Mein Kater attackiert plötzlich meinen Verlobten?
Hallo,
Ich stelle nun hier meine Frage weil ich in diversen Katzeforen echt fertig gemacht wurde.
zur Info ich bin gelernte TFA und auch in der Tierpflege Ausbildung.
mein eigentliches Problem ist:
Ich bin Tierpflegerin und habe nun meinen ersten Kater. Er ist ein Nebelung Mix mit 3 Beinen und eigentlich freundlich. Ich habe ihn seit 4 Monaten.
Er wohnt aktuell bei meinem Verlobten und ich ziehe demnächst auch dorthin aber wohne fast schon da( also bin wirklich fast jeden Tag da)
Ich habe ihn im Tierheim kennengelernt weil wir ihn nach seiner Bein Amputation aufgenommen haben. Ich habe mich verliebt und ihn zu mir genommen. Er ist auch ein Kater zum kuscheln aber er sucht auch viel seine Ruhe.
Wenn ihm das streicheln zu viel wird wechselt er in den Spielmodus und fängt an spielerisch den Arm zu attackieren was ich ihm aber abgewöhne weil sowas nie ein Vorteilhaftes Verhalten ist.
Nun haben wir aber seit ca 2 Wochen dass Probleme dass mein Kater meinen Verlobten immer wieder attackiert. Oft wenn ich weg bin und in ganz unterschiedlichen Situationen weshalb wir keinen Trigger finden.
Er fängt an ihn zu fixieren und lässt auch nicht direkt ab sondern „verfolgt“ ihn teilweise und versucht es weiter. Es hat keinen Spielerischen Charakter und mein Verlobter hat auch langsam Angst vor ihm obwohl er seit Kind an die verschiedensten Katzen hatte.
Er hört nicht auf Nein und Hör auf in solchen Situationen und mein Verlobter schafft es nicht ihn im Nacken zu fassen um Ihn etwas wegzuschieben um Distanz zu schaffen( Damit kein Beute/ Feind Verhalten entsteht so hat es meine Ausbilderin erklärt)
Ich habe ihn untersucht und er hat keine Anzeichen dass er Schmerzen hat oder Unwohlsein herrscht. Natürlich nicht innerlich aber ich habe es jeden Tag mit kranken Tieren zu tun und mein Kater hat wirklich keinerlei Anzeichen und ich habe auch Fieber gemessen etc.
Wir wollten noch eine Katze/Kater dazuholen aber erst wenn er sich eingewöhnt hat und es passt(er war im Tierheim auch in einzelhaltung aber vielleicht hat sein Frust/Langeweile etc. damit zu tun?)
Und der einzige Auslöser könnte evtl. sein dass ich eine Woche mal weg war auf einer Fortbildung. In dem Zeitraum hat es angefangen und wenn er alleine mit meinem Verlobten ist maunzt er auch ununterbrochen und mein Verlobter kommt nicht mehr zur Ruhe.
Meine Chefin und ich sind leider auf Hunde spezialisiert und hatten das Thema Katzen noch nicht und sind hier etwas ratlos und ich habe gehofft dass mir evtl jemand helfen kann in dieser Situation
bzw ich hatte nie mit dem Verhaltensänderungen von Katzen in der Art zu tun.
