Ist die Fachhochschulreife (nicht das eigentliche Fachabitur!) nur ein kleines Update zur Mittleren Reife?
Ich kenne relativ viele, die nach dem Realschulabschluss (ohne Q-Vermerk) das Abitur versucht haben. So gut wie keiner von denen hatte Probleme mit der Fachhochschulreife, mit dem Abitur danach aber auf einmal schon. Die meisten meinten, dass vieles einfach nochmal aus der 10. Klasse wiederholt wird und es sich nur minimal unterscheiden würde. Manche haben das Abitur dann abgebrochen. Ist die Fachhochschulreife also so etwas wie eine Elite-Mittlere-Reife?
Sehe ich nicht so. Es ist schon eher zwischen Realschulabschluss und dem Abitur angesiedelt. Eben die Hochschulreife in einem bestimmten Fachbereich – daher Fachhochschulreife.
Wer studieren möchte, kann damit an Fachhochschulen alles studieren. Das ist auch schon ein großes Spektrum.
In Ausnahmefällen ist damit auch ein Studium an der Uni möglich. Im übrigen kann man auch nach einem erfolgreichen Fachhochschulstudium an Universitäten studieren.
Die Fachhochschulreife bietet also schon einige Vorteile gegenüber der mittleren Reife. Ob es sich lohnt, Fachhochschulreife oder Abitur zu erwerben, hängt auch davon ab, was man beruflich machen möchte und welche Voraussetzungen man dafür benötigt.
Ich hatte gedacht mit einem Einser in Pysik und Mathemtik mache ich Abitur, wenn ich Latein lernen kann. Konnte ich und machte das Abitur an einem Abendgymniasium. Eine Berufsausbildung und den Führerschein auch noch. An der uni habe ich mich nicht als 2. Klasse gefühlt.
Zunächst mal gibt es kein “eigentliches Fachabitur”, da es gar kein Fachabitur gibt. Fachabitur ist ein umgangssprachlicher Begriff, je nach Zusammenhang ist damit die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife gemeint.
Die Fachhochschulreife eröffnet deutlich mehr Möglichkeiten, insbesondere eröffnet sie den Weg zum Studium an Fachhochschulen und je nach Studiengang auch den Weg zum dualen Studium.
Meine Tochter hat an einer Fachoberschule die Fachhochschulreife und anschließend die fachgebundene Hochschulreife abgelegt. Ja, in der FOS13 packen alle noch mal was drauf, aber nicht so viel dass es nicht zu schaffen ist wenn man (wie es Voraussetzung für den Besuch der FOS13 ist) die Fachhochschulreife einigermassen gut abgelegt hat.
Das weiß ich, aber dass die Fachhochschulreife mehr oder bessere Möglichkeiten als die fachgebundene Hochschulreife bietet, würde ich nicht sagen, denn mit der Fachhochschulreife darf man im Regelfall ausschließlich ein Studium an Fachhochschulen aufnehmen, nicht aber an Universitäten, mit der fachgebundenen Hochschulreife steht dir auch der Weg an die Uni frei.
Eine Fachbegrenzung an einer Uni bietet Dir weniger Möglichkeiten als freie Wahl an einer Fachhochschule.
Für viele Bereiche ist eine Fachhochschule sogar besser geeignet.
Das habe ich nicht behauptet . Du hast die Fachhochschulreife mit der Mittleren Reife verglichen und nur darauf habe ich mich bezogen.
Ach und du hast sie jetzt ebenfalls damit verglichen? Kommunikationsproblem… Jetzt check ich es 🙂
Ganz und gar nicht. Bei uns war es, dass ab der 11. Klasse völlig andere Themen dran kamen als in der 10. Klasse. Fachhochschulreife hatte man bei uns nach der 12. Klasse. Und dann noch ein weiteres Jahr für das Abitur. Im 13. Schuljahr haben wir rein gar nichts Neues gelernt, sondern nur wiederholt und auf die Prüfungen gelernt. Das war absolut nicht schwerer als die Fachhochschulreife, da wir nichts Neues gemacht haben. Vielleicht kamen sie mit dem Druck der Prüfungen nicht klar.
