Mietskasernen Aufwertung?

Als ich Anfang der 80er das erste mal nach Berlin kam gab´s tatsächlich noch reichlich Altbau-Mietshäuser, in denen die Zeit offenbar stehengeblieben war.

Selbst Gebäude die noch im ursprünglichen Zustand der Gründerzeit bzw. vor dem ersten WK. waren konnte man finden, allerdings waren die tatsächlich nicht mehr bewohnt.

Es war aber auf jeden Fall deutlich erkennbar, daß es wohl mehrere Sprünge an Modernisierungs-Generationen gegeben hat.

Und in vielen Häusern konnte man trotz mehrerer Stufen der Modernisierung auch noch deutlich den Erstzustand erkennen….: sprich mehrere Plumpsklo-Häuschen in einer Ecke des Hinterhofes als ganz früher Zustand, dann Klo´s auf der halben Treppe im Haus für nur noch die Bewohner zweier Etagen und schließlich eigenes Klo in der Wohnung, meist in einen winzigen Raum gequetscht der kaum breiter als die Schüssel war.

Und interessant ist auch der Unterschied der Wohnungen, je weiter man vom Vorderhaus über Seitenflügel und Quergebäude in die Tiefe des Grundstücks kommt.

So sind oft die Wohnungen im Vorderhaus noch großzügig, hell und repräsentativ, aber schon im Seitenflügel dahinter sind die Treppenhäuser schmaler, die Wohnungen deutlich kleiner und oftmals hat der Seitenflügel plötzlich vier Etagen, wo das Vorderhaus bei gleicher Höhe nur drei hat.

Im Hinterhaus dann hat eine Etage plötzlich drei oder mehr Wohnungen, wo das Vorderhaus nur zwei hatte.

Das heißt…: auf ein- und dem selben Grundstück hatte man durch mehrere hintereinanderliegende Gebäude ein deutliches soziales Gefälle vom Vorderhaus zum Hinterhaus. Teilweise ist das auch heute noch so, weil selbst die inzwischen auf einen zeitgemäßen Stand renovierten Wohnungen im Hinterhaus natürlich allein durch ihre Größe deutlich günstiger sind als die im Vorderhaus.