Mit 18 als Schüler ausziehen?

Hi.

Ich bin 18, werde dieses Jahr 19 und lebe bisher noch bei meinen Eltern. In 2024 mache ich mein Abi und will danach ein FSJ/FÖJ machen und ab 2025 in einem anderen Bundesland studieren. Ich weiß, dass ich bis 2028 noch das Kindergeld bekomme (bis ich 24 bin).

Ich möchte ausziehen. Wir leben zu fünft in einer viel zu kleinen Wohnung (Eltern schlafen im Wohnzimmer, meine Geschwister teilen sich ein Zimmer, aber das wird auch langsam knapp). Mit dem ganzen Schulstress ist es natürlich nicht einfach, mittlerweile bin ich für Schularbeiten auch Mal bis 19 Uhr noch in der Schule, da ich Zuhause keine Hausaufgaben machen kann (ich besitze nicht Mal einen Schreibtisch oder Stuhl).

Aber am wenigsten komme ich mittlerweile mit dem Stress Zuhause klar. Es vergeht keine Stunde ohne Streit zwischen meinen Eltern, meinen Geschwistern, vice versa. Meine Mutter behandelt mich auch schlecht, von Beleidigungen über psychische Unterdrückung und Kontrolle bis hin zu physischen Misshandlungen gibt’s da alles (ist tatsächlich weniger geworden, seit dem ich 18 bin …). Meinen Geschwistern geht es genau so, aber wir sind aufgewachsen mit dem Spruch “das Jugendamt sind die Bösen, sie nehmen euch weg und stecken euch in getrennte Kinderheime, dann seht ihr euch nie wieder”. Deshalb habe ich bis heute immense Angst vor den Behörden, besonders, weil ich nun nicht will, dass meine Geschwister darunter leiden müssten, dass ich den ganzen Mist nicht ertragen will, bis der Jüngste in 2030 auch Mal volljährig ist.

Meine schulischen Leistungen leiden also auch darunter, da ich Zuhause einfach nichts machen kann und den ganzen Tag auch nach dem Unterricht in der Schule alleine hocken zu müssen, bis die Reinigungskräfte mich rausschmeißen, macht mich langsam kaputt, da ich keine Sicherheit habe, irgendwas zu tun, ohne dafür das Haus verlassen zu müssen. Weiß Gott, wann ich mich das letzte Mal mit Freunden treffen konnte. Ich bekomme keine Pause von der Schule, nicht einmal eine physische Abtrennung, langsam verstehe ich, was Menschen mit der Wichtigkeit der “Work-Life-Balance” meinen.

Nun ist meine Frage, wie das mit dem Geld aussehen würde, wenn ich ausziehe. Vater ist Alleinverdiener an der Armutsgrenze Brutto. Sie bieten mir an (*hust* zwingen mich), bis 24 Zuhause zu bleiben und würden das vorm Amt auch so sagen. Aber ich kann das alles einfach nicht mehr. Mein Vater hat chronische Schizophrenie und ich bin praktisch ein Vater-Ersatz (naja, meine Mutter macht auch nicht viel). Meine Mutter spielt gerne die perfekte Familie vorm Amt vor und bisher haben die ihr das geglaubt, deshalb bin ich mir so unsicher in allem.

Ich könnte einen Minijob anfangen (bis 28 Stunden die Woche), was mit der Schule allerdings dann stressig werden würde, vielleicht ein Wochenends- oder Abendjob? Mehr könnte ich mich nicht selbst über die Runden bringen.

Also: was steht mir zu?

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Kessie1
1 year ago

Wenn du dein Studium beginnst, dann steht dir womöglich BAföG zu. Vorher bekommst du keine staatlichen Gelder und deine Eltern scheinen ja auch nicht in der Lage zu sein dich finanziell zu unterstützen, selbst wenn sie es wollen würden.

Also wirst du durchhalten müssen. Deine Eltern bieten dir Zuhause Kost und Logis und das war es dann auch schon.

Ist das FSJ denn zwingend für das Studium vorgeschrieben oder könntest du ein Jahr früher studieren?

Die Situation Zuhause ist sicherlich nicht einfach für dich. Da solltest du dir dann überlegen wie du das Ganze am Besten durchstehst.

Nach der Schule Schularbeiten in der Schule und lernen für die Arbeiten, dann nach Hause, was essen und Abends zu Freunden. Also möglichst wenig Zuhause sein.

In den Ferien einen Job suchen, damit du schon mal was ansparst für den späteren Auszug.

Rotfuchs716
1 year ago
Reply to  VanessaDraws04

Nachhilfe ist eine sehr unsichere Einnahmequelle. Wenn SchÜler abspringen oder temporär aussetzen kann das grosse finanzielle Probleme geben.

