Job kündigen oder Alternative?
Hallo, dies ist mal ein etwas anderes Anliegen. Ich bin alleinerziehend und stehe jetzt vor der Frage der Zukunft. Durch meinen Job bin ich täglich bis 15.30 Uhr arbeiten alle 6 Wochen habe ich Dienst bis 16.30 und alle 12 Wochen Dienst bis 18 Uhr. Mein Kind ist 1 Jahr alt und es wird immer schwieriger. Ich habe so ein schlechtes Gewissen, ihr gegenüber. Sie geht in die Kita.
Ich hätte die Chance auf einen anderen Job wo ich nur täglich von 8- max. 15 arbeite und die ganzen Ferien frei hätte. Aber dafür minimiert sich das Gehalt extrem. Zum Schluss hätte ich nur mit zusätzlichen Anträgen bei verschiedenen Ämtern 300€ für den Monat. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Es wird alles teurer aber ich weiß nicht, inwieweit sich das alles auf die Bindung zu meinem Kind ausprägt. Vielleicht hätte jemand einen Rat oder hat Erfahrungen.
Ich weiß auch nicht, ob ich mich ans Jugendamt wenden soll zwecks einer Familienhilfe, es ist echt schwierig. Achso der Vater kümmert sich leider nicht um sein Kind.
Ich hoffe sehr, wir kommen bald von dem denken weg „andere Mütter schaffen das auch, also schaffst du das“
jeder hat andere Vorstellungen und Wünsche. Ich persönlich würde nach einem anderen Job schauen. Die Zeiten sind zwar besser aber die Grundbedingung nicht.
Alleinerziehende haben es finanziell sowieso schon schwieriger. Evtl. Gibt es auch andere schichtmodelle und du kannst das mit deinem Chef klären.
ich bin nämlich der Meinung, dass man einer Mama die gerade aus der Elternzeit kommt entgegen kommen sollte und eben nicht so tun sollte als wäre alles beim alten.
dein Leben hat sich grundlegend geändert und das solltest du definitiv ansprechen um evtl. Schon so auf eine Lösung zu kommen
Deine Arbeitszeiten unterscheiden sich doch nicht wirklich von denen anderer Mütter bzw. Eltern. Auch gehen doch sehr viele andere Kinder ebenfalls in die Kita. Im neuen Job wärst du auch nur ungefähr eine halbe Stunde eher raus.
Wieso also das schlechte Gewissen und der Wunsch nach einem Jobwechsel? Und was ist die Problematik, wegen der du über eine Familienhilfe nachdenkst?
Naja die Kita macht auch 17 Uhr zu und in der Woche habe ich keinen, der auf meine Tochter aufpasst. Meine Schwester übernimmt schon 3 von 5 Tagen, damit der Tag nicht so lange für sie ist. Das schlechte Gewissen ist eher, dass ich kaum Zeit für mein Kind unter der Woche habe. Fühle mich daher etwas schlecht. Weiß nicht ob es daher nicht besser wäre, einen Job zu wechseln.
Ich habe daher überlegt ob eine dauerhafte Hilfe besser ist, falls sie mir gewährt wird.
Eine Familienhilfe ist kein Babysitter oder eine Haushaltshilfe! Die Familienhilfe kommt in die Familie, um bei potentiell kindeswohlgefährdenden Problemen mit den Eltern und Kindern gemeinsam daran zu arbeiten, diese Probleme zu bearbeiten und Strategien zu entwickeln, die das Zusammenleben verbessern.
Wenn der neue Job bis 15 Uhr geht und der aktuelle bis 15.30 Uhr, was würde diese halbe Stunde pro Tag denn groß ändern?
Und du bist doch nur alle 12 Wochen mal länger im Dienst. Das ist doch echt in einem Rahmen, wo es auch für dein Kind eigentlich nur schön ist, einen festen Nachmittag pro Vierteljahr zu haben, wo “Tantenzeit” ist. Wieso siehst du das als Problem?
Wenn du mit deinem aktuellen Job an sich unzufrieden bist, wäre das ein Grund für einen Wechsel. Aber eben in dem vollen Bewusstsein, dass es eben um den Job an sich geht, nicht um “mehr Zeit fürs Kind”, denn die entsteht dabei ja nun auch nicht in relevanter Größe, oder?
Wenn es dir hingegen echt nur darum geht, rechne doch mal durch, wie weit du im aktuellen Job vielleicht deine Wochenstunden reduzieren könntest, um dennoch mit dem Geld hinzukommen, aber eben wirklich mehr freie Zeit zu haben. Übrigens, am besten geht das tatsächlich, wenn man die verbleibenden Stunden dann nicht auf alle 5 Arbeitstage pro Woche verteilt, sondern wirklich so, dass man einen halben bis ganzen Tag mehr frei pro Woche hat. DAS schafft wirklich mehr Freiraum!
Ich denke, du solltest hier einfach noch mal sehr viel klarer für dich sortieren, was es in der aktuellen Situation wirklich ist, was dich stört – und dann gezielte, geeignete Maßnahmen genau dafür ergreifen. Auf mich macht das eher gerade den Eindruck, als würdest du das Kind eher etwas vorschieben, um in irgendeiner Form für dich selbst eine Art Ausrede bzw. Rechtfertigung für Schritte zu haben, die eigentlich gar nichts damit zu tun haben, sondern ganz andere Ursachen haben. Und es ist ja völlig okay, etwas zu ändern, wenn man unglücklich und unzufrieden ist. Aber genau das ändert sich eben nur dann, wenn man wirklich ehrlich mit sich selbst ist, was genau es ist, was einen unglücklich und unzufrieden macht. Sonst wird das nur eine “Vom Regen in die Traufe”-Situation…
Wenn du nur 300 für den Monat hast würd ich doch über Bürgergeld nachdenken.
Momentan verdiene ich deutlich mehr. Nur wenn ich den Job annehme nicht mehr