Ich hoffe jemand kann helfen und ist netter zu mir als die Damen im anderen Forum
Zum einen DaLiLeo kann ich nur zustimmen
aber da in deinem Text fällt das von streicheln wenn’s ihm Zuviel wird spielmodus… es ist in eher seltenen Fällen wenn man streichelt und Katze nicht mehr will das dann spielen will sondern eher das bedrängen was es in diesem Fall ist sich zur Wehr setzt. Das kann von harmlos mit Kralle mit leichter Biss Andeutung wenn Mensch das ignoriert auch sehr frustrierend für eine Katze sein
Katzen sind keine Hunde und haben völlig andere verhalten
die jagt auf deinem Freund möglich das was vorgefallen ist, möglich das einfach wegen unterfordert gelangweilt Beute spiel jagt wird was man normal mit spielangel aber einfach auf andere Objekte als eigene Beine lenken könnte. Distanz ohne Vertrauen killen schafft man nicht mit einem wegschieben packen sondern andere Ziele zu schaffen
kein Mensch kann einen Artgenossen ersetzten und oftmals ist es leichter wenn 2 neue Katzen sich an neues Revier gewöhnen als einer hat „mein Revier“ und da ist „neuer Feind“
wie gesagt DaLiLeo Vermutung gehe ich ebenso aus ich hab nur mal mögliche Auslöser die wenn man ignoriert eher schlimmer als besser werden zugefügt und keine Katze interessiert ein Nein wenn nicht wirklich Bindung echt gut ist. Nicht jede Katze kann man erziehen da es nunmal keine Hunde sind
Hallo Vielen lieben Dank für die Antwort. Also tatsächlich reagiert er auf Nein und das mit dem Wegschieben habe ich tatsächlich auf dummen Rat gemacht. Ich hatte mit einer Frau gesprochen die uns empfohlen wurde weil sie auf Katzenverhalten spezialisiert ist(angeblich) und die hat mir dazu geraten und ich habe das leider so umgesetzt. Ich hatte der Frau zu viel Vertrauen geschenkt und wusste mir selbst nicht zu helfen. Das mit dem Umlenken haben wir probiert aber es hat nicht funktioniert. Er wurde leider nur Einzel vermittelt und hatte keine anderen Artgenossen indem Alter und er hatte auch keinen Kontakt zu anderen Katzen. Ich frage mich nur warum er nicht weggeht wenn es ihm zu viel wird weil auch wenn er angreift ist das ein rascher Wandel er kommt zu einem legt sich auf einen drauf und schnurrt und will schmusen und streckt sich entgegen und im selben Atemzug reagiert er indem er beißt/kratzt sein Fell sträubt und einen anvisiert und manchmal knurrt. Aber er warnt nicht vor sondern eher nach. Er beißt und warnt dann aber davor geht er in die Situation und ich weiß nie wann er genug hat
Meiner war ähnlich streichel schnurr strecken und dann ganz leicht die Schwanzspitze ab dieser Sekunde kam der Biss wenn Hand nochmal zum streicheln kam
Trauma ist nur weit sensibler und auch alt tricker oder wie DaLiLeo dir erklärte umgeleitete Aggression auslösen
das kann Schwanz Zucken Bewegung Ohr Gesicht Mimik angespannt, das muss man erst mal erkennen
meine Katzen wenn Zoff haben können fast nebeneinander liegen aber sehen sich nicht an von wegen „ ich seh dich nicht du mich nicht“ daher ist das umlenken oder ignorieren nicht beachten oft ein sehr guter Weg.
das war auch kein Vorwurf das machen viele und meistens ist das mit wegschieben den Katzen auch relativ. Bei sensibel Trauma muss man hald eher auf Katzen Anstand als erziehungs versuche gehen da dein Fall möglich Iwas auslöst wenn ihr wegschiebt oder nackengriff versucht.