Kessie1
1 year ago
Reply to  VanessaDraws04

Vielleicht wäre das Einschalten des Jugendamtes nicht verkehrt. Alleine schon wegen der Geschwister!

bcords
1 year ago

Um es sarkastisch auszudrücken mach die Augen zu dann siehst du was dir zustehst.

Aber das war jetzt die sarkastische Antwort die nicht zwangsweise zutreffen muss, jedoch wird es dann ein harter Kampf für dich.

Deine Eltern sind (grob gesagt Bis Ausbildung oder Studium beendet) auch wenn du volljährig bist Unterhaltspflichtig für dich. Allerdings steht dir der Unterhalt nicht in Form von Geld zu sondern in Naturalien wie Wohnung, Nahrung und Kleidung usw.

Und das ist ja erst einmal gegeben. Du kannst bei deinen Eltern wohnen und bekommst dort Nahrung und Kleidung.

Wenn du Ausziehen willst ist das natürlich eine Mehrbelastung für deine Eltern die sie nicht so einfach hinnehmen müssen und ggf. auch nicht so einfach finanzieren können (Vielleicht ja doch wenn dein Vater gut verdient ich vermute aber NEIN). In jedem Fall müsstest du (Vermutlich in deinem Fall noch Jugendamt gehen) zu den Ämtern gehen und denen den Fall darlegen. Dort wird dann entschieden ob es sinnvoll oder nötig ist, das du von zu Hause ausziehen kannst und ggf. Unterhalt in Geldform bekommst.

Sollte dem ganzen postiv beschieden werden, und deine Eltern sind nicht leistungsfähig (können den Unterhalt nicht oder nicht vollständig zahlen), dann kann man ggf. weitere Leistungen beantragen. An erster Stelle wäre da eine Ausbildungsbeihilfe (Bafög) und im Falle das du eine Wohnung anmieten kannst ggf. auch Wohngeld. Bei einem Auszug könntest du ggf auch einen Antrag stellen das dir das Kindergeld direkt ausgezahlt wird (Passiert nur auf Antrag).

Wenn du dich nicht direkt an das Jugendamt wenden magst, gibt es in vielen Städten auch Beratungsstellen von anderen sozialen Trägern wie z.B. der AWO.

Allerdings bedenke nur aus einer “Laune” heraus oder weil es einem “Umbequem” ist wird das meistens nicht gewährt bzw. unterstüzt, es wird also ein entsprechender Kampf für dich. Falls deine Geschwister die Zustände bestätigen können könnte das helfen, deine Sicht zu bestätigen.

Charalambos
1 year ago

Rein rechtlich steht Dir nicht viel zu.

Zumindest nicht von Deinen Eltern. Zumindest nicht genug um Dir davon eine eigene Wohnung leisten zu können. Das Kindergeld hast Du ja bereits selbst gesagt. Aber von Seiten Deiner Eltern war es das dann und auch. Falls Du ausziehst und sie es Dir nicht geben wollen kannst Du da sogar beantragen, dass es sofort direkt Dir überwiesen wird. Allerdings nur, wenn Deinen Eltern Durch Dich keine laufenden Kosten mehr entstehen.

Sie sind Dir gegenüber zwar nach wie vor Unterhaltspflichtig, auch wenn Du volljährig bist. Das heißt auch, dass sie eine Verantwortung haben, dass Du irgendwo untergebracht bist.

Aber das heißt eben nicht, dass Sie Dir eine eigene Wohnung finanzieren müssen. Dieser Unterhalt kann auch darin bestehen, dass sie Dich weiter zuhause wohnen lassen. Zumal man (zumindest so wie Du die Situation beschreibst) davon ausgehen muss, dass sie objektiv gar nicht in der Lage sind, Dir eine Wohnung zu finanzieren. Sie können sich ja selbst für sich nur eine viel zu kleine leisten, in er Du zwar beengt, aber trotzdem von allen noch am besten untergebracht bist.

Du kannst wenn es nicht mehr zumutbar ist zuhause zu wohnen Schüler-Bafög beantragen. Wenn Du studierst bekommst Du es garantiert auch. Die Frage mit dem Teilzeitjob ist einfach die, dass Du selbst realistisch einschätzen musst, wie viel Zeit Du dann für Schule noch hast. Es nützt ja nichts, wenn Du dann dadurch dort Schiffbruch leidest.

Du könntest auch Wohngeld beantragen, aber das ist auch nicht ganz einfach. Solange Du zumutbar untergebracht bist bekommst Du keine Wohngeldleistung, nur damit Du Dir etwas schöneres leisten kannst. Da muss eine reale Unzumutbarkeit und ein nachweislicher Bedarf vorliegen. (Das kann wenn Die Situation zuhause untragbar wird durchaus der Fall sein. Aber da wird die Wohngeldstelle schon genau hin sehen.)

