Hatten die roten Khmer eine Invasion in den Vietnam geplant oder waren es nur Drohungen vom Diktator Pol Pot?
Ich habe gelesen das Pol Pot damit drohte in den Vietnam einzumarschieren als er an der Macht war.
Das war soweit ich es weiß auch ein Grund für den kambodschanisch-vietnamesischen Krieg.
Hatte das Regime wirklich vor in den Vietnam einzumarschieren oder waren es nur Drohungen?
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Die Roten Khmer unter Pol Pot hatten aggressive Ambitionen gegenüber Vietnam, die über bloße Drohungen hinausgingen. In den späten 1970er Jahren kam es zu Spannungen zwischen Kambodscha und Vietnam, die durch territoriale Streitigkeiten und ideologische Differenzen verstärkt wurden.
Pol Pot und die Roten Khmer betrachteten Vietnam als Bedrohung und versuchten, die vietnamesische Grenze zu kontrollieren. Es gab militärische Übergriffe und Angriffe auf vietnamesisches Territorium, was zu einem offenen Konflikt führte. 1978 führte Vietnam schließlich eine Invasion in Kambodscha durch, um das Regime der Roten Khmer zu stürzen, was zur Flucht von Pol Pot und seinen Anhängern führte.
Kampuchea
Flagge mit Vergangenheit
Rot mit drei gelben Türmen: Kurz nach Beginn ihrer Schreckensherrschaft 1975 stellten Pol Pots Steinzeitkommunisten Kambodschas neue Flagge vor. Noch 1992 wehte die Flagge der Roten Khmer vor der Uno – zwölf Jahre nach dem Ende der Terrorherrschaft.
Von Siegfried Ehrmann
https://www.spiegel.de/geschichte/kampuchea-a-949205.html
Machtergreifung der Roten Khmer vor 40 Jahren
Kambodschas schweres Erbe
Stand: 16.11.2018 09:40 Uhr
Kambodscha erinnert an die Machtergreifung der Roten Khmer unter Pol Pot vor 40 Jahren. Im Mittelpunkt steht das Gedenken an die Millionen Opfer der Gewaltherrschaft. Die Aufarbeitung kommt nur schleppend voran. Auch der aktuelle Premier war ein Kämpfer der Khmer Rouge.
Von Udo Schmidt, ARD Singapur
Am 17. April 1975 marschieren die Roten Khmer in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh ein: Schwarzgekleidete junge Kämpfer, Männer und Frauen, Hoffnungsträger für die Khmer, die froh sind, den US-freundlichen Diktator Lon Nol losgeworden zu sein und winkend am Straßenrand stehen. Die Freude hält nur wenige Stunden an. Für Kambodscha und die Khmer beginnt eine lange, furchtbare Leidenszeit.
1,7 Millionen Tote in knapp drei Jahren
Wir folgen der Revolution, singen die jungen neuen Machthaber in Kambodscha. Innerhalb von nur zwei Tagen zwingen die Anhänger Pol Pots alle zwei Millionen Einwohner Phnom Penhs, ihre Häuser zu verlassen und zur Feldarbeit aufs Land zu ziehen. Intellektuelle werden sofort erschossen oder erschlagen – und intellektuell ist man schon, wenn man eine Brille trägt. Andere sterben später auf den Feldern, entkräftet, verhungert, am Straßenrand liegengelassen.
1,7 Millionen Tote werden knapp drei Jahre später zu beklagen sein, wenn im Januar 1978 das Schreckensregime von der vietnamesischen Armee beendet wird. Ein Horror, der kaum aufzuarbeiten ist.
Kleinteiliges Verfahren
Das Rote-Khmer-Tribunal versucht die Aufarbeitung seit Jahren mit einem Verfahren gegen die letzten noch lebenden Führungsfiguren der Roten Khmer: inzwischen nur noch Khieun Sampan, der damalige Staatspräsident und Noun Cheo, der sogenannte Chefideologe. Der 88-Jährige Noun Cheo nutzt die Verhandlungstage als Plattform. Er habe von den Massenmorden nichts gewusst, beteuert der greise Mann, der manchmal wie verschmitzt grinst. Er habe immer nur das Beste gewollt und nie einen Auftrag zum Töten erteilt.
Um überhaupt Urteile sprechen zu können, geht das Tribunal kleinteilig vor. Im vergangenen Jahr wurde der Prozessteil, der sich ausschließlich mit der Gewalt Mitte April 1975 während des Einmarsches der Roten Khmer in Phnom Penh befasste, abgeschlossen. Das Urteil: zweimal lebenslängliche Haftstrafen.
Schwierige Aufarbeitung
Tib Somaun hat in der Zeit des Pol-Pot-Regimes fünf Familienmitglieder verloren. Sie ist und bleibt wütend: Sie sei enttäuscht, “dass sich Nuon Chea nicht zu seinen Taten bekennt, nicht zu dem, was er dem kambodschanischen Volk angetan hat”.
Entschuldigungen sind nicht mehr zu erwarten. Eine wirkliche Aufarbeitung fällt schwer. So interessiert sich ein Großteil der Khmer kaum für die Geschichte des Landes. Viele kennen diese Zeit nur aus Erzählungen, wie Ban Vicheaka: “Ich bin 1984 geboren. Ich konnte nicht verstehen, wie dieser Genozid stattgefunden haben soll, das war unglaublich für mich.”
Premier mit Rote-Khmer-Vergangenheit
Hun Sen, seit fast dreißig Jahren autokratisch regierender Premier Kambodschas und derzeit wohl Kambodschas größtes Problem, ist ebenfalls eng mit der Zeit der Roten Khmer verbunden. Auch er war junger Khmer-Rouge-Kämpfer, wechselte dann aber 1977 die Seiten, floh nach Vietnam und kehrte mit der vietnamesischen Armee zurück.
Manchen gilt er daher als Befreier, der sich früh genug von Pol Pot und seinen Schergen lossagte. Für viele andere ist er mittlerweile nur noch ein Wahlbetrüger. Im Sommer 2013 waren die Wahlen für ihn nur noch mittels Phantomstimmen zu gewinnen. Einen gesellschaftlichen Konsens gibt es weiterhin nicht in Kambodscha, vierzig Jahre nach dem Einmarsch der Roten Khmer.
⭐Danke
Pol Pot, der Diktator mit dem Charme eines Kühlschranks, hatte tatsächlich eine Vision von einem „neuen Kampuchea“, in dem alles anders und besser sein sollte. In seiner Vorstellung war Vietnam nicht nur ein Nachbarland, sondern auch ein potenzielles Ziel für seine großartigen (und völlig unrealistischen) Ambitionen.
Es gab durchaus Spannungen zwischen den roten Khmer und Vietnam, und Pol Pot ließ nicht gerade mit Drohungen hinterm Berg. Man könnte sagen, er war wie der Nachbar, der ständig mit der Schaufel droht, aber nie wirklich den Mut hat, über die Grundstücksgrenze zu gehen. Die Realität war jedoch, dass die roten Khmer mit ihren eigenen Problemen genug zu kämpfen hatten, eine Invasion wäre also eher wie ein missratener Versuch gewesen, einen Kuchen zu backen, während man selbst noch im Chaos des Küchenschrankes steckt.
LG aus Tel Aviv
Hallo,
ich weiß leider nicht ob es von seiten pol pots soweit gekommen wäre. Aber pläne gab es bestimmt, wenn damit gedroht wurde. Aber ich weiß es halt nicht genau.
Ok,trotzdem danke für die Antwort.
bitte