Ich lache nur mit Alkohol?
Hi.
Ich bin m17 und habe etwas bemerkt, ich bin noch nie so der glücklichste Mensch gewesen, aber mittlerweile, über diesen Winter wurde es echt kritisch.
Ich habe wieder angefangen extrem viel zu trinken, es wirkt sich auch auf meine Schule aus (hab heute deswegen komplett verpennt, weil ich mir dachte man kann sich bis 4 Uhr morgens einen Bacardi einverleiben).
Ich kann über Witze von Freunden etc. zwar lachen, aber ich habe gemerkt das ich nur wenn ich betrunken bin wirklich aus dem Herzen lachen kann, dass ich nur dann auch wirklich ein Glücksgefühl dabei habe.
Zurzeit hab ich immer wieder im Kopf, einfach so viel zu trinken, dass ich daran sterbe, dass einzige was mich davor wirklich noch aufhält sind ein paar Menschen, denen ich damit evtl. weh tun würde.
Ich weiß um ehrlich zu sein nicht mehr weiter, ich möchte mir aber auch keine Therapie oder ähnliches suchen, dafür ist es mir irgendwie zu unangenehm. Außerdem denke ich, es gibt Menschen die wichtigere Probleme haben, als ich.
Was würdet ihr tun (außer in Behandlung zu gehen)?
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Alles Gute!
Eine Lösung zu finden, ohne Dein Problem zu verstehen, ist sehr schwierig. Du musst begreifen, warum Du das tust was Du tust. Welche Beweggründe hast Du? Was für ein Gefühl möchtest Du erreichen? Wovor möchtest Du entfliehen?
Betrunken zu sein löst einen oft von gewissen Gedanken. Man wird temporär abgelenkt von dem, was einen belastet und der Fokus fällt auf den Moment, weshalb Du dann auch öfter lachen kannst.
Niemand kann allumfassend Glücklich sein. Denn es sind immer nur Momente, die einen glücklich machen. Und diese muss man sich aktiv schaffen.
Du hast bereits den ersten, positiven Schritt getan. Du bist Dir Deinem Problem bewusst geworden und versuchst, eine Lösung zu finden. Den Ansatz dieser Lösung musst Du für Dich selbst herausfinden. Für manche ist es Sport, ein Hobby, Gemeinschaften oder eben Therapie. Letzteres ist nunmal das Beste, denn dort wirst Du verstehen lernen, warum Du so handelst. Manchmal hilft es auch, mit einem Familienmitglied zu sprechen. Dieser darf Dich jedoch nicht „zusammenscheißen“, sondern muss Dir zuhören und konstruktiv sein.
Erinnere Dich daran, dass das Ganze wie ein niemals-endender Kreislauf sein wird.
Du trinkst, fühlst Dich gut und bezahlst danach Deine Rechnung. Und diese wird immer länger und immer schwerer zu bezahlen, je älter Du wirst.
Du zerstörst Dich, Dein Gehirn und Deinen Körper für etwas, das so wertlos ist. Während Deine Gesundheit es nicht ist.
Und dass Du glaubst, andere Menschen hätten wichtigere Probleme als Du, ist falsch, denn es sind IHRE, nicht Deine. Und jedes Deiner Sorgen ist es absolut wert besprochen zu werden. Insbesondere in Deinem Alter.
Gib niemals auf und versuche, über den Tellerrand hinaus zu denken. Das Leben ist viel zu schön und Du würdest Dich verdammt nochmal ärgern, es verpasst oder vergeudet zu haben.
Vielleicht konnte ich bisschen helfen.
Ich verstehe, dass dir der Gedanke an eine Therapie unangenehm ist. Es muss aber auch nicht zwingend eine Therapie sein, manche Leute schaffen es auch ohne aus so einem Teufelskreis raus. Ich hatte jahrelang immer mal wieder depressive Schübe, auch mit Suizidgedanken. Ende 2023 war’s dann so krass, wenn ich mich damals nicht meinem Umfeld anvertraut hätte, wäre ich längst nicht mehr am Leben.
Was genau habe ich gemacht? Zunächst das Wichtigste: Ich habe offen darüber gesprochen. Mit Bekannten, dann mit guten Freunden, zuletzt sogar mit meiner Mutter. Und das offene Sprechen darüber war der wichtigste und hilfreichste Schritt, denn nur wenn du über Probleme offen sprichst, kann dir geholfen werden!
Dann hab ich mich beraten lassen. Meine Vorgesetzten haben mir empfohlen, mich krank schreiben zu lassen für mindestens einen Monat. Hab ich gemacht. Die Zeit hab ich genutzt, um einfach mal abzuschalten und mich voll und ganz auf das zu konzentrieren, was mich glücklich macht. Wie hab ich das gemacht? Ganz einfach: Ich hab alles, was mich stresst, von mir fern gehalten, meine Gedanken bewusst umgelenkt und mir Zeit für Entspannung und die Dinge genommen, die ich gerne mache. Ich hab mir überlegt, was ich gerne mache, und das dann gemacht. Zum Beispiel Zeit mit meinem Hund verbringen, meine Lieblingsspiele spielen und so.
Auch heute noch lenke ich meine Gedanken bewusst in bestimmte Richtungen, wenn es notwendig ist. Das hat mir sehr geholfen.
Jetzt kann man Alkoholkonsum ja nicht direkt mit Depression vergleichen. Allerdings hört sich deine Beschreibung so an, als könnte so etwas die Ursache sein. Stell dir also ruhig mal ernsthaft die Frage, warum du dich normalerweise nicht glücklich fühlst. Und setz dich intensiv mit der Frage auseinander. Das kannst du auch tun, indem du dich mit einem Fachmann triffst, das geht auch ohne Therapie. Hab ich auch gemacht.
Du brauchst sofort Hilfe! Dir muss so etwas auf gar keinen Fall peinlich sein!! Es gibt deutlich deutlich peinlichere Sachen als in Therapie zu gehen. Wenn man diesen Schritt gemacht hat kann man stolz auf sich seien. Was wirklich scheiße ist wenn man in seinem Leben nichts anderes gemacht hat als die ganze Zeit zu Trinken!
Bitte Bitte Bitte such dir Hilfe! Auch wenn es nur für mich ist!
Ich sehe das genauso, sich Hilfe suchen ist nicht schwach oder peinlich, falls jemand das sagt ist diese Person einfach unreif. Ich würde mir an deiner Stelle Hilfe suchen und bitte zu das auch.
Danke und viel Glück (und eventuell gute Besserung, sorry falls das komisch kommt)
Traurig das deine Eltern nicht merken, dass du ein Alk bist und dir helfen davon los zu kommen.