Ich fühle mich als schlechter Mensch , im Umgang mit meiner Mutter 85 , könnt ihr mich bitte etwas Aufbauen?
An alle reifen Personen , die ihre Mutter Pflegen und deshalb zu ihr gezogen sind , ist es falsch Veränderungen in Sachen Ordnung vorzunehmen , weil ein neuer Abschnitt beginnt . ? Ich weis gerade nicht, wo mir der Kopf steht , aber Fakt ist , dass ich meine kl . Wohnung behalten werde ( im gleichen Ort ) , aber zu meiner Mutter (85 ), in ihre Wohnung Einziehen werde , weil die Zeit gekommen ist ,noch mehr für sie da zu sein.
Ich merke das nun jeden Tag mehr , wo ich bei ihr bin von Morgens bis Mittag und Abends noch mal ( sie hat Pflegegrad 3 ) , sie macht unsinnige Handlungen mit ihren Inkontinenzeinlagen , egal ob sie Sparmaßnahmen gewohnt ist von früher, oder weis der Kuckuck. Sie legt Watte und Zewa zusätzlich auf die Einlage , ihr Grund sie ist etwas Wund , dieses Zewa wechselt sie ständig und legt sie aber gebraucht überall hin zum Trocknen , egal ob Küche , neben ihr Kopfkissen oder in Schubladen. Auf meine Frage , was sie damit noch machen will , sagte sie …. Na die sind zu Schade zum Wegwerfen und sie nimmt sie zur Vorreinigung nach Stuhlgang , danach würde sie dann unten mit Wasser Waschen. Hatte schon unendliche Diskussion deshalb mit ihr und das sie so erstrecht wund wird und sie einfach diese Einlagen bei jedem Ausscheiden Wegwerfen muss .
Ich bin geschult im Umgang mit alten Menschen und Demenz , war viele Jahre alleine in der mobilen Pflege tätig , davon 2 Jahre in Berlin , vor Mauerfall , ( Großstadt ist nämlich Härteprüfung mit Senioren , die alleine Leben , weil das einfach nochmal eine andere Liga ist , zu alten Leuten , die alleine in ihrer Wohnung in der Kleinstadt oder ländlich leben.
Dort in den Großstädten achtet keiner auf den anderen , bei uns ist es kaum möglich, dass ein alter Mensch stirbt, ohne dass es auch nur 2 Tage keiner mitbekäme , dass was los ist
Und sei es nur , dass die Rollos nicht hochgezogen wurden , was ich aber auch als ..gut , dass so ist bezeichne , denn da ist eben noch mehr Menschlichkeit und Interesse ( wenn auch oft Neugierde vorhanden ) , aber besser als Augen und Ohren Verschließen.
Ich habe alles gesehen und getan , bis ich durch immer wiederkehrenden Depressionen ,mit Angst und Panikattacken in die volle Erwerbsminderungsrente seit 2016 bin .
Obwohl ich so viel Erfahrung gesammelt habe und mich in « Fremde 👁👤 … alte Personen hineinversetzen kann / konnte , mit oder ohne Demenzerkrankung ,in ihre Welt eingetaucht bin .
Mit den eigenen Eltern – Mutter/ Vater zurechtkommen und zu Begreifen , dass es nicht mehr die Person ist , die sie mal war , ist knüppelhart und ich schimpfe sehr viel mit ihr , denn ich will es ihr praktisch im Umgang mit Dingen machen und garantiert nicht umständlich und unsinnig noch dazu .
Ich muss ihr schonend Beibringen, dass ich bei ihr Leben werde , solange es meine Kraft und Nerven mitmachen für sie da zu sein , selbst wenn sie dann bettlägerig gepflegt werden müsste . Leute es wird zu lange , ich muss noch einen zweiten Teil hierzu machen 🙈 I
Lass’ dich mal umarmen.
Man kann aus deinen Zeilen lesen, wie sehr dich das alles belastet. Wie viel Kraft es dich kostet.
Das ist in Ordnung so, denn du machst einen schweren Job. Du darfst dich zwischendrin fertig, müde oder verzweifelt fühlen.
Es ist schwierig einen Menschen zu pflegen, der einen nahe steht. Der früher ganz anders war und den man anders kannte. Diese Veränderungen mit zu bekommen, tut weh.
Und es tut weh, wenn man erkennt, dass man vielleicht doch nicht so gut damit zurecht kommt.
Mein Rat an dich wäre, zu dir selbst gut zu sein. Du bist ein guter Mensch und musst nicht perfekt sein.
Du bist für deine Mutter da, und das zählt.
Danke drück dich zurück, ganz lieb alles von dir . Dankeschön 😘
Demenz bei Fremden /bei den eigenen Eltern – das sind zwei völlig unterschiedliche Welten. Deine Mutter war bisher eine Person auf die du dich verlassen konntest, der Verlust ihrer Selbstständigkeit und die Veränderungen ihrer Persönlichkeit sind für Kinder immer eine ganz besondere Herausforderung – damit kämpfen auch Kinder die professionelle Pflegekräfte und Mediziner sind.
Ich kann dir nur raten professionelle Hilfe von außen anzunehmen.