bei meinem Kater hatte ich wenn ER kam nur kurz gestreichelt und ihm von mir aus wieder „kalte Schulter“ gezeigt so da ich wusste das seine streichel Zündschnur kurz ist habe ich das streicheln noch mehr gekürzt so hörte ich auf bevor er genug hatte. Dauerte nicht lange bis er aufdringlich wurde und das bei genug statt beißen er meine Hand geleckt hat und ich dann aufhörte
ein Kater hat umgelenkte Aggro am Anfang passte ihm was nicht und nächstes Tier wurde attackiert mittlerweile bleibt er nett und geht auf „ stessfressen“ hat er auch was zum beißen
dir charaktere sind individuell und auch wenn das typische immer das selbe ist muss man auf jeden anders eingehen. Ich hab keine solchen Trauma Katzen aber trotzdem Charaktere wo ich auch arbeiten musste das sie Vertrauen haben und absolute Sicherheit was bei 9 Tieren ne Aufgabe war
deiner ist alleine somit leitet der was um ist es nur gegen euch möglich was es klar schwerer macht Bindung Vertrauen + anderes Verhalten oder ziehl zu erreichen und es benötigt wirklich Geduld und ich denke Situation wo du nicht weißt wie du reagieren könntest ist meist nicht zu reagieren das beste. Wenn dein Kater Fuß vom Freund angreift bevor falsch reagiert stehen bleiben nicht reagieren ( ja Kratzer tun weh, es nervt aber Kratzer werden bei Bewegung schlimmer und Kater kann weg Laune Spaß erst recht bei keiner Reaktion verliert Interesse und da keine Reaktion keine Bedrohung) das würde ich machen und wenn versucht wird abzulenken spielangel leckerlie Futter Spielzeug werfen Reaktion von Katze ist es auch wenn er hinsieht das ist auch schon eine Reaktion das kurz abgelenkt. So kann man auf was er reagiert auch erkennen
Hallo Du,
ich gehe davon aus, dass es sich hier bei deinem aggressiven Kater um die umgeleitete Aggression handelt.
Diese umgeleitete Aggression kann sich – aus Ermangelung an Artgenossen – auch auf den Menschen beziehen.
Was der Auslöser ist, werden du und ich sehr wahrscheinlich nicht herausfinden können, aber wir können ja spekulieren! 😉
Es könnte möglich sein, dass dein Kater entweder genervt ist von möglichen Phantomschmerzen, oder einfach simple genervt war, dass du auf eine Fortbildung gefahren bist.
Da dein Kater den Frust nicht istgleich situationsangebracht ausagieren konnte und damit den Frust ableiten, leitet die Psyche diese Aggression um und in dem Fall auf deinen Freund.
Was kannst du unterstützend machen?
Bildquelle: hier
Informationen zu Sedarom:
Sedarom hat folgende Inhaltsstoffe und damit Wirkweisen:
Bild- und Verkaufslink: hier
Mit diesen Mittel müsste sich dann die Gesamtsituation in einigen Tagen komplett entspannen.
Einen Katzenpsychologen ins Haus zu holen kann auch nie verkehrt sein. Dieser kann vor Ort deutlich besser einschätzen, ob es noch andere Auslöser geben kann und diese gemeinsam mit euch beseitigen.
Deinen Katzen alles erdenklich Gute.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺
Das haben wir auch auf meiner Arbeit und ich wollte es die Tage mal versuchen aber vielen lieben Dank nochmal für den Hinweis😊
Dein Kommentar weiter unten ist auch entscheidend: Du hast da ein schwer traumatisierten Tier. Erst wird er “unerfolgreich” versucht umzubringen und dann noch an einer Straße schwerst körperlich traumatisiert. Und es war ein Mann. Auch Tiere – wenngleich sie deutlich schneller und besser vergessen können als Menschen – merken sich solch drastische Sachen (reiner Überlebensschutz). Dass dieser Kater eventuell Männer attackiert ist nichts auffälliges, sondern nachvollziehbar.
Eventuell hat dein Freund irgendetwas gemacht, gesagt, sich bewegt und damit getriggert. Zudem ist der Kater in der Wohnung “eingesperrt” und geht nach vorne, in den Angriff, weil keine Fluchtmöglichkeit.
Hier würde ich tatsächlich mit Sedarom, Felisept und einem Katzenpsychologen arbeiten.
Wie gesagt: Wir werden den Auslöser nicht wirklich finden können. Du brauchst da eine Fachperson vor Ort. Zusätzlich arbeite mit Pheromonstecker und Sedarom und schaue, wie es sich entwickelt.
