Kater ist “rollig” und isst kaum?
Hi,
Ich wollte demnächst meinen Kater Kastrieren, er ist geschlechtsreif und momentan auch “rollig” (ja ich weiß, jungs sind nicht rollig, aber er hat bock kp wie man das bei jungs nennt)
Ich wollte ihn anfang dezember kastrieren lassen, wo er alt genug dafür ist. Dumm nur, dass die keine Termine mehr hatten und ich jetzt mitte Janur erst was hab.
Problem ist halt, der hat jetzt seit 2 wochen bock, hab noch ne kastrierte dame daheim.
Er riecht sie trotzdem und maunz dauernd, will kuscheln und halt das eine. Aber heute morgen wollte er kein frühstück. Er hat nix gegessen, hab mich dann mit ihm zusammen gesetztund “zwangsgefüttert”
Sind alleine in nen raum und ich saß da paar stunden mit ihm und er hat die hälfte der tüte gefressen. Hab drauf gezeigt, ihm das an die leftzen gehalten, alles was halt vielleicht den hunger stimuliert. Lieblingsfressen, neue sorte, trockenfutter alles hingestellt.
Ja ich weiß, milch ist nicht gesund, aber da ist er auch nicht dran (verdünne die immer) obwohl er das liebt.
Was soll ich tun?
Hallo
1: Infos zur Kastration
Kater werden nicht Rollig, das nennt sich Raunze. Machen kannst du da nur, das schnellst Möglichst dann nun Kastriert wird. Markiert er denn auch bereits ? Dann gibt das beim Termin mit an, das die Kastra auf Grund Markierens dringend nötig ist ! Noch etwas Info zum Thema Kastration:
Wann sollte man Kastrieren lassen ?
Katzen können bereits schon mit 6 bis 12 Wochen Kastriert werden, was ich definitiv als zu früh Empfinde.
Infos hier Landestierärztekammer: https://www.ltkt.de/index.php/item/251-empfehlungen-zur-fruehkastration-von-freilebenden-katzen
oder hier: https://schwarzzucht.de/kastration/
Studie: http://www.lakesides.de/fruehkastration.htm
Inzwischen wird mit 4 Monaten Kastriert, leider gibt es aber noch genügend TÄ, die erst ab 6 Monaten Kastrieren. Sehr traurig, diese Altbackene Denkweise.
Es kursieren auch immer noch die Aussagen, das eine Frühkastra oder eine Kastration vor der Geschlechtsreife, die Entwicklung beeinträchtigen würde umher. Das ist völliger Quatsch !
Die Entwicklung hängt von den Genen und der Gesundheit des Tieres ab und nicht ob es Kastriert wird. Und es gibt, meines Wissens, auch bislang kein Studien die belegen, das Früh- oder auch Kastration vor der Geschlechtsreife, die Entwicklung beeinflusst. Auch Frühkastrierte Katzen wachsen und entwickeln sich völlig normal weiter. Und soooo viele Tierheime, Tiereschutzorgas, oder Züchter können doch auch nicht völlig irren. Denn da sind Kastras vor der Geschlechtsreife, so wie Frühkastra normal !!
Es ist auch ein absoluter Irrglaube, das erst ein Zahnwechsel, eine erste Rolligkeit, oder gar erst mal eine Trächtigkeit statt gefunden haben müssen.
Kater werden kastriert, damit sie z.B. nicht in ihrer Umgebung mit übelriechendem Urin markieren, um ständige Revierkämpfe ein zu dämmen – meist mit nicht-kastrierten Freiläufern und sich dabei eitrige, manchmal tödliche Verletzungen zu ziehen – sich bei hormonell bedingten Kämpfen nicht mit unheilbaren Immunschwäche-Krankheiten wie Leukose oder Katzen-AIDS anstecken.
