Psychologie Studium: Was muss man wissen?

Hi, ich wollte mal die wichtigsten Infos bezüglich eines Psychologie Studiums haben. Ich bin schon seit vielen Jahren mit Psychologie beschäftigt und möchte unbedingt mal Psychologe werden.
Danke für die Hilfe

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FloraFinia17
1 year ago

Psychologie bedeutet wörtlich “Lehre von der Seele” (Psychologia=griechisch-lateinisch).

Die Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. Das bedeutet, Erkenntnisse lassen sich aus belegbaren Daten herleiten. Da sich die Psychologie als Wissenschaft seit der Neuzeit vom methaphysischen Seelenbegriff abgewendet hat und diesen der Metaphysik und der Philosophie überlassen hat, ist die Psychologie aus heutiger Sicht die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen.

Absolventen des Psychologie Studiums sind in der Lage Verhalten zu beobachten, zu kategorisieren, zu analysieren, sowie die Bedingungen des Auftretens zu analysieren und machen Vorhersagen über die Auftretenswahrcheinlichkeit in zukünftigen Situationen. Die Auftretenswahrscheinlichkeit lässt sich niemals zu 100% vorhersagen, weshalb manchmal auch kriminelle Menschen nach einer psychologischen Beurteilung entlassen werden und erneut straffällig werden. Sowas lässt sich nie vermeiden, da eine Wissenschaft, die menschliches Verhalten untersucht, nie Vorhersagen machen kann, die zu 100% zutreffen wie in den typischen Naturwissenschaften.

Psychologen arbeiten auf der Basis von zuverlässigem Wissen, verfügen über Wissen aus den Grundlagen,- Methoden- und Anwednungsfächern, setzen Forschungsmethoden sachgerecht ein, können charakteristische Merkmale von Individuen mit diagnostischen Mitteln erfassen und sind in der Lage in verschiedenen Berufsfeldern psychologisch zu arbeiten.

Der Aufbau des Studiums in Psychologie lässt sich grob in 3 Schwerpunktbereiche aufteilen.

  1. Grundlagenfächer:

Allgemeine Psychologie: Welche Gesetzmäßigkeiten haben wir in unseren psychischen Funktionen gemeinsam?

Sozialpsychologie: Wie beeinflussen wir uns gegenseitig?

Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie: Welche länger anhaltenden Unterschiede haben wir im nicht pathologischen ( im gesunden) Bereich? (Gegenstück zur Allgemeinen Psychologie).

Entwicklungsychologie: Wie verändern wir uns über die Lebensspanne?

Biologische Psychologie: Wie hängen unsere physischen und psychischen Zustände zusammen? Zusammenhang von somatischen Zuständen und physiologischen Prozessen einerseits und psychischen Zuständen und Prozessen andererseits.

2.Methodenfächer:

Forschungsmethoden: Erkenntnisse der empirischen Forschung können durch zwei verschiedene Arten von Messung und Auswertung gewonnen werden (quantitative und qualitative). Dazu gehören Befragung, Beobachtung, Experimente, Sekundäranalyse usw.

Diagnostik: Zentral angewandte Querschnittsdisziplin mit dem Ziel begründete und ethisch vertretbare Entscheidungen über Personen zu treffen, die mit Konsequenzen verbunden sind.

Statistik: Versucht einen systematischen Zusammenhang zwischen Erfahrungen und Theorien festzustellen und arbeitet mit quantitativen Informationen. Hilfswissenschaft aller empirischen Wissenschaften wie z.B. Physik, Chemie, Biologie, Psychologie, Medizin. Bietet die theoretische Grundlage aller empirischen Forschungswissenschaften

Als Wissen wird in der Psychologie nur das akzeptiert, was Metakriterien entspricht und bezüglich seines Wahrheitsgehalts überprüft werden kann. Methodenfächer sind die Metainstrumente zur Überprüfung des Wahrheitsgehalts und das Werkzeug zur Erarbeitung neuen psychologischen Wissens.

3.Anwendungsfächer:

Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (ABO-Psychologie): Fokussiert das Erleben und Verhalten des Menschen in Organisationen.

Klinische Psychologie: Beschäftigt sich mit der Entstehung, Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen oder Störungen.

Pädagogosche Psychologie: beschäftigt sich mit den Aspekten der Bildung und Entwicklung.

Psychologe oder Psychologin darf sich übrigens nur nennen, wer über einen Diplom oder seit 2008 Bachelor und Masterabschluss in Psychologie verfügt.

Der Bachelor in Psychologie gilt als berufsqualifizierend, allerdings reicht das gelernte nicht aus, um die Bezeichnung Psychologe/in tragen zu dürfen.

Liebe Grüße

user395569
1 year ago

1) Psychologe an sich ist kein Beruf. Du Arbeitest dann meistens unter einer anderen Berufsbezeichnung, oder musst dich erst noch weiter Ausbilden lassen z.B. zur Psychotherapeut:in oder zur Neuropsycholog:in.

2) Psychologie ist eine Wissenschaft. Es wird empirisch geforscht und gearbeitet, d.h. man hat im Studium sehr viel Methodik, Statistik und Grundlagenwissenschaft.

3) Mathe ist tatsächlich wichtig. Aufgrund der wissenschaftlichen Ausrichtung muss man darauf gefasst sein mit Daten und Zahlen zu arbeiten. Man sollte in Mathe relativ fit sein, oder bereit dazu sein die Grundlagen nachzuarbeiten.

4) Der NC für Psychologie ist in Deutschland sehr hoch. Mach dich darauf gefasst dich an vielen Unis zu bewerben und ggf. umzuziehen.

5) Wenn du Psychotherapeut:in werden möchtest: Achte UNBEDINGT darauf, dass die Hochschule oder Uni einen sog. “Polyvalenten” für die Approbationsordnung akkreditierten Bachelorstudiengang anbietet. Ansonsten kannst du den auf Psychotherapie spezialisierten Master nicht machen, und dann auch nicht Therapeut:in werden.

6) Nein Sigmund Freud und Psychoanalyse spielt heutzutage zum Glück meist keine Rolle mehr – nur im historischen Kontext findet das Thema statt.

7) Neben Mathe braucht man auch viel Bio.

Mehr fällt mir gerade nicht ein, obwohl es da sicher mehr zu sagen gäbe… Ich hoffe das hilft erstmal weiter 🙂