Ich frage mich nur ob das wirklich so ist weil das passiert nur wenn ich nicht da bin. Wenn ich da bin sind die zwei wirklich ein Herz und eine Seele und mein Kater will nur mit ihm schmusen und folgt ihm überall hin
Wenn dein Freund triggert weil Mann. Ich hatte Kater wo Männerstimme reichte das dieser ausflippte. Einzige Hilfe ignorieren. Es dauerte 6 Monate das der Kater auf ersten man zuging, mein Papa weil dieser ihn wie Luft behandelte. Nicht ansprechen, ansehen zugehen Versuch anzufassen. Meiner hatte weit nicht das erlebt wie deiner und das ist einzige Möglichkeit für den Mann zu warten bis Neugierde der Katze zu ihm geht und der Katze die Sicherheit gibt die da nötig ist
Ich frage mich nur wie das Zusammenleben dann funktioniert. Weil mein Partner bekommt wirklich Angst vor ihm und er geht teilweise schon nicht Nachhause wenn ich nicht da bin weil der Kater ihn sonst attackiert (Vermeidung ist nie gut aber wir wissen beide nicht genau wie wir damit umgehen sollen und meinen Partner macht das echt fertig) und das erschwert natürlich das Zusammenleben und stresst auch mich weil ich weiß mein Kater ist irgendwie gestresst und es triggert ihn was und mein Partner weiß sich nicht zu helfen und hat Angst vor ihm. Und wenn ich nicht da bin passiert das auch schon täglich und ich weiß auch nicht recht weiter. Und wenn wir zb Zuhause sind maunzt der Kater ihn die ganze Zeit an und er kann gar nicht mehr zur Ruhe kommen. Auch wenn ich da bin stellt er sich zu ihm hin und maunzt ununterbrochen. Mir macht das maunzen nichts aber mein Verlobter ist wirklich am Ende mit den Nerven weil er auch auf der Arbeit extrem viel Stress hat und Zuhause auch sowas auf ihn wartet.
Ich kann verstehen, dass du den Auslöser finden möchtest. Vielleicht ist das auch möglich. Ich aber von hier aus, kann schwer Antworten geben. Dazu müsste ich den Kater vor Ort beobachten können.
Ich gebe dir ein Beispiel:
Mein Mishu ist aus dem Tierschutz. Er wurde im Alter von 5 Jahren (wir denken er ist älter) erst in Kleinanzeigen verkauft und dann vom Käufer nach nur 4 Wochen in den Tierschutz gegeben. Grund: Mishu attackierte die Frau und ihren Sohn.
Mishu war schwer krank, hat schwerstes FORL etc. Wurde alles behandelt. Er ist schmerzfrei.
Ich nahm ihn mit zu mir, da er unter den anderen Katze fast einging (sehr wahrscheinlich lebenslange Einzelhaltung mit starker Vereinsamung und somit schiere Überforderung so vieler anderer Katzen, da nie Kommunikation mit Artgenossen gelernt).
Mishu hat eine wirklich seltsame Form Unmut auszudrücken: Er signalisiert, dass er unbedingt gebürstet werden möchte, genießt es auch. Dann zeigt er, dass er es nicht mehr möchte. Ich höre auf, gehe ganz normal weg. Er dreht sich um, rennt mir hinterher und attackiert meine Wade.
Es gab keinen für mich ersichtlichen Anlass zu denken ich sei ihm über seine Grenzen gelatscht. Für ihn Anschein doch und das so arg, dass er gezielt und hinterlistig angreift.
Kam nicht oft vor. Hat mich erschreckt und ich war auch einen Moment nachhaltig beeindruckt. Es gibt mindestens 3 andere Situationen die ähnlich waren, aber ohne das Bürsten. Er attackiert dann plötzlich und unerwartet hoch aggressiv.
Sonst ist er ein ganz, ganz lieber Kerl und komplett unaggressiv.
Ich habe gelernt damit zu leben. Mishu lebt bei uns seit fast 3 Jahren.
Seine Art irritiert auch meinen anderen Kater.
