Seid ihr süchtig (Online, XXX)?
Hallo,
ich wollte gerne wissen, ob ihr dazu neigt süchtig zu sein oder schon unter eurer Sucht leidet oder gelitten habt. Betrifft Onlinesucht (Social Media, Tiktok etc.) und Sexsucht (egal ob häufiges Masturbieren oder Sex).
Was hilft euch bzw. hat euch rausgeholfen?
LG
Was soll man machen, ich bin außerdem auch süchtig nach Cheesecake
Cheesecake sind aber auch geil
Sehe ich auch so 👍
Ich bin leider süchtig auf Süßigkeiten. Täglich nehme ich mir vor, keine mehr zu essen. klappt aber nicht.
Kenne ich auch…
Furchtbar, gibt aber tatsächlich viel Schlimmeres.
Ähm, DAS ist, anders als der andere Kram, essenzieller (und im wahrsten Sinne des Wortes existenzieller) !
Hat schon einen Grund, warum “Sex-” und “Pornosucht” von religiösen Fundamentalisten so stark propagiert, von der Weltgesundheitsorganisation und den Sexualmedizinern und ihren Standesvertretungen aber abgelehnt wird.
Und was ist, wenn man darunter leidet… Weil es einen so lange in Beschlag nimmt und finanziell in den Ruin treibt?
Dann kann es bei gravierenden Folgen wie finanziellem Ruin sein, dass man an einer psychischen Störung leidet, die das (oder ein anderes exzessives Verhalten) als Symptom hat.
Da gibt es einige Kandidaten (Depression, bipolare Störung, Phobien, …), aber das ist dann die Folge eben der jeweiligen Erkrankung und kein Suchtverhalten hervorgerufen durch den Sex/Pornokonsum selbst, wie das bei einer Sucht der Fall ist. Im Detail sind dann auch die Folgen entsprechend andere als die einer Suchterkrankung. Sowohl während der Erkrankung, wie auch nach der Heilung.
Wenn man nur darunter leidet ohne gravierende Folgen, aber man ein “moralisches” Problem damit hat und es einen deswegen “zu lange” in Beschlag nimmt, dann hat man einfach eine verkorkste Einstellung zur Sexualität anerzogen bekommen.
Wenn man da die Ursache behandelt, müsste man an das anerzogenes Weltbild ran (egal ob weltlich oder religiös), wozu aber viele nicht bereit sind. Die haben dann halt Pech und dürfen sich als Privatpatient irgendwas suchen.
Die letztere Gruppe macht die Masse derer aus, die heute als “Sexsüchtige” bzw. “Pornosüchtige” durchs Internet geistern (gerne in Eigemdiagnose), wohingegen die erste Gruppe vergleichsweise klein ist.
Das, was man früher “Nymphomanie” bzw, später dann “Hypersexualität” genannt hat, gibt es nun nicht mehr. Der “moralische” Teil davon wurde komplett gestrichen, und was Primärerkrankungen zugerechnet werden kann, wird nun auch unter diesen diagnostiziert.
Kein Problem. Kann man erklären. GF ist eine Wissenplattform. 😉
DAS bringt mich zurück zu meiner Antwort HIER. Wir wurden schon evolutionär auf Sex optimiert, da gab es die Menschheit noch gar nicht. Wir wurden nicht auf Drogen optimiert, nicht auf TikTok, nicht auf was auch immer, sondern auf Sex, und zwar schon als unsere Vorfahren noch so ähnlich aussahen wie heute die Schimpansen, und sich sexuell auch so verhielten.
Manchen Menschen mag heute zwar, aus welchen bemerkenswerten Gedankengängen auch immer heraus, am Wochende das Anbeten von erfundenen Gottheiten das “natürliche” Verhalten des Homo sapiens sein, umd unter der Woche die Büroarbeit von 9 bis 17 Uhr.
Aber, Überraschung, DAS ist in der Tat NICHT unsere “‘Natur”, geschweige denn, das wir darauf evolutionär optimiert wären.
Das bedeitet nun nicht, sich zwingend zu verhalten wie die Bonobos, aber es wäre schon sinnvoll mal zu berücksichtigen, wofür unser Gehirnnausgelegt ist und wofür nicht.
Für Sex, auch viel Sex, ist es hervorragend ausgelegt – selbst bei denen, wo man das aus “kulturellen” Gründen zu unterdrücken versucht. Was noch nie funktioniert hat, wie Du erneut dem verlinkten Beitrag hättest entnehmen können.
Ich kann nicht in die Köpfe der Menschen hineinschauen, und die Motive sind vielfältig.
Im Kern handelt es sich um “Glaube an unwissenschaftliche Theorien”, die entweder tatsächlich aus religiösem Glauben kommen, oder aus der Suchttherapie, weil es Suchttherapeuten am Verständnis (und Erfahrung) für menschliche Sexualität mangelt – gerne auch beides zusammen (also Psychologen/Suchttherapeuten mit religiösem Hintergrund: SEHR beliebt).
DAS unterstelle ich zumindest denjenigen, denen das Wohl der Patienten wirklich am Herzen liegt – selbst wenn sie aus Fahrlässigkeit das Gegenteil bewirken.
Daneben gibt es natürlich auch noch reine Geschäftemacher die einfach nur auf Verdienstoptimierung aus sind. Da gibt es unter Medizinern reichlich von – fängt ja schon bei den IGeL an …
… und eine Mischung von allen drei Typen gibt es auch. Gerade in den USA sind religlöse Geschäftemacher eine allgegenwärtige Plage.
Nein.
Mehr muss man dazu auch nicht schreiben.
Das ist schlicht falsch.
Oben habe ich eine ältere Antwort verlinkt, deren Linkliste ich aktualisiere. Darin findest Du Beiträge von Sexualmedizinern auch zum ICD-11, und auch von mir eine “Zusammenfassung”, was sich im neuen IcD-11 (und DSM-5) diesbezügl. geändert hat.
Ich habe die ältere Antwort nicht aus Jux und Dollerei verlinkt, sondern absichtlich zur Wissenvermittlung.
Wer nicht hinzulernen will, der lässt es halt bleiben, darf sich dann aber nicht beschweren.
Wenn Du aber gelesen hast, dass im ICD-11 sexuelles Suchtverhalten ein Thema sei, dannnmeide diese “Quelle”. Das Gegenteil ist der Fall. Aber eben, s.o., “Gründe” die Menschen zu belügen, gibt es reichlich.
sorry, nimm es mir nicht übel, aber ich verstehe es nicht. Du bist also der Meinung etwas wie eine “Sex- oder Internetsucht” existiert gar nicht, es sei eher Folge einer psychischen Erkrankung. Gibt es dann generell Süchte in deinen Augen (zum Beispiel Esssucht oder Kaufsucht). Es ist ja toll, wenn man die Dinge an der Wurzel anpacken will, aber oft ist das gar nicht so einfach und manches lässt sich nicht so leicht ändern. Ich verstehe nur nicht, dass es so viele Kliniken gibt, die sich mit der Thematik Sexualmedizin, und dort auch mit Süchten auseinandersetzen. Laut ICD-11 gibt es das “Phänomen” ja doch.
Ich brauche meine Zigaretten