Was passiert bei der OP ? Die Katze bekommt ein Beruhigungsmittel, dann die Narkose und eine Feuchtigkeit spendende Salbe in die Augen. Nun wird das Fell an den Hoden mit einem Rasierer entfernt. Wenn ein Scrotum(Hodenhochstand) vorliegt, wird das Fell gezupft, um das empfindliche Scrotum nicht zu schädigen. Die OP-Stelle wird nun desinfiziert und durch zwei kleine Schnitte werden Gefäße und Samenleiter abgebunden und die Hoden entfernt. Die Wunden sind so klein, dass sie nicht genäht werden müssen. Es kommt nun noch Kolloidales Silberspray auf die Wunde, dies wirkt Antibakteriell.
WICHTIG ! Ein Kater ist zwar nach der Kastration entbommelt, aber immer noch ein Mann ! Die Grundlagen für das Sexualverhalten im Gehirn ist ja trotz Kastration vohanden, die kann man ja nicht einfach löschen oder gar mit weg operieren. Die Kastration unterbindet nur die Zeugungsfähigkeit. Es gibt also Kater, die trotzdem noch Katzen, Kuscheltiere, Decken oder Kissen besteigen/beglücken.
Der Hormonspielgel, das Testosteron, braucht nach der Kastra etwa 6-12 Wochen Zeit, bis es sich richtig eingependelt hat.
Außerdem sollte man noch beachten, das wissen viele leider nicht, das ein Kater nach der Kastra noch bis zu 8 Wochen Zeugungsfähig sein kann ! Denn die in den Hoden produzierten Samen, werden in bestimmten Bereichen des Samenleiters „gelagert“. Wenn bei der Kastra, wo nur die Hoden entfernt werden, dort aber noch Samen vorrätig sind, kann der Kater nach der Kastra noch eine Katze befruchten. Und das eben so lange, bis der Samenvorrat aufgebraucht oder die Samen abgestorben sind. Das kann bis zu 8 Wochen dauern.
Manch mal kann es aber auch Vorkommen, das eine Nach-OP nötig ist. Denn es kann passieren, das die Hoden so tief im Bauch (Hodenhochstand/Kryptorchismus) liegen, das noch Reste vorhanden sind. Das sollte man beim TA abklären lassen.
Bei Katern, die trotz Kastration und die weit über den sich einstellenden Zeitraum hinaus, weiterhin Kuscheltiere, Decken oder Kissen, oder auch Artgenossen und ihre menschliche Bezugsperson beglücken, liegt es an einer Übersprungshandlung, oder dient auch dem Stressabbau, ebenso wird so nicht selten die Rangordnung geklärt. Und wenn sich ein Kater gerade schnurrig wohl fühlt, gleitet die Entspannung überall hin. Diese Art der Erektion ist eine rein mechanische und völlig spontane Reflex-Erektionen. In diesen Fällen nimmt die Katze ihren Penis nicht zu sexuellen Zwecken heraus, weil sie nicht daran denkt, sich zu paaren !
Zudem weiß man inzwischen, das auch bei Tieren Selbstbefriedung völlig normal ist. Der Verhaltensexperte für Katzen Dr. Mikel Delgardo (Total Cat Mojo: The Ultimate Guide to Life with Your Cat) erklärt und rät dazu, dieses Verhalten bitte nicht über zu bewerten. Denn je mehr wir dem Aufmerksamkeit schenken, desto eher könnte sich daraus eine Obsession entwickeln. Und übermäßiges putzen z.B. bietet Tür und Tor für Bakterien, reizt das Gewebe und kann somit z.B. Blasenentzündung auslösen.
Postoperatives:
Schmerzen:
Natürlich geht eine solche OP nicht Schmerzfrei daher. Hier kommt es dann auch drauf an, ob Katze oder Kater Kastriert wurde. Die Kastration bei der Katze ist Aufwendiger, da der Bauchraum eröffnet wird. Die Katzen bekommen nach der OP ein Mehrtägiges Schmerzdepo und ein Antibiotikum. Auch noch die nach wirkende Narkose, dämpft ebenfalls das Schmerzempfinden.
