Krankenkasse zahlt Medikament nicht mehr – ich habe keine Möglichkeit es zu wechseln – was tun?
Hallo liebe Community!
Ich habe gerade ein großes Problem. Ein Medikament, das ich bisher eingenommen habe, wird ab diesem Quartal nicht mehr von der Kasse übernommen, und wäre für mich sehr teuer und ich müsste mir dafür Geld leihen. Ich muss es täglich einnehmen und wenn ich es eigenmächtig absetze, könnte sich mein Gesundheitszustand sehr stark verschlechtern und zu einem medizinischen Notfall werden.
Deshalb bin ich direkt zu meinem Hausarzt gegangen, um mir ein alternatives Medikament verschreiben zu lassen. Es gibt neben dem Medikament, welches nun nicht mehr übernommen wird, noch genau ein weiteres, was ich möglicherweise vertragen könnte. Da ich bei ähnlich wirksamen Medikamenten bereits starke, potentiell lebensbedrohliche Nebenwirkungen hatte, war mein Hausarzt aber nicht bereit, das Risiko auf sich zu nehmen und das alternative Medikament ohne Rücksprache mit einem Facharzt zu verschreiben.
Das Problem: mein ursprünglicher Arzt hat seine Praxis geschlossen, einen Termin bei einem neuen Facharzt bekomme ich einfach nicht, frühstens in ein-zwei Monaten, ich habe mich tagelang mit der Suche beschäftigt.
Ich habe nebenbei versucht eine -einmalige- Erstattung bei der Kasse zu beantragen (bis ein Facharzt mich umstellen kann), diese lehnt jedoch vehement ab und sagt: wenn sie sich durch Absetzen des Medikaments dann nun mal so schlecht fühlen (was normalerweise der Fall ist wenn man auf das Mittel angewiesen ist) gehen sie eben in die nächste Notaufnahme.
Ich frage mich hier, ob das so rechtens ist, und ob es irgendwelche rechtlichen Begründungen gäbe, die gegen das Vorgehen der Kasse sprechen.
Bin für jeden Hinweis sehr dankbar, auch fürs Lesen.
Fast jede Richtung Fachärzte – hat eine Notfallsprechstunde. Musst du Zeit mitbringen und ggfs etwas übertreiben.
Die 116117 – kann dir evtl mit einem schnelleren Termin helfen
Wenn dein Hausarzt sich um den Termin kümmert – kann evtl auch zum früheren Termin führen
Vielleicht gibt es von deiner Reaktion auf das Alternativ -Medikament einen ärztlichen Bericht – den solltest du auf jeden Fall mit dir führen.
Ansonsten hilft vielleicht noch ein Sozialverband – könnte günstiger sein wie der Anwalt ohne Rechtsschutzversicherung.
Mit etwas Glück bekommst du noch weitere Antworten, wenn du den Namen des Medikamentes ergänzt. Kann auch sein, dass dann unnötige Diskussionen entstehen.
Habe zum Glück beim ungefähr 40. Facharzt in der Nähe einen Termin gefunden, nächste Woche, der wegen der Dringlichkeit was freischaufeln konnte. Die 116117 konnte mir leider nicht weiterhelfen.
Ärztliche Berichte über die verschiedenen Nebenwirkungen hatte ich dem Antrag auf einmalige Erstattung schon beigefügt, das würde geflissentlich ignoriert.
Das Geld werde ich mir jetzt letztendlich doch leihen müssen, weil meine Medikamente leider nur noch für drei Tage reichen.
Ich hoffe über die Beratungshilfe kann mir tatsächlich vielleicht ein Anwalt helfen das Geld zurückzubekommen.
Es geht mir auch darum, dass ich die Aussage “wenn Sie jetzt nicht genug Geld haben und an kein alternatives Medikament kommen, gehen Sie halt in die nächste Rettungsstelle” ziemlich unterirdisch fand. In dem Sinne ja auch unwirtschaftlich im Sinne der Kasse, lieber ein paar Tage bis Wochen Krankenhauskosten tragen zu wollen, als einmal ein Medikament zu übernehmen.
Trotzdem vielen herzlichen Dank für deine Antwort! 🙂
Dann soll dein jetziger Arzt mit genau diesem Argument bescheinigen, dass du vorerst weiter mit dem bisherigen Medikament bedient werden MUSST. Damit ist ja die medizinische Notwendigkeit begründet und die Krankenkasse muss das auch zahlen. Außerdem kann die Krankenkasse dir auch KURZFRISTIG einen Termin beim Facharzt vermitteln.
Ich würde einen Anwalt einschalten.
Ich befürchte, dafür hat FS nicht die nötigen finanziellen Mittel, wenn sie schon das Medikament nicht selbst bezahlen kann.
Auf der Suche nach einem Medikament, das wirkt, hat mir mein FA auch schon mal einen verschrieben, das pro Packung mehrere hundert € kostete.
Das hätte ich auch nicht selber zahlen können.
Ich habe jetzt erstmal einen Antrag auf Beratungshilfe beim Bezirksamt eingereicht, da bekommt man ja für 15€ Selbstkosten-Anteil anwaltliche Beratung kostenlos, wenn man nicht sehr viel verdient. Hoffe auf baldigen Termin. Das Geld fürs Medikament leihe ich mir jetzt, da ich nur noch 3 Tage mit den Tabletten auskomme, aber ein kleines bisschen geht es mir schon ums Prinzip. Danke jedenfalls für deine Bestärkung.