Probleme mit Eltern als Erwachsener?
Ich bin erwachsen, lebe nicht mehr bei meinen Eltern und habe trotzdem ziemliche Probleme mit ihnen.
Meine Mutter kann meine Schwiegermutter nicht leiden und lässt das immer wieder an mir aus, behauptet Dinge über sie, die überhaupt nicht stimmen und das bringt mich richtig auf die Palme. Außerdem durfte ich mir anhören, dass wenn mal ein Enkelkind da ist, dass das Kind ja nur zu ihr soll und nicht zu der anderen Oma und blablabla.
Das Problem ist, dass ich durch meine Kindheit psychische Probleme bekommen habe. Ich wurde nie geschlagen, aber mein Vater hat mich oft angeschrien und manchmal auch beleidigt.
Ich war kurz davor, ihm das alles zu verzeihen, um damit abschließen zu können, aber heute sagte er, er würde bei meiner Erziehung absolut nichts bereuen und er habe alles richtig gemacht.
Ich habe jetzt schon Angst davor, dass wenn ich mal ein Kind habe, es genau solche Probleme bekommt wie ich. Ich kann meinen Eltern aber auch schlecht den Umgang mit dem Enkel verbieten, weil wir trotz allem ja kein schlechtes Verhältnis haben. Durch meine psychischen Probleme kann ich mich auch nicht durchsetzen und auch nicht mit ihnen sprechen, weil ich dann nur in Tränen ausbrechen würde.
Meine Eltern sind für mich einfach eine Belastung. Ich denke auch ständig daran, was sie über bestimmte Dinge denken würden oder wie ich ihnen irgendwas erzähle, ohne dass sie es mir schlecht reden und ich mich rechtfertigen muss.
Geht es noch jemandem so und wie kann ich damit besser umgehen?
Hallo Joana,
es ist sicher hilfreich das, was du erleben musstest und heute noch erlebst aufzuarbeiten, bevor du selbst ein Kind bekommst. Stöbere mal auf der Seite https://www.ea-selbsthilfe.net/ ob dich das anspricht.
Ich sage soetwas sonst nicht. Aber in Deinem Fall würde ich meinen Mann bitten mir zu helfen.
Er soll Deinen Eltern sagen, sie sind schlecht für Dich und stören Deinen Seelenfrieden.
Manche Männer können das, andere nicht.
Wenn sie dann ganz sauer sind, solls eben so sein und du hast Deine Ruhe.
Ganz ehrlich, werde erwachsen und setze deiner Mutter Grenzen.
Wie kommst du dazu, dir solche Texte deiner Mutter anzuhören?
Sie kann sich benehmen oder dir und deiner eigenen Familie fern bleiben.
Einen Anspruch auf die Enkel gibt es nicht.
Grosseltern können ein Umgangsrecht für Enkel nur erstreiten, wenn sie zu den Enkeln eine tragende Bindung haben und die Beziehung zu den Grosseltern dem Wohl der Enkelkinder dienen.
was dir fehlt ist durchsetzungsvermögen. du traust dich nicht deinen standpunkt zu vertreten und machst dich dadurch kleiner als du bist. hier hilft ein therapeut der dir hilft aufzuarbeiten was dich aus deiner vergangenheit und kindheit belastet hat.
deine mutter muss deine schwiegermutter nicht mögen, sie muss sich mit der person weder treffen noch mit ihr an einen tisch setzen oder je ein wort reden. das ist in ordnung und du wirst damit leben müssen. hier ist eine grenze zu setzen wo du deiner mutter sagen musst: du musst sie nicht mögen, kein wort mit ihr reden, keine zeit mit ihr verbringen – das ist ok. aber ich tue es trotzdem weil ich sie in ordnung finde.
dann wirds eben getrennte feierlichkeiten geben wie ostern oder weihnachten und an anderen festlichkeiten wie geburtstage, einschulung etc muss sie entscheiden ob sie kommen wollen oder es eben lassen.
Natürlich kannst du das, und du kannst Ihnen sogar den Umgang mit dir verbieten.
Bei Ihrem Kommentar zu deiner Schwiegermutter hätte man durchaus auch antworten können “Sorry Mama, aber mit der Einstellung könnte es darauf hinauslaufen das ein mögliches Enkelkind niemalls alleine bei dir sein wird”.
Du kannst so etwas sagen, auch deiner Mutter gegenüber. Notfalls übe es einfach mal vor dem Spiegel.
auch großeltern haben das recht auf umgang und würden es eben einfach gerichtlich durchdrücken
Nö!!
Grosseltern können ein Umgangsrecht nur erfolgreich einklagen, wenn es eine enge Bindung zwischen Grosseltern und Enkelkindern gibt und der Umgang dem Wohl des Enkelkindes dient.
