Kann mir jemand helfen?

Alzheimer und Selbstbestimmung

Mit Alzheimer kann man zunehmend nicht mehr gute Entscheidungen für sich treffen. Mein Vater hat Alzheimer und entscheidet buchstäblich nichts mehr allein. Wenn ich zuhause bin versuche ich ihm Wahlmöglichkeiten zu lassen, aber es komm immer nur die Antwort, dass es ihm egal ist. Er hat schon komplett verlernt Entscheidungen zu treffen. Lediglich Wein möchte er haben, aber da er vergisst wieviel er getrunken hat will er immer noch ein Glas. Meine Mutter gibt ihm maximal 2 Gläser am Abend (sie schließt den Wein weg und mein Vater muss sie immer um Wein bitten). Gibt immer Ärger.

Natürlich muss man mit zunehmender Stärke des Alzheimer Entscheidungen übernehmen, um die Person mit Alzheimer vor sich selbst zu schützen. Andererseits bleibt die Möglichkeit und irgendwann auch die Fähigkeit zur Selbstbestimmung auf der Strecke und die Person ist irgendwann komplett fremdbestimmt. Eine Einfache Lösung gibt es nicht, dass weiß jeder Betroffene. Wir sind sehr liebevoll mit ihm, kuscheln miteinander, sie geben sich beide noch immer einen Gutenachtkuss und wenn er zum dritten Mal das gleiche fragt, dann antworten ich eben zum dritten Mal geduldig.

Insgesamt ist Alzheimer aber sehr unterschiedlich. Meine Großmutter hatte schon Alzheimer und hat ihre Schwiegertocher auch schon mal von hinten attackiert (P.S., ja, die Mutter meines Vaters hatte es auch, natürlich mache ich mir Sorgen, ob das auch bei mir auftreten wird). Es wäre optimal, wenn Du jemanden betroffenen kennst, mit dem Du darüber reden kannst oder mal einem Nachmittag mit jemanden mit Alzheimer im Haus besuchen kannst. Meist sind sie ganz normal, fragen aber eine Minute nach einer Frage vielleicht die gleiche Frage, glauben das Erdbeeren Stacheln haben , wissen nicht mehr, dass sie keine 100 Meter ohne Hilfe gehen können (alles Beispiele meintes Vaters).