Denkst du das war ein plötzlicher Trigger? Weil davor hat männliches Personal ihn auch betreut und bisher hat er auch noch nie so ein Verhalten gezeigt. Aufjedenfall ist es sehr sinnvoll und ich hatte sowas auch erwartet nur irgendwie nicht in der Art. Es sind halt Situationen die ich nicht nachvollziehen kann also ganz unterschiedlich zb sucht er Nähe zu meinem Freund und greift ihn dann an oder aber auch wenn er in einem anderen Raum ist
Ich befürchte, ihr übertragt da viel zu viel von Hunden auf Katzen! Katzen sind aber nicht etwas anders aussehende Hunde, sondern haben komplett andere Verhaltensweisen, eine ganz andere Körpersprache und auch eine ganz andere Form, Zuneigung zu zeigen und Vertrauen zu gewinnen!
Bei einer Katze bedeutet zum Beispiel ein schlagender Schwanz keineswegs positive Erregung, sondern höchste Aggression. Direktes, intensives Anschauen ist kein Zeichen von Aufmerksamkeit und Interesse, sondern von Habachtstellung, die schnell in Aggression kippen kann. Lautäußerungen sind bei Katzen abseits des Kittenalters untereinander auch eher selten positiver Natur, Miauen nutzen erwachsene Katzen tatsächlich oft primär, um mit uns Menschen zu kommunizieren, weil wir so schlecht in ihrer viel subtileren Körpersprache sind.
Von dem, was du schilderst, tippe ich stark darauf, dass es dort bereits eine laaaange Geschichte von Missverständnissen und aus Katzensicht komplett unmöglichem Verhalten gibt, wodurch dieser Kater halt keine positive Bindung, Beziehung und Vertrauen zu euch aufbauen konnte.
Ebenfalls hat jede Katze dahingehend einen “spielerischen” Charakter, als dass sie alle eben Raubtiere sind und bleiben, die darauf “programmiert” sind, dass sich über den Tag für sie mehrfach Phasen höchster Anspannung und Erregung beim Jagen mit Phasen der Ruhe und Entspannung abwechseln. Das brauchen sie, das ist gesund für sie und das lässt sie sehr unzufrieden und unglücklich werden, wenn sie die Möglichkeiten dafür nicht bekommen. Immer bedenken: die Domestizierung von Katzen lief so, dass sie sich selbst und freiwillig dem Menschen angeschlossen haben und der Mensch sich darauf eingelassen hat, weil das, was die Katze mitbrachte, für den Menschen hilfreich war – ohne Zucht auf andere Aufgabengebiete, ohne Anpassung der Ernährungsgewohnheiten, beides haben sie von Anfang an bis heute beibehalten!
Gerade als angehende Tierpflegerin würde ich dir somit dazu raten, dich intensivst einzulesen in das Verhalten und die Körpersprache von Katzen und wie man mit ihnen umgeht, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Leg dabei auch direkt alle Vorstellungen davon ab, dass du eine Katze analog zu einem Hund erziehen könntest! Wenn, dann kannst du darauf hoffen, dass ihr Wunsch nach Harmonie mit dir auf Basis einer positiven Beziehung dazu führt, dass sie bestimmte Verhaltensweisen in deiner Anwesenheit zeigt oder unterlässt – mehr aber eben nicht und eben alles nur auf Basis IHRES Wunsches nach Harmonie!
Damit habe ich mich beschäftigt und tatsächlich knurrt er meinen Partner an und fixiert ihn also fängt seinen Blick ein und seinen Pupillen werden rießig( kann auch Erregung sein). Sein Schwanz peitscht plötzlich und der Rest wird starr und er sträubt auch sein Nackenfell
Auf so ein Drohverhalten kommen Katzen aber halt nicht spontan und grundlos. Das zeigen sie erst, wenn sie sich echt in die Ecke gedrängt und selbst bedroht fühlen. Bleibt somit die Frage, was deinen Partner für deinen Kater zu so einer akuten Bedrohung hat werden lassen?