Wenn sich Grosseltern so benehmen wie oben beschrieben, gelingt eine Klage für das Umgangsrecht sicher nicht.
Nur wenn sie bereits eine Bindung zu dem Kind haben.
Hat es diese aber nie gegeben haben sie kein Recht darauf.
es geht um beides und hier um die großeltern in deinem beispiel. regelfall ist, dass die großeltern umgangsrecht haben und dieses auch gegen den willen der eltern durchsetzen können. ob sie dabei andere erziehungsvorstellungen als mutti u. papa haben ist völlig egal.
es reicht völlig aus, dass sie umgangsrecht wollen und dann bekommen sie dies problemlos vom gericht. die bindung bauen sie während des umgangs auf. deine antwort bleibt falsch
Es geht aber nicht um die Großeltern sondern immer um das Kind, und wenn die Eltern gut Gründe haben warum die Bindung nicht dem Kindeswohl dient dann reicht im Regelfall. Unterschiedliche Erziehungsstile dienen meist nicht dem Kindeswohl.
Wenn es diese Bindung aber schon gibt, dann geht aber ein Gericht meist davon aus, daß ein Verlust dieser Bindung nicht dem Kindeswohl dient.
es muss keine bindung vorhanden sein – die können großeltern in ihrem umgang herstellen und bilden. deine antwort bleibt falsch.
Nein, haben sie nicht.
Elternteile haben ein Umgangsrecht, es sei den es gefährdet das Kindeswohl.
Großeltern haben ein Umgangsrecht wenn dieses dem Kindeswohl dient.
Das ist ein Riesen Unterschied.
Das es dem Kindeswohl dient davon wird in der Regel ausgegangen wenn es bereits eine Bindung zu den Großeltern gibt.
Gibt es die nicht, und argumentiert Fragestellerin das ihr Erziehungsstil ein komplett anderer ist als sie das in Ihrer Kindheit erfahren hat, wird man im Regelfall nicht davon ausgehen das der Kontakt dem Kindeswohl dient.
müssen sie auch nicht. sie haben einfach das recht auf umgang und das können sie gerichtlich durchsetzen. während ihres umgangs bauen sie dann eine bindung auf
du bist damit nicht alleine. Dir würde auf jeden Fall Therapie helfen. Deine Eltern hören sich nach schwierigen Menschen an ( will ihnen nichts unterstellen, ich kenne sie ja nicht ), Fakt ist sie ziehen dich runter. Du kriegst das erst von deiner Seele wenn du deine Eltern konfrontiert hast. Egal ob es eskaliert oder sie alles verstehen, so oder so musst du das Gefühl haben können, das alles gesagt ist zwischen euch, ich bin mir sicher da gäbe es immer noch viele Dinge die du ihnen gerne sagen würdest. Du kannst einen Text verfassen und ihn abschicken oder als Brief verfassen, denn so können sie dir erst antworten wenn sie alles gelesen haben, ohne dir ins Wort zu fallen. Beschreibe klar deine Gefühle, nenne was sie deiner Meinung nach falsch gemacht haben und was du dir wünschen würdest. Begründe wieso du diesen Brief schreibst und wieso er dir wichtig ist. Bleib respektvoll und sei bereit enttäuscht zu werden von ihrer Reaktion. Mach dir aber klar dass es dich egal wie, voranbringt. Vielleicht wirst du dann einen Kompromiss eingehen können: „ manche Dinge haben wir klären können, einige nicht. Ich kann unsere Beziehung nun akzeptieren, mache aber klar dass ich immer noch bei meinem Standpunkt bleibe und es gibt Dinge die ihnen nicht verzeihen kann“. Ich denke das ist ein realistisches Szenario
Ich würde dir wirklich dringend eine Psychotherapie ans Herz legen.
Das, was du hier schreibst, gerade dass du kein Durchsetzungsvermögen hast, ist die Wurzel so vieler Probleme in allen Lebensbereichen: Beziehung, Beruf, Freundschaften, Kindererziehung usw. Durchsetzungsvermögen ist eines der wichtigsten Eigenschaften, die man sich unbedingt aneignen sollte, ansonsten wird dein Leben unnötig schwer und kompliziert, weil nahezu alles davon beeinflusst wird, das du tust.
Das sieht man auch hier sehr gut.
Doch kannst du und doch solltest du. Wenn deine Eltern dein Kind so behandeln, musst du das sogar, zum Wohle deines Kindes. Und hier sind wir auch wieder bei dem Punkt von oben, kein Durchsetzungsvermögen. Wenn meine Eltern mein hypothetisches Kind anschreien würden oder beleidigen würden, wäre das, das letzte Mal, dass sie das Kind sehen würden.
Du solltest wirklich dringend eine Therapie machen, einmal um das zu verarbeiten und um an deinem mangelnden durchsetzungsvermögen zu arbeiten.