Ist 5 Tage ohne rauchen viel?

Ich hörte vor fast 30 Jahren auf zu rauchen und weiß noch ganz genau wie es war. Als ich die Bestätigung bekam, dass ich schwanger bin, verschenkte ich noch in der Praxis meine Zigaretten.

Damals kosteten Zigaretten nicht viel. Zwischenzeitlich rauchte ich eine Schachtel pro Tag und im Büro bot man sich gegenseitig davon an. Die Luft war zum Schneiden dick. Egal, ob im Büro, auf Party oder in Gesellschaft, es wurde geraucht. In meiner Schule gab es offizielle Raucherecken. Selbst frisch gewaschener Kleidung haftete noch ein Rest Nikotinduft an.

Von heute auf morgen rauchlos zu leben war hart. Wenn einer rauchte, bin ich dem fast auf den Schoß gesprungen um passiv zu rauchen. Ich futterte Fishermens-Friends bis ich Nasenbluten hatte. Die Stillzeit hielt ich auch noch durch. Mein Verantwortungsgefühl lies es nicht zu, zu rauchen.

Eines Tages wurde ich doch schwach und zündete mir eine Zigarette an. Das Kind war schon 1 Jahr alt und eine Freundin überredete mich zu einer Zigarette. Sie hatte sogar meine Lieblingsmarke dabei. Und meine Überraschung war groß. In meinem Kopfkino existierte eine feste Vorstellung davon, wie eine Zigarette schmeckt und wirkt. Nur nach der Entwöhnung passten Vorstellung und Realität nicht mehr übereinander. Diese Zigarette war nur eins: Qualm. Sie schmeckte schrecklich, ich musste husten und sie war alles, nur nicht lecker.

Diese eine Zigarette hat mich komplett entwöhnt, weil sie so ekelig war. Danach war ich durch mit dem Thema. Seit dem meide ich Raucher und empfinde sie als das was sie sind: qualmende Stinker. War mir bis zu dem Tag nie aufgefallen.