Habt ihr bei euch auch gesteigertes sexuelles Verlangen bemerkt, nach der (längeren) Einnahme von Antidepressiva (SSRI)?

Oft hört man davon, dass Antidepressiva (SSRI) das sexuelle Verlangen mindern und auch sonst das Sexleben negativ beeinträchtigen können, zum Beispiel durch Erektionsstörungen, vorzeitige Orgasmen beim Mann oder bei beiden Geschlechtern fehlende Orgasmen. In seltenen Fällen bleiben Libidoverlust und die Sexualfunktionsstörungen sogar dauerhaft, auch Jahre nach Absetzen der Antidepressiva.

Bei mir ist aber so ziemlich das absolute Gegenteil der Fall. Ich bin die ständig horny und könnte es mir die ganze Zeit selber machen. Umso mehr wundert es mich, dass Hypersexualität nicht als Nebenwirkung bei meinen Antidepressiva im Beipackzettel steht, ich hab wirklich gesucht und mir das Ding mindestens 5x durchgelesen. Besteht vielleicht ein Zusammenhang mit Methylphenidat oder generell ADHS-Medikamenten? Das würde mich echt interessieren, weil die nehme ich schon länger, aber die haben kaum etwas an meinem sexuellen Verlangen geändert. Und mich würde auch interessieren, ob es dahingehend geschlechtliche Unterschied gibt.

Ich möchte deswegen betonen, dass bei der Umfrage mit Geschlecht, das biologische Geschlecht und nicht die Geschlechtsidentität gemeint ist. Solltet ihr euch als Transmann/-Frau oder nicht-binär identifizieren und euch bereits einer Hormontherapie unterzogen haben, stimmt in dem Fall für das Geschlecht ab, mit dem ihr euch identifiziert bzw. mit dem Geschlecht, das mit den Hormonen assoziiert ist. Ansonsten bitte das biologische Geschlecht. Das heißt nicht, dass ich eure Geschlechtsidentität nicht respektiere, aber ich würde nur gerne dadurch verfälschte Ergebnisse vermeiden.

transmen are men, transwomen are women. 🏳️‍🌈🏳️‍⚧️

Bitte zu Option 7 noch das Geschlecht, die genaue Wirkstoffklasse (also ob trizyklisch oder MAO-Hemmer, steht meistens auf Wikipedia wenn ihr den Wirkstoff googlet), sowie die beobachtete Veränderung des sexuellen Interesses angeben.

Bei Option 5 und 6 bitte noch zusätzlich das Geschlecht angeben.

die Umfrage ist für private Zwecke gedacht und nicht repräsentativ.

Ich danke euch im Voraus für eure Mitwirkung und bin sehr gespannt auf eure Antworten. ☺️🙏

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samm1917
1 year ago

Ich litt jahrlang unter einer schweren behandlungsresitenten Depression und musste unzählige Medikamente durchprobieren bis ich eine Kombination fand die wenigstens ansatzweise half und verträglich war bzw. immer noch ist.

Zum “Durchprobieren” gehörten auch diverse SSRI’s/SNRI’s (Escitalopram, Duloxetin, Fluoxetin, Sertralin, Venlafaxin) und Trizyklika (Clomipramin, Nortriptylin) sowie ein MAO-Hemmer (Moclobemid) und diverse weitere Antidepressiva (z.B. Mirtazapin, Agomelatin, Bupropion, Trazodon, Vortioxetin etc.)

Sämtliche SSRI’s, SNRI’s und Trizyklika führten bei mir zu sexuellen Funktionsstörungen. Der Schweregrad dieser Funktionsstörungen war bei gewissen Medikamenten allerdings dosisabhängig. Konkret: Bei gewissen Antidepressiva (z.B. Duloxetin) war meine Libido bereits mit der Minimaldosis klinisch tod. Bei anderen Antidepressiva (z.B. Sertralin) war die Libido bei höheren Dosen ebenfalls hinüber, bei geringen Dosen war sie zwar leicht eingeschränkt, funktionierte aber grösstenteils.

Bei Moclobemid (MAO-Hemmer) hingegen hatte ich diese Nebenwirkung nicht zu beklagen. Da das Medikament bei mir allerings keine Wirkung zeigte und MAO-Hemmer im Allgemeinen schwerwiegende Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufweisen können nahm ich es nicht sehr lange ein.

Es gibt Menschen welche von sexuellen Funktionsstörungen völlig verschont bleiben, klar, aber dass jemand von SSRI’s einen erhöhten Sexualtrieb hat habe ich zugegebenermassen noch nie gehört.

Unabhängige Studien stellten fest, dass rund 40-60% der weiblichen Konsumentinnen und rund 50-70% der männlichen Konsumenten von SSRI-Antidepressiva sexuelle Funktionsstörungen in unterschiedlichem Ausmass zu beklagen haben. Du kannst dich also glücklich schätzen das du davon nicht betroffen bist 🙂