Futter und Trinken nach OP ?
Bitte die Katze erst füttern, wenn die Narkose ganz ausgeschlafen ist, dies kann bis zu 12 Stunden nach OP dauern. Denn durch die Nachwirkung der Narkose kann evtl. der Schluckreflex nicht korrekt funktionieren, oder die Nahrung nicht ganz runter geschluckt werden, im schlimmsten Fall aspiriert werden, oder gar die Zunge mit geschluckt werden. Einen Napf mit Wasser anbieten ist OK, aber bitte bloß nicht auf die Idee kommen, der Katze irgendwie das Wasser in den Mund zuzuführen. Erst wenn die Katze selbstständig trinkt, ist die Narkose am aus schleichen.
Werden Katzen und Kater nach Kastration fett ?
Katzen sollten generell immer Artgerecht gefüttert werden, damit sie kein Übergewicht und Krankheiten die daraus resultieren bekommen. Artgerechtes Futter ist Nassfutter und/oder BARF, da Katzen nun mal Carnivoren=Fleischfresser sind ! TroFu als Haupt- oder ausschließliche Mahlzeit ist absolut ungeeignet und ungesund ! Und natürlich braucht auch die Katze nach der Kastration Bewegung und tägliche Spieleinheiten. Oft heißt es, die Katze bekäme einen Hängebauch, einen Kastratenschwabbel, aber das ist purer Blödsinn. Wenn du zum Kastratenschwabbel mehr wissen möchtest, frag einfach. Also füttere deine Katze gesund, mit gutem Hochwertigen Nassfutter und/oder BARF, sorge für Bewegung durch Spieleinheiten.
Unsere wurden alle mit 4 Monaten Kastriert und bis auf Yoda und Dante sind alle schlank. Dante und Yoda sind Fressraupen und ihr leichtes Übergewicht hat andere Gründe, liegt also nicht an der Kastration !
2: zu deinen Angaben der Zwangsfütterung
Himmel noch mal, was soll das denn ? Auch Katze/Kater darf mal eine Mahlzeit auslassen, später drauf zugreifen ! Wenn sonst immer regelmäßig gefressen wird. Wenn du also z.B. morgens, mittags, abends fütterst und Katze/Kater z.B. mittags absolut nichts anrührt, abends aber wieder frisst, dann ist das völlig OK ! Da ist es absolut scheiße, das du da sofort meinst, unter Zwang Futter in die Katze bekommen zu müssen. Das kann nach hinten los gehen, da Futter wird mit negativen Emotionen als gefährlich neu verknüpft und dann hast du Richtig Probleme. Niemals ohne TA einfach mal so ne Weitreichende Aktion fahren !
Wenn jetzt mehrere Fütterungen plötzlich ausgelassen werden, nur höchstens mal am Futter geleckt und absolut gar nichts gefressen wird, sollte man nach spätestens 30 Stunden zum TA, da dies gefährlich werden kann. Also auch hier, auf gar keinen Fall einfach selbst rum Doktoren. Denn Leidtragende sind dabei immer die Tiere und die Ursache einer Futterverweigerung kannst du als Leia ja nicht einschätzen.
Bei z.B. einem Darmverschluss, noch unter Zwang Futter in die Katze zu stopfen, kann fas dazu führen, das der Darm platzt. Allein der Darmverschluss ist schon Lebensbedrohlich !
Lass solche Aktionen zukünftig bitte, ggf. bewegst du dich hier auch im Strafrechtlichen Bereich der Tierquälerei ! Wenn man keine Ahnung hat, Finger weg. Wenn dir etwas anders als sonst vorkommt bei deinen Tieren, führt der einzig Sichere Weg immer zum TA und abklären lassen !
Alles Gute
LG