Gefühlt ist es die Fortsetzung der Hauptschule für die, die keinen Bock auf Ausbildung haben.
Ich stehe grad auf der Leitung. Wenn jemand eine duale Ausbildung beginnt… Also Berufsschule soll vom Niveau her noch unter dem Hauptschulabschluss der 9. Klasse anzusiedeln sein. Warum dann mit der Fachhochschulreife weitermachen?
Um etwas reifer zu werden. Um seine Chancen auf interessante Ausbildungsplätze zu erhöhen.
Das Niveau der dualen Berufsschulklassen hängt natürlich auch vom jeweiligen Ausbildungsberuf ab. In einer Klasse von Malern und Lackierern geht es anders zu als bei angehenden Bankkaufleuten. Theoretisch reicht der Hauptschulabschluss, aber damit bekommst du bei keiner Bank einen Ausbildungsplatz.
Der hat einfach keine Ahnung um eine Fachhochschulreife zu erweben braucht man vorher die Mittlerereife.
Das geht allein schon deswegen nicht weil üblicherweise für den Besuch einer Fachoberschule ein hinreichend guter mittlerer Schulabschluß erforderlich ist. Ein einfacher Abschluß der Mittelschule reicht also nicht aus, es muß schon 10. Klasse M-Zug sein.
Ja, war etwas böse formuliert. Deswegen ja “gefühlt”.
Voraussetzung für die Bildungsgänge, die zum schulischen Teil der FHR führen, ist lediglich der Mittlere Schulabschluss (FOR, z.B. Hauptschule Klasse 10 Typ B)
https://www.berufsbildung.nrw.de/cms/das-berufskolleg-in-nordrhein-westfalen/abschluesse-und-anschluesse/index.html (Anlage C)
Das kann man auch mit einem nur mittelprächtigen Abschluss zumindest probieren. Ob man es schafft, sieht man ja dann nach zwei, drei Jahren.
Du bist Community-Experte für Schule, aber weißt nicht, was die Fachhochschulreife ist? Interessant
Und da zeigt sich mal wieder, das wirklich jeder hier auf GF so ein “Community-Experte” Abzeichen bekommen kann, ganz unabhängig vom Wissen.
Ich habe täglich den direkten Vergleich zwischen Schülern, die FHR versuchen und solchen, die die Qualifikation für die AHR (Abi) haben. Die Hälfte der FHR-ler (an meiner Schule) gehört da nicht hin und springt vorzeitig ab. Die hätten auch gleich eine Ausbildung anfangen können, hatten aber nach der 10 keinen Bock drauf (jetzt zwar immer noch nicht, aber sie merken, dass Schule keinen Zweck hat)
Um das Abzeichen XY-Experte muss man sich nicht bewerben, man kann es auch nicht ablegen. Man bekommt es, wenn man zu einem Thema genügend oft seinen Senf gegeben hat.
Beurteile.
Das habe ich schon verstanden. Du kennst mich nicht und maßt dir ein Urteil mir gegenüber an.
Ich habe meine Worte so gewählt, wie ich sie meine.
beurteilst.
Du argumentierst also damit wie Du diese Schüler verurteilst. Wow…
Das ist mir bekannt. Wie gesagt, Deine Antwort bestätigt nur, dass dieses Abzeichen nichts aussagt.
Naja, wenn wir von Vitamin B absehen, stimmt das und du brauchst heute für eine Ausbildung zum Bankkaufmann-/Kauffrau mindestens eine gute Mittlere Reife, besser aber Fachhochschulreife oder eben die Allgemeine Hochschulreife.
Bei uns (leider) nicht. An meiner Schule ist der Bildungsgang 22/23 mit 8 Klassen in der Jg11 gestartet. In diesem Schuljahr ist die Jahrgangsstufe 12 ist nur noch 4-zügig. Die Hälfte hat aufgegeben oder wiederholt die 11. Vielleicht eine Spätfolge von Corona.
Das erste halbe Jahr ist zumindest in Bayern immer auf Probe. Von daher sieht man es bereits nach diesem halben Jahr.