Das Greifen und Wegschieben am Nacken könnte zum Beispiel genau damit zusammenhängen, das ist eben gerade kein geeigneter Umgang mit Katzen. Auch frage ich mich, auf welche Weise ihr ihm das spielerische “Angreifen” beim Schmusen “abgewöhnen” wolltet, so als “unerwünschtes” Verhalten. Und eure Idee, dass eine Katze auf “Nein” hören könnte, naja, spricht halt auch nur bedingt für Verständnis für das Wesen von Katzen…
Wie habt ihr denn das Leben dieses Katers bei euch gestaltet? Welche Möglichkeiten hat er, gerade auch unter Berücksichtigung seiner Beeinträchtigung, seine arttypischen Bedürfnisse auszuleben? Lang ausgestrecktes Kratzen, erhöhte Liegeflächen an Orten, wo auch wirklich was zu beobachten ist, Klettern, Springen, Toben – hat er für all das geeignete Möglichkeiten? Nutzt er diese, kommt er dabei mit seinen drei Beinchen gut zurecht?
Hat er insgesamt bereits gelernt, seine Behinderung gut zu kompensieren oder hat er dabei eventuell doch noch Probleme, vielleicht sogar Schmerzen durch Fehlhaltungen oder Überlastungen? Ist das tierärztlich abgeklärt? Wie kommt er mit seiner eigenen Körperhygiene klar, putzt er sich richtig und regelmäßig oder macht ihn dort das fehlende Beinchen eventuell Probleme?
Wie sieht es mit weiteren Ressourcen aus – hat er Rückzugsmöglichkeiten, wo er wirklich ungestört und sich sicher fühlend ruhen und entspannen kann? Ist seine Ernährung ausreichend und ausgeglichen? Wie oft am Tag füttert ihr, ist er zu den Mahlzeiten sehr ausgehungert oder bekommt er über den Tag verteilt immer mal wieder kleinere Portionen, wodurch der Magen ihm nicht in den Knien hängt und er keine Sorgen entwickeln muss, ob es bald wieder was gibt oder nicht? Hat er ausreichend Klos, die an Stellen stehen, wo er in Ruhe hin kann, aber dennoch alles gut im Blick hat, keine Haubenklos?
Wie beschäftigt ihr euch mit ihm? Wie oft, wie lang, womit? Du schreibst, er sei nicht “verspielt”. Woran machst du das fest?
Wie lief die Ankunft und Eingewöhnung bei dir? Womit hast du versucht, sein Vertrauen zu gewinnen? Gab es dabei Schwierigkeiten? Wie bist du mit denen umgegangen? Wie involviert war dein Partner dabei? War er von Anfang an darin eingebunden? Oder kam er erst später irgendwann dazu? Wenn ja, wie ist er auf den Kater zugegangen, wie hat er sich ihm genähert?
All das sind so Punkte, wo potentiell die Ursache dieses Verhaltens liegen könnten. Und wo es mit Katzen eben massiv anders laufen muss als mit Hunden, wo es eine komplett andere Einstellung der Menschen dazu braucht. Und wo ich in deiner Fragestellung wenig dazu herauslese und wenn, dann eher Punkte, wo es um die “Korrektur” von “Fehlverhalten” geht, was in dem ganzen Umgang mit Katzen einfach die komplett falsche Herangehensweise wäre…
Okay… Danke, dass du dir die Mühe gemacht und so ausführlich geantwortet hast :)!