Aber Angst vor dem Jugendamt musst Du nicht haben. Weder nehmen die bei euch irgendjemanden weg, noch passiert da sonst was. Das geschieht nur, wenn euch eure Eltern komplett verwahrlosen lassen (das meint mehr als arm zu sein) oder wenn euch massive Gefahr wegen permanenter häuslicher Gewalt droht. (Wenn Deiner Mutter wegen Überforderung mal die Hand ausrutscht reicht das in der Regel nicht.)

Aber Angst vor dem Jugendamt oder Familienamt ist hier unbegründet. Die helfen euch eher mit eurer schwierigen Situation zurecht zu kommen und einen Weg zu suchen, wie es für Dich/Euch besser wird.

Ich glaube es wär die beste Idee, Dir dort mal einen Termin in der Sozialberatung zu holen und mit denen darüber zu reden. Und da Du 18 bist können sie Dich erst recht zu nichts zwingen. Sie können Dir allenfalls Vorschläge machen, was Du tun könntest und wobei sie Dich eventuelle unterstützen würden. Und sie beraten Dich auch, auch auf welche Sozialleistungen Du real Anspruch hast.

Hier per Ferndiagnose im Chat kann man schwierig mehr dazu sagen.

Kessie1
1 year ago
Reply to  Charalambos

Wohngeld gibt es für Schüler und Studenten in der Regel nicht, da dem Grunde nach ein Anspruch auf BAföG besteht, auch wenn kein BAföG fließt.

Pausenraum
1 year ago

Wenn du keine Hilfe vom Jugendamt in Anspruch nimmst, wird es schwierig. Du hättest dann nur dein Kindergeld und das was du nebenher verdienst. Das könnte vielleicht für ein WG Zimmer reichen.

Ich weiß nicht, ob du deinen Geschwistern einen Gefallen tust, wenn du nichts beim Jugendamt sagst. Ihnen geht es wahrscheinlich ja auch nicht besser als dir.

Pausenraum
1 year ago
Reply to  Pausenraum

Ps: du kannst zum Lernen auch in die Stadtbücherei gehen. Das machen viele Schüler.

Superhelp14
1 year ago
Reply to  Pausenraum

Das ist das frühere system echt besser gewesen wo man schon mit 15 arbeiten gehen könnte dann könnte man mit 18 den ersten Mietvertrag unterschreiben

Lurch123532
1 year ago

Dir steht nichts weiter zu.

Du kannst nach dem Abitur studieren gehen und dann bekommst du Bafög. Damit kannst du dann ausziehen.

An deiner Stelle würde ich auch kein FSJ oder ähnliches machen. Da verdienst du doch kein Geld.

ischdem
1 year ago
Reply to  Lurch123532

doch Geld !

sonnenperlchen
1 year ago

Das ist so eine Sache mit dem “was steht mir zu”. In allererster Linie natürlich das Kindergeld. Vielleicht kannst du BAföG beantragen. Ansonsten stehen deine Eltern für dich ein, aber so wie du eure Situation schilderst, wüsste ich gar nicht, wie dich deine Eltern finanziell unterstützen sollten. Du solltest dich an das Jugendamt wenden, vielleicht haben die Vorschläge.

tatja19
1 year ago

also wenn du bis 19 uhr brauchst um das bisschen hausaufgaben zu machen, machst du was falsch oder bist mit dem abi völlig überfordert. mehr als 1-2 stunden pro tag ist es nicht mit hausaufgaben und lernen.

du beschreibst eine völlig normale familie und es wird zeit das du dich da rein findest. hausaufgaben kannst du auch im wohnzimmer am tisch machen oder in der küche oder wo sonst platz ist. das ist kein beinbruch.

es steht dir frei auszuziehen, wenn du über genügend einkommen verfügst.

ToTheRescue
1 year ago
Reply to  VanessaDraws04

Du machst einen sehr vernünftigen Eindruck und es scheint, als würde Dich die Situation stärken und nicht brechen – erhalte Dir das und denke lösungsorientiert. Es gibt immer eine Lösung, wenn man nicht aufgibt! Ich wünsche Dir viel Kraft!

tatja19
1 year ago
Reply to  VanessaDraws04

du scheinst völlig überfordert mit deinen hausaufgaben. das bisschen zeug schaffst du in max. 1,5 stunden. nutz die pausen dafür zwischendurch. funktioniert prima.

alles andere deines sinnfreien geschreibsels ist leere luft. interessiert niemanden.

Schwebfliege264
1 year ago

wtf