Findet ihr es unverantwortlich, wenn psychisch erkrankte Menschen Kinder in die Welt setzen?
Hallo, mich würde mal eure Meinung interessieren, wie ihr das findet, wenn kranke Menschen zum Beispiel mit einer rezidivierenden depressiven Störung, also wiederkehrenden Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen wie Borderline Kinder in die Welt setzen. Ich hätte auch gern eine Familie und ein Kind, am liebsten ein Mädchen, aber ich bin selbst Borderliner und habe Depressionen, ich habe viel zu viel mit mir selbst zu kämpfen und könnte einem Kind niemals gerecht werden.
Es gibt durchaus Menschen, die sehr gut mit ihrer Erkrankung umgehen können und reflektiert sind. Dazu gehört sich Hilfe zu holen, wenn man merkt, dass Schwierigkeiten aufkommen.
Wichtig ist, dass man den Bedürfnissen des Kindes gerecht werden kann und sich nicht selbst belügt.
Auch die Möglichkeit der Unterstützung durch andere halte ich für wichtig.
Jemand der uneinsichtig und unreflektiert ist, wird sich auch nicht um ein Kind kümmern können.
Es kommt also auf die individuelle Situation an.
Es gibt viele Eltern mit psychischen Erkrankungen, die gute Eltern sind. Oder die ein entsprechendes soziales Netzwerk haben, das diese Lücken füllen kann, an denen der erkrnakte Elternteil scheitert. Zur Elternschaft gehören schließlich zwei und gerade bei solchen Vorerkrankungen weiß ja auch der Partner, dass er einen verantwortlicheren Part übernehmen muss.
Natürlich ist es nicht unbedingt das ideale Regenbogen-Glitzereinhorn-Umfeld, das man sich für ein Kind wünscht. Dennoch kann es auch positive Seiten haben. Kinder lernen früh Toleranz, Mitgefühl, Rücksichtsnahme und auch etwas mehr Eigenverantwortung. Elternteile mit diesen Vorerkrankungen gehen oftmals bewusster, realistischer und durchdachter an die Kinderplanung als viele andere Eltern. Und auch viele Eltern ohne Krankheiten und Belastungen scheitern daran, ihrem Kind gerecht werden zu können.
Gute Antwort. Danke, aus diesem Blickwinkel habe ich das noch gar nicht betrachtet.
Alles Gute für dich und deine Heilung. Ich wünsche dir, dass sich dien Wunsch noch erfüllen kann, wenn du dich stabiler dafür fühlst. Unbedingt solltest du das aber mit deinen behandelnden Ärzten und Therapeuten absprechen.
Dankeschön. Das mache ich, aber bei mir ist der Zug abgefahren. Für dich immer nur das Beste
Tatsächlich wäre es unverantwortlich, ihnen das Recht auf Fortpflanzung zu verweigern!!!
Achja – nicht nur unverantwortlich, sondern ein Rückfall ins Dritte Reich, als man psychisch Kranke Kinder in “Heilanstalten” brachte – und später dann nach Auschwitz, Sobibor oder Treblinka!
Daher: Hände weg von den Menschenrechten bitte!!!
Ich spreche hier ja nur von der Eigenverantwortlichkeit. Keiner spricht von Euthanasie oder ähnlichem. Ich stelle die Frage wahrscheinlich weil ich traurig bin, dass ich niemals Kinder haben werde.
Ganz klar: Solange Du für Dich selbst verantwortlich bist und NICHT unter Betreuung stehst, solange hast Du das Recht auf Nachwuchs – genau wie jeder andere Mensch auch! Dieses Recht kann Dir niemand nehmen und auch nicht absprechen.
Die Lage wird erst kompliziert, sobald Du nicht mehr selbst über Dein Leben entscheiden darfst. Aber auch dann muss dies ja nicht für Dein ganzes Leben so bleiben!
Das Recht nicht, aber ich sollte imstande sein zu entscheiden, ob ich ein Kind erziehen kann oder nicht.
Jeder hat Recht auf Elternschaft.