mag eine bestimmte Reihenfolge, ein geoffnetes/geschlossenes Ventil oder eine ein-/abgeschaltete Anlage das Entlüften noch optimaler machen. Das weiß ich nicht und mir kommt auch nicht in den Sinn, warum das so sein sollte.
Ich denke jedoch, dass dieses Optimum nicht wesentlich besser ist, als wenn man es nicht ganz optimal macht. Oder um es in zahlen auszudrücken: Wenn das Optimum 100 % sei, dann erreicht jemand, der nicht optimal beim Entlüften vorgeht vielleicht beispielsweise nur 98 %.
Hallo Tom25x6,
Ich schalte die Heizungspumpe immer aus beim entlüften und dabei werden alle Thermostatventile voll geöffnet.
Dann wird zuerst Wasser an der Heizungsanlage auf Maximaldruck aufgefüllt und unten nach oben durchentlüftet.
Man schaltet die Pumpe aus damit sich die Luft in den Heizkörpern an oberster Stelle ansammeln kann und nicht im Rohrsystem herumgepumpt wird.
Die Thermostatventile öffnet man immer voll damit sich da kein Luftpolster ansammeln kann und diese Luft auch entweichen kann.
Einem Laien würde ich aber nicht empfehlen die Pumpe auszuschalten, zumindest wenn es schon eine ältere Heizungsregelung ist.
Da besteht dann die Gefahr dass der interne Speicher erschöpft ist und sämtliche Codieradressen abgestimmt auf das Anlagenschema manuell wieder eingegeben werden muss.
Dann doch lieber einmal mehr entlüften falls beim ersten Mal die Luft nicht komplett rausgekommen ist.
Zusätzlich sollte man als Anlagenbetreiber auch wissen wie der Vordruck am Membranausdehnungsgefäß eingestellt ist und dann ca. 0,3 bar den Anlagendruck höher auffüllen.
Ich schreibe immer auf das Membranausdehnungsgefäß den eingestellten Vordruck mit Edding drauf, weil das eine wichtige Information ist.
LG Markus
Ich würde als Erstes den Wasserstand prüfen / auffüllen, Heizung muss laufen, alle Thermostate auf und ein bisschen warten, damit die Zirkulation überall hinkommt.
Dann von unten nach oben durchgehen und entlüften. Nach dem Abschluss der Aktien nochmal den Wasserstand checken.
Warum?
Warum?
Warum?
Ich möchte nur hinterfragen, warum das so gemacht werden sollte, als was der technische Grund dafür ist und was passiert, wenn man sich nicht daran hält?
Ich bin Mitte des Jahres in ein Miethaus gezogen. In Vorbereitung auf die neue Heizperiode habe ich alle Heizkörper überprüft ob sie entlüftet sind. Das hab ich im August gemacht. Der Vormieter hat wohl kaum entlüftet, da Unmengen an Luft herauskanen. Auch müsste deutlich nachgefüllt werden (soll ist hier 2,5 bar, war auf unter 1 bar nach dem entlüften abgefallen).
Die Heizung war aus, die Thermostate geschlossen. Hat trotzdem wunderbar geklappt. Also was waeum wäre es besser gewesen es bei eingeschalteter Heizung und aufgedrehten Thermostaten zu machen?
Ist meine Überlegung:
Dann eben entlüften (wir machen das von unten nach oben – dabei strömt ggf. Wasser in die Heizkörper ein – also kann wieder Luft (falls noch vorhanden) nach oben steigen. An den Heizungen, die regelmäßig in Betrieb sind, haben wir so Selbstentlüfter eingebaut – da braucht man gar nicht mehr hinfassen.
Abschluss: nochmal den Wasserdruck prüfen und bei Bedarf nachfüllen.
Machen wir seit Jahren so – bisher keine Probleme.
Nachtrag: das mit den Thermostaten machen wir nicht nur für die Entlüftung – da möchte ich einfach bei den manuellen Thermostaten mal den Ventilstift durchbewegen, damit er nicht klemmt. Hab ich nicht reingepackt, weil es mit der Frage nix zu tun hat.
Du hast schon recht – was man da leicht übersieht ist, dass die Heizung ein in sich geschlossener Wasserkreislauf ist – (Thema Thermostat auf und so) – das reagiert anders, als wenn es offen wäre. Hab ich mir halt so angewöhnt.
Allerdings: würde mich trotzdem mal interessieren, so einen Heizkreislauf mit transparenten Rohren zu sehen, evtl. mit Farbstoffen drin – dann wird manches klarer (wäre ein schönes Demo für einen hydraulischen Abgleich).
Danke für deine ausführliche Schilderung. Ich möchte es mal durchgehen.
Erstmal Wasserdruck checken und ggf. nachfüllen, ist sicherlich sinnvoll. Im frischen Wasser ist immer Luft? Wenn du den im Wasser gelösten Sauerstoff meinst, dann bleibt der darin auhc gelöst bzw. oxidiert mit der Zeit mit den Werkstoffen aus denen der hezkreislauf besteht. In dem Sinne bringt es also keinen Vorteil für die Entlüftung. Falls man jedoch direkt Luft einträgt, weil man erst irgendwelche Schläuche anschließen muss, die zunächst erst noch mit Luft gefüllt sind: Ok, dann könnte man diese kleinen Luftmengen auch wieder gleich rausbekommen (oder man füllt den Schlauch mit Wasser, bevor man ihn ans Heizungsnetz anschließt).
In Bezug auf meinen letzten Satz zuvor dann sicherlich sinvoll. Ansten ist die Luft im System ja schon irgendwann mal nach oben transportiert worden und hat sich an höchster Stelle gesammelt. Ist also nicht unbedingt nötig.