Bei dem, was du schilderst, lese ich vor allem raus, dass ihm ein Kumpel zum Raufen und Toben wahrscheinlich ganz gut tun würde! Das Festkrallen und “Treten” mit den Hinterpfoten am Arm sowie die Liebe zum wilden Herumrennen in der Wohnung sind zwei Verhaltensweisen, die definitiv mit einem Katerkumpel viel besser gehen und mehr Spaß machen als mit uns nackigen, riesigen, ungeschickten, etwas plumpen “Menschenkatzen” ;). Und natürlich kann der passende (!) Kumpel gerade bei Katzen mit schwieriger Vorgeschichte auch viel Sicherheit geben…
Was sein Aggro-Verhalten betrifft: denkt hier noch mal aus Katzensicht ganz intensiv nach, ob nicht vielleicht doch irgendeine Kleinigkeit, die man aus Menschensicht gar nicht als irgendwie relevant wahrnehmen würde, dem doch wie ein roter Faden vorausgegangen sein könnte. Wie gesagt – Katzenkörpersprache ist sehr subtil! Das kann eine ganz kleine, simple Bewegung, ein Geräusch, eine Geste sein, die bei ihm da was auslöst, gerade auch mit seiner traumatischen Vorerfahrung. Ein Bücken, ein Kramen in einer Schublade, ein Geräusch von einem Schreibtischuntensil – irgend sowas eben, was bei ihm die Erinnerung auslöst, wie es zum Verlust seines Beinchens kam… Ich mein, ein klassischer Fehler beim Annähern an Katzen ist ja auch immer wieder die zum Schnuppern entgegengestreckte Hand, die von den Samtpfoten als extreme Drohgebärde in Form einer erhobenen Tatze wahrgenommen wird. Es braucht somit echt nicht viel, um bei den Nasen etwas mit dem Körper zu tun, was bei ihnen radikal falsch ankommt. Und umso mehr, wenn sie bereits üble Erfahrungen machen mussten…
Und ja, es kann tatsächlich auch ein gewisses Problem mit Männern sein. Es gibt wohl Hinweise darauf, dass Katzen Männer und Frauen eventuell sogar als unterschiedliche Spezies wahrnehmen, weil sie sich eben primär über Geruch orientieren und wegen der unterschiedlichen Hormonzusammensetzung Männer und Frauen für sie doch sehr unterschiedlich riechen. Könnte man mal testen, indem ihr vielleicht mal einzelne Männer und einzelne Frauen einladet und schaut, wie er dort auf welchen Besuch so reagiert.
Der Tipp mit den Pheromonsteckern hier ist übrigens auch ein echt sinnvoller und guter! Unbedingt ausprobieren, die Dinger funktionieren :).
Und um die aktuelle Situation zwischen den beiden in den Griff zu bekommen: man kann durchaus mal versuchen, die aufkommenden Aggressionen in Spielen bzw. auf ein Spielzeug umzulenken. Also, wenn er auf Angriff geht, direkt zum Beispiel die Angel, ein Spielmäuschen oder auch einen Federwedel zücken und seine Aufmerksamkeit darauf lenken. Daran kann er dann auch seine großen Emotionen in dem Moment auslassen, Spiel/Jagd/Kampf ist ja bei Katzen alles recht eng miteinander verwandt. Und diese Methode soll man zum Beispiel auch anwenden bei Zusammenführungen oder Streit im Mehrkatzenhaushalt, wenn die Mäuse aufeinander losgehen.
Oh und mit seinem Bein hat er gar keine Probleme. Das einzige sind gelegentlich Phantomschmerzen und wenn er sich kratzen will schafft er es auf der Seite nicht aber fragt uns dann quasi ob wir das für ihn machen indem er maunzt und uns die Stelle hinstreckt aber klettern und alles andere tut er wie ein wilder
Das sind sehr viele Sachen und ich versuche sie alle so gut es geht zu beantworten.
Vielleicht liegt es wirklich an einem Trauma mit Männern weil durch seine Situation ist er vorgeprägt und vlt wenn er alleine mit ihm ist triggert ihn das.
Also tatsächlich hört auf Nein. Zb wenn wir schmusen und er fängt dann an unseren Arm zu klammern und treten dann hört er oft auf das Nein oder auf Hör auf. Ich gewöhne es ihm aktuell mit Clickertrainig ab. Da haben wir schon erste Fortschritte erzielt.
