Sertralin und Ausdauertraining?
Ich nehme seit 5 Monaten Sertralin. Ich hatte einen Burnout mit starken Schlafstörungen, konnte dadurch nicht mehr trainieren (Ultratrail) und durch das Medikament geht es mir wieder gut. Seit 4 Wochen habe ich nun jedoch jede Nacht heftigste Alpträume.
Ich habe meinen Rem von 30min auf 2,5h Stunden gesteigert und nach dem Aufwachen ist mir schwindlig wenn ich die Augen schnell bewege. Mein Ruhepuls ist von 52 auf über 60 hoch und wenn ich mich nur leicht anstrenge, bin ich gleich ausser Puste. Mein Herz pumpt wie blöd und ich bekomm kaum Luft. Ich werde das Sertralin nun absetzen, jedoch würde ich gern andere Erfahrungen hören.
Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angtstörungen und Zwangserkrankungen zugelassen ist. Wie jedes Antidepressivum so muss auch Sertralin täglich in einer stabilen Dosis eingenommen werden und kann vor allem zu Beginn der Behandlung gewisse Nebenwirkungen verursachen. Die meisten dieser Nebenwirkungen gehen nach einigen Wochen zurück, doch gewisse können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben. Antidepressiva sind also nicht “lustig” zu nehmen, stellen jedoch ab einer gewissen Intensität klar definierter psychischer Beschwerden das kleinere Übel dar.
Bevor du das Medikament absetzt, solltest du mit deinem Arzt Rücksprache halten. Denn das Problem ist, dass psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen sehr häufig rezidivierend (in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch verlaufen. Antidepressiva können nicht heilen, unterdrücken im Idealfall jedoch die Symptome. Die Erkrankung besteht im Hintergrund allerdings weiter. Setzt man nun die Medikamente (zu früh) ab, ist es häufig nur eine Frage der Zeit bis gewisse Krankheitssymptome erneut auftreten.
Ich nehme auch Sertralin und habe 2x den Fehler gemacht das Medikament abzusetzen. Es ging jeweils einige Wochen oder wenige Monate lang gut, dann hatte ich einen Rückfall.
Bei unzureichender Verträglichkeit (Nebenwirkungen) kann auch ein Medikamentenwechsel in Betracht gezogen werden. Dein Arzt wird dich näher dazu beraten können wie es beispielsweise bei anderen SSRI’s und SNRI’s (Escitalopram, Duloxetin, Fluoxetin, Paroxetin, Venlafaxin etc.) mit den von dir geschilderten Nebenwirkungen aussieht.