Ich kenne bisher nur Heizkörper, deren Vorlauf oder deren Rücklauf vom Thermostatventil gesperrt wird. Aber nicht beide seiten (wozu auch). Von daher kann ja von der stets nicht abgesperrten Seite Wasser nachfließen. Thermostat offen oder zu ist also egal.
Stimmt, das habe ich auch schon beobachtet. Hatte ich nicht dran gedacht. Könnte ein Luft im Leitungsnetz sein, die darin gehindert wurde frei aufzusteigen und erst mit bewegugn des Wassers bis zum eigentlich Hochpunkt kommt. Erscheint mir daher sinnvoll, wenn man nach längerem Stillstand der Heizung entlüftet (also z. B. kurz vor der neuen Heizperiode). Könnte einem ersparen ein zweites mal entlüften zu müssen.
Schadet sicherlich nicht. Dürfte wohl aber egal sein. Die Luft die im System ist, hat sich ja bereits an den Hochpunkten (die Heizkörper) gesammelt und kommt da nicht mehr weg. Von unten sollte also keine Luft mehr nachsteigen.
Nochmals Danke für deine ausführliche Beschreibung. Ich sehe in deiner Methode kein Problem. Ich sehe aber auch keine unverzeihlichen Nachteile, wenn man völlig gegenteilig vorgehen würde, also: Anlage aus, Thermostate zu, entlüften in zufälliger Reihenfolge und Wassr nachfüllen ganz erst ganz am Schluss.
Vielleicht findet der FS deswegen so viele kontroverse Diskussionen dazu. Entweder weil verschiedene Wege gleich gut sind oder weil sie alle richtig sind und nur mancher vielleicht ein bischen effektiver ist als ein anderer.
Anmerkung: ist ein EFH mit Pelletheizung.
Die Heizung (Therme / Kessel) sollte an sein, die Thermostatventile aufgedreht.
UND immer ein Auge auf das Manometer der Anlage haben und ggf. Wasser nachfüllen, wenn der Druck deutlich unter 1,5 bar gefallen ist.
Dein Installateur hat recht. Aber bei einem großen Haus mit vielen Parteien funktioniert das nicht. Man sollte in der kalten Jahreszeit nicht einfach die Heizungs- anlage ausschalten. Bleibt also nur noch während dem Betrieb zu entlüften.
Wenn die Thermostate zu sind muss das einströmende Wasser den Weg durch den Rücklauf nehmen, geht aber auch.
Heizung an, Heizkörper ganz aufgedreht. Am höchsten wird dann entlüftet
Wenn die Heizungen in Reihe an einem Strang liegen entlüftet man von Anfang bis Ende und wenn die Heizkörper in unterschiedlicher Höhe sind von unten nach oben.
Bei eingeschalteten Heizkörpern und Heizung nacheinander Entlüften damit auch der Wasserdruck nachgeführt wird.
Wenn die Pumpe nicht läuft, wird kein Druck aufgebaut und die Luft kommt nicht raus. Wenn die Thermostate zu sind, passiert dasselbe: kein Druck auf der Heizung.
Überlege mal einfach: wodurch wird die Luft herausgedrückt?
Die Reihenfolge der Heizkörper ist wahrscheinlich weniger wichtig. Die Luft sammelt sich ja, weil sie nicht mit transportiert wird. Also muss sie dort entfernt werden.
Quatsch. Heitkreisläufe stehen für gewöhnlich immer so zwischen 1,5-2 bar unter Druck. Das ist ein statischer Druck, der beim befüllen der Anlage erzeugt wird. Auch dafür hat jeder heizkreis eine Armatur zur Druckhaltung. Neustceun MBA (Membranausdehnungsgefäß).
Die Umwälzpumpe baut nur den dynamischen Druck auf, der nur dazu dient, das Wasser im Kreis zu fördern.
Das Thermostat sperrt üblicherweise nur den Vorlauf zum Heizkörper ab und nicht auch noch den Rücklauf. Da das MBA üblicherweise am Rücklaufstrang angeschlossen ist und bis zum Heizkörper meist keine Armaturen installiert sind, die einen Rückfluss verhindern, kann auch bei geschlossenem Thermostat problemlos entlüftet werden.
Das hieße: es ist schlicht egal?
Klingt logisch. Fazit: Gelernte Installateure sind auch nur Menschen. 😉
Ich würde sagen, dass es in der Regel egal sein dürfte oder es wenigstens nicht zu wesentlich schlechteren Ergebnissen führt.
Ich habe beruflich durchaus mit Aufbau und Funktion von Heizkreisen zu tun und habe daher etwas Erfahrung. Ich bin aber kein Heizungsinstallateur. Mag sein, dass es bestimmte Anlagentypen gibt wo es anders ist.
Ich habe jedenfalls schon bei ausgeschalteter Anlage und zugedrehten Thermostaten problemlos entlüften können.
Heizung anstellen, alle Thermostate voll aufdrehen, Heizungen entlüften.
So habe ich es bisher auch immer gehalten, Doch seit wir vor einem Jahr eine Brennwertheizung bekommen haben, hat sich alles geändert. Während bei der alten Heizung bei Bedarf SOFORT Luft aus den Heizkörpern kam und dann erst das Wasser, kommt jetzt in der oberen Etage sofort Wasser und die HK werden trotzdem nicht warm.
Aber das liegt vermutlich an den Einstellungen in der Steuerung und den höheren Außentemperaturen, dass die HK kaum warm werden. Leider bewegt sich mein Installateur keinen mm, um mir die Anlage endlich mal RICHTIG zu erklären. Hat anscheinend das Auftragsbuch ZU voll.
Was sollte sich daran ändern, auch eine Brennwertheizung erwärmt nur das Wasser
Das hat sicher einen anderen Grund!
Ja, muss man.