Kein Kindergarten Platz für meinen Sohn mit Autismus?
Ich bekomme leider spätestens ab dem 5ten Lebensjahr einen kigru Platz für meinen Sohn.
Weil die warteliste so lange ist, bekommen wir ab dem plichtjahr wenn überhaupt einen Platz.
Laut der Stadt, muss man sich auch jedes Jahr neu anmelden…
Die Psychologin meinte, das er unbedingt in einen Kindergarten gehen soll wo höchstens 5-6 andere Kinder sind, und auch in einen normalen Kindergarten, weil sie der Meinung ist, das er mehr von anderen Kindern ohne Handicap lernt…
Es ist aber überaus unrealistisch, einen Kindergarten zu finden wo nur 5-6 Kinder sind….
Ich hab eine private kindergruppe gefunden, aber da wären es dann ungefähr 14 Kinder.
Und Kinder ohne “Handicap”
Sollte man ein Kind, mit Einschränkung, zu “gleichgesinnen” geben, oder es wenigstens versuchen?
Er war letztens in einer speziellen Spielgruppe und es war wirklich super. Aber ich hatte selber das Gefühl, bei Kindern ohne Handicap würde er mehr lernen.
Die Psychologin denkt also, für dein Kind wäre es besser, mit neurotypischen Kindern zusammenzukommen.
Hat sie auch erklärt, wie ein Kind mit einem neurodivergenten Gehirn von NT-Kindern lernt?
Im schlimmsten Fall passt sich dein Kind so stark an, dass es Masking betreibt und zuhause einen Meltdown bekommt.
Dieser wird auch an dir nicht spurlos vorbeigehen.
Spätestens in der Schule kommt es eh mit neurotypischen Kindern zusammen.
Da dürfte es herzlich egal sein, mit wem es vorher zusammen ist.
Ich sehe Autismus auch nicht als “Handicap”.
Das nur nebenbei.
Was viele nicht verstehen: Die ganzen Pflichtkontakte sind schädliche für Autisten – egal, wie alt sie sein mögen.
Es ist sehr anstrengend, über Stunden sozial angepasst sein zu müssen und kaum echte Rückzugsmöglichkeiten zu haben.
Mach doch beides. Du könntest auch selbst eine Gruppe gründen, vielleicht findest du autistische und nicht autistische Kinder für die Gruppe, das wäre doch super. Ich persönlich finde es nicht unbedingt notwendig das ein Kind in einen richtigen Kindergarten geht (kommt auf das Kind an). Wenn die Eltern die Zeit haben, ist das super. Man kann sich einen Raum mieten, in den Wald gehen,… Es gibt vielleicht auch weitere Gruppen wo du dich anschließen könntest, dann kann dein Sohn 2 verschiedene Gruppen besuchen. Ich finde ein Ergotherapeut ist auch sehr empfehlenswert.
Es gibt zu wenige integrative Kindertagesstätten. Es tut mir leid, dass du so viel Mühe hast, für deinen Sohn einen geeigneten Platz zu finden.
Natürlich könntest du versuchen, ein eigenes Angebot aufzubauen, aber ich vermute, du brauchst auch mehr Unterstützung.
Gleiches mit gleichem verträgt sich in der Regel besser. Ein Kind mit schwarzer Hautfarbe, wird von anderen Kindern mit weißer Hautfarbe auch eher ausgegrenzt. 😉
du solltest eine integrationskita suchen für dein kind. bewirb dich auf jede die in deiner nähe ist. eventuell kannst du über das spz eine empfehlung erhalten, dass dich weiter vorne auf die liste mit prio setzt.
Hab ich schon. Alles voll. Außer wenn er im Pflicht Jahr ist..
Ich habe auch mit der frühförderung gesprochen, und sie sagte mir auch, weil sie viele Familien betreut das es ein ziemliches Problem ist, einen I Platz zu bekommen….
Der Bereich Autismus ist nicht gerne gesehen bei normalen Kindergärten, das habe ich bei meinem Klientel (Jugendhilfe SGB 8) leider auch gespürt.
Je nachdem wie die Diagnose explizit aussieht hast du einen Anspruch auf eine Teilhabeassistenz, je nach Stundenumfang auch mit Begleitung das wäre vielleicht eine Alternative, wenn der Kindergarten bzw. das pädagogische Personal weiß, dort ist eine Begleitung für das Kind, das expliziter Ansprechpartner ist. Hierfür kannst du dich an örtliche Einrichtungen vor Ort wenden, z.B. Caritas oder dem SKF. diese können dir auch helfen, eventuelle formale auszufüllen und abzuschicken, ggf. Kann dann ein Hilfeplan, Gutachten, etc. erstellt werden, sofern nicht vorhanden.
Das setting von der die Psychologin spricht ist ja schön und gut, aber kaum ein Kindergarten und denken wir das ganze Mal weiter, kaum eine Schule kann eine solche Konzeption anbieten, weil das Personal fehlt. Dennoch können Autisten auch in größeren Settings klarkommen. Man kann ohne Probleme die Reize reduzieren durch gezielte Auszeiten, durch Kopfhörer die schallreduzierend sind oder einem eigenen Platz.
Hier ist nur wichtig, dass der Pädagoge mit sozialierten Normen bei Seite gelegt wird, z.B. nicht auf biegen und brechen gemeinsame Mahlzeiten am Tisch, Morgenrunden durchführt oder sauer ist, wenn der Autist keine Empathie zeigt.
Sollte das mit dem Kindergarten schon nicht klappen, kümmere dich früh genug um einen Schulplatz.
Gute Erfahrungen habe ich mit der Beratung von proFamilia und dem Autismus Deutschland e.V. gemacht. Dort kannst du per Email oder telefonisch deine Situation schildern, vielleicht können die dir auch weiterhelfen.
Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen.
Halt mich gerne auf dem laufenden