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McDuffee
2 years ago

Also zunächst mal das Offensichtliche. Die massive Zerstörung deutscher Städte war allgegenwärtig. Von Metropolen wie Berlin, Köln, München, Stuttgart, Hamburg, Dresden bis hin zu kleinen Provinzstädten wie Heilbronn, Würzburg und andere litten alle Städte unter den Bomben der Briten und Amerikaner.

Insgesamt fielen im ganzen zweiten Weltkrieg zwei Millionen Tonnen Bomben auf Deutschland. Manche Stadt wurde soweit zerstört, das die Stadtväter daran dachten sie gar nicht wieder aufzubauen, sondern als Mahnmal als Ruine zu belassen. Das wurde jedoch überall verworfen. Der Wiederaufbau dauerte lang, was man an der Dresdner Frauenkirche gut sehen kann. Die steht erst wieder seit 2005!

Das andere Problem des Bombenkrieges waren die Hundertausende von “Blindgänger”. Bomben die entweder unter der Erde steckten und nicht explodierten (die Suche danach dauert ebenfalls bis heute an… mit Aufklärungs und Satelittenbildern) oder in Wohnruinen schlummerten, bis der chemische oder mechanische Verzögerungszünder (die Briten waren hierbei äußert erfinderisch) noch ein paar Personen der Rettungskräfte mit in den Tod reißen konnte!

Dann natürlich der notorische Männermangel in der Heimat, da die meisten Männer (auch aus dem Volkssturm von 15-99) gefallen, vermisst oder in Kriegs-Gefangeschaft geraten waren. Die Besatzungstruppen waren ihrerseits (auf westallierter Seite) ohne Frauen in den Krieg gezogen und nach Kriegsende war das amerikanische Gebot “DON´T FRATERNIZE WITH GERMANS!” (verbrüdere dich nicht mit den Deutschen) das am Häufigsten missachtete Gebot.

Leider kam es auch zu Plünderungen, Vergewaltigungen und anderen Übergriffen der Besatzer auf die Besiegten. Nur selten wurden die Täter hierbei zur Rechenschaft gezogen.

Zu den ganzen Problemen mit zusammengebrochenen Lieferketten für Nahrungsmittel, Strom, Wasser und anderen wichtigen Dingen des Alltags gesellte sich bald ein florierender Schwarzmarkt. Es wurden dabei nicht selten Waffen, Munition oder Orden gegen Zigaretten, Kaugummis und Essensmarken getauscht, denn die Reichsmark war nichts mehr wert! Die Versorgungslage auf dem Land war hierbei um Welten besser als in den Städten, weil die meisten Dörfer kaum oder gar nicht beschossen worden waren. Dort konnte man vieles leichter besorgen als in den Wohnzentren, was vielerorts zu einer regelrechten Stadtflucht führte!

Und als ob die ganzen Blindgänger, planlos verlegten Minen, zerstörte Brücken, Straßen und Schienen nicht schon schlimm genug wären, erwartete einer der stärksten und kältesten Winter die gebeutelte Zivilbevölkerung in Deutschland. Der Tiergarten in Berlin verlor in diesem Winter sämtliche Bäume und auch in anderen Wäldern wurde regelrecht Raubbau betrieben um irgendwie heizen zu können.

Als nächstes muss man die Millionen von Ausgebomten, Flüchtlingen (vor allem aus den ehemals deuteschen Ostgebieten), von Deutschen Gefangenen, Heimkehrern, Verwundeten erwähnen die in schier endlosen Kolonnen kreuz und quer auf den autofreien Straßen zu Fuß oder mit Handkarren unterwegs waren. Dazu gesellten sich bald die aus den KZ´s befreiten, noch gehfähigen die nichts sehnlicher wollten als nach Hause zu kommen ohne zu wissen ob es das überhaupt noch gab!

Auf politischer Seite war das Problem, das viele Deutsche die jahrelange Indoktrinierung auf Führer, Volk und Vaterland nicht unbeschadet überstanden haben. Viele hohe NS-Funktionäre versuchten sich in NS-freundliche Staaten wie Argentinen abzusetzen, um der Gefangenahme und der Hinrichtung durch die Sieger zu entgehen. Sogar Himmler wurde auf der Flucht gestellt und verhaftet! Doch auch bei den “normalen” Bürgern war das Vertrauen in den Führer bis zuletzt gewaltig groß gewesen. Oft so groß, das sie ohne ihren geliebten Adolf nicht weiterleben wollten. In vielen Wohnungen fand man oft die Überreste solcher kollektiven (gesamte Familie) Suizide!

Als nächstes muss man nun die Menschen in den Fokus rücken, die in den besetzten Gebieten durch direkte Mitarbeit oder auf amuröse Art und Weise sich mit Nazis abgegeben hatten. Diese wurden nicht selten nach der “Befreiung” in Spießrutenläufen aus der Stadt gejagt, oder direkt vom wütenden Mob gelyncht!

Doch auch für die Sieger (vor allem die Sowjetunion) waren die vielen Millionen Kriegsgefangenen eine logistische Herausforderung. Die Westallierten kämpften nach Ende de Krieges in Europa im Pazifik weiter und erst nach dem völlig überflüssigen Einsatz der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki war auch hier der Krieg zu Ende. In Russland hatte Hitlers letzter Rückzugsbefehl (“verbrannte Erde”) zur Folge, das nicht nur das Volk Hunger leiden musste, sondern man auch bei weitem nicht genug Ressourcen hatte um die Gefangenen zu versorgen. Viele sind in den Gulags schlichtweg erfroren oder verhungert. In Großbritannien war die Versorgungslage wegen des bis zu Kriegsende doch sehr effektiven U-Boot-Kriegs ebenfalls angespannt. Deswegen schickte man viele Kriegsgefangene in die USA. Dort landeten sie dann schlimmstenfalls in Texas oder Nevada, wo sie meist unter freiem Himmel untergebracht waren. Schlichtweg überall war die Versorgung oft mangelhaft. Im Pazifik wurden auf amerikanischen Stützpunkten nicht selten Metall-Hangars abgebaut um Notunterkünfte für die Japaner oder Kriegsgefangenen zu bauen. Die Flugzeuge ließ man ungebraucht einfach auf den Inseln stehen. Ihre Verschrottung wäre zu teuer geworden!

Ich denke das du allein hieraus einiges für dich ziehen kannst. Falls du etwas genauer erläutert haben möchtes, scheu dich nich zu fragen.

Alles Gute.