Er hat einen Balkon mit Gitternetz gesichert und einem queren Balken an dem er sich hochhangelt. Innen hat er überall kleine Sofas/Bettchen und auch Pappkartons weil er die liebt. Er hat einen großen Kratzbaum ca 2 M und da kommt er auch super und problemlos überall hoch. Wir haben auch Querbalken wo er gerne rumturnt. Also klettern springen etc. tut er viel. Er hat auch an den Fensterbänken liege Möglichkeiten und Katzenminze an der ein oder anderen Stelle. Und wir spielen ausgiebig mit ihm.( Mit der Angel und auch er liebt es in Jacken eingemummelt zu werden und rumgetragen zu werden. Wir versuchen eine Vielfalt an Snackboards, Angeln, Training zb Intelligenztrainig etc.) Aber er ist oft recht schnell zufrieden und geht schlafen und sucht wieder seine Ruhe es ist eher ein sehr gemütlicher Kater aber wenn er Energie hat dann rennt er durch die Wohnung und will auch nicht spielen.
Er hat tatsächlich einen eigenen Raum weil wir den nicht nutzen und keinen Bedarf haben mit 2 Höhlen und seiner Transportbox und es gibt viele Ecken wo er gerne mal wie Höhlen nutzt(zb unsere Schubladenschränke)
Er kriegt morgens und Abends Nassfutter und zwischendrin mal Snacks oder Trockenfutter( dass wechseln wir um sein Gewicht zu halten weil er sehr schnell zu nimmt). Er ist aber prinzipiell kein gefräßiger Kater und ihn interessiert Futter nicht so. Egal welches.
Als er gekommen ist hatten mein Partner und ich Urlaub für eine Woche. Er kam direkt raus und war neugierig und wir haben ihn erstmal erkunden lassen aber ihm noch die Toilette gezeigt. Bzw er ist einfach mit gedackelt. Mein Partner war von Anfang an dabei und er wollte auch sehr schnell mit ihm schmusen und ich war eher abgeschrieben.( Im Tierheim war er so zu mir aber da war nur ich da) und sie wurden ein Herz und eine Seele. In der Woche haben wir ihn aber immer wieder in Abständen alleine gelassen damit er weiß wir sind nicht immer da. Jedoch bin ich eher unter der Woche da und mein Partner am Wochenende deswegen sind wir doch recht viel da.
Ich habe mir nur gedacht weil ihm so Training wirklich Spaß macht und wir ihm auch manches beibringen können wie zb dass er Leute nicht direkt anspringt wenn sie uns Besuchen sondern er sich erstmal hinsetzt und langsam rantastet etc. Aber vielleicht habe ich wirklich die falsche Herangehensweisen gewählt
Hat dein Verlobter eventuell einen neuen Duft. Also Parfum, Deo, Seife, Duschgel etc sogar ein anderes Waschmittel kann den Geruch verändern. Hab schon Mal gehört, dass das ein Auslöser sein kann.
Also tatsächlich seit ein paar Tagen aber das Problem ist ja schon seit ein paar Wochen deswegen glaube ich dass es nicht damit zusammenhängt. Aber vielen Dank für den Tipp darauf habe ich aktuell gar nicht geachtet😅
Woher stammt der Kater ursprünglich?
Wie kam es zur Amputation?
Was ist die Vorgeschichte?
Werden bei “er hat keine Schmerzen” auch Phantomschmerzen von dir in die Überlegung mit eingebunden (haben Menschen auch und werden fast wahnsinnig dadurch)?
Er war immer wieder deswegen bei unserer Tierärztin im Betrieb und gesundheitlich ist soweit alles okay und alle Werte sind im Norm und sie hat gemeint das seien typische Anzeichen bei Katzen mit Amputationen
Wie habt ihr das diagnostiziert?
Der Kater kommt von einem Bauernhof und wurde dort anfangs gefüttert aber dann hat der Bauer versucht ihn zu töten und als dass nicht geklappt hat, hat er in an der Straße ausgesetzt und sein Bein wurde zertrümmert und musste amputiert werden. Mehr wissen wir nicht und Phantomschmerzen hat er gehabt aber hat dabei niemanden aktiv angegriffen und auch verfolgt dabei