Diclofenac-Zäpchen – Wie lange max. Anwendungsdauer?
Hallo Zusammen,
ich (männlich, 45 Jahre, kräftig gebaut) habe seit mehreren Monaten eine Analfissur die einfach nicht abheilen will, ich mich jeden Tag draußen bewege, viel Ballaststoffe wie Obst, Gemüse und Flohsamenschalen zu mir nehme und viel Tee und Wasser trinke.
Ich habe rund um die Uhr Schmerzen. Vor allem nach dem Stuhlgang stundenlang, den ganzen Tag eigentlich. Ich war bereits schon beim Proktologen, wo mir Diltiazem verschrieben wurde. Doch das hat leider nichts geholfen.
Nun war ich erneut beim Proktologen, wo mir nochmals Diltiazem verschrieben wurde. Zusätzlich dazu Diclofenac-Zäpfchen als Therapie. 1 Packung 50mg und 1 Packung 100mg mit jeweils 10 Stück.
Ich solle Diltiazem weiterhin nutzen und zusätzlich morgens 1x Diclofenac100mg und Abends 1x Diclofenac 50 mg nehmen. Während dieser Zeit ging es mir merklich besser. Während dem Toilettengang war der Schmerz nicht ganz so heftig, aber vor allem während des Tages, war ich so gut wie schmerzfrei.
Nun sind 10 Tage vorbei und beide Verpackungen sind aufgebraucht. Der Arzt hat mir nochmals 1x Diclofenac100mg und 1x Diclofenac 50 mg mit jeweils 10 Zäpchen aufgeschrieben.
Diclofenac typische Nebenwirkungen wie Magenschmerzen etc. habe ich nicht, jedoch riet mir meine Hausärztin davon ab, Diclofenac weiter zu nehmen, da dies wohl bei dieser “langen” Therapie Magengeschwüre verursachen könne.
Heute ist der 3. Tag ohne Schmerzmittel und es ist zum Aushalten. Es hat so den Anschein, als ob die Diclofenac Therapie was gebracht hat. Sicher bin ich mir natürlich nicht.
Meine Frage: Ich bin mir unsicher ob ich die Diclofenac-Zäpchen weiterhin einnehmen soll bis die Fissur vollständig verheilt ist.
Hat jemand von Euch hier Erfahrungen wie lange man Diclofenac Zäpfchen bedenkenlos nehmen kann?
Welche Alternativen in der Naturheilkunde gibt es sonst noch bei solchen Beschwerden?
Für alle Tips bin ich sehr, sehr dankbar.
P.s
Entschuldigt bitte, dass der Text nun doch so lange geworden ist.
(Quelle: Pharmawiki.ch) (Diltiazem wäre ein Ca-Kanalblocker)
Es gibt Krankheiten, wo über wesentlich längere Zeiträume Diclofenac verordnet wird. Das legt der behandelnde Arzt fest. Wenn deine Hausärztin meint, es wäre nicht gut für dich wg dem Risiko von Magengeschwüren, dann kann man mal darüber reden ob nicht ein Magenschutz (idR Pantoprazol oder Omeprazol) verordnet werden kann.
Hat man denn die Ursache richtig abgeklärt, z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ausgeschlossen? Denn dann ist die Anwendung von Diclofenac auch nochmal anders zu werten…
Die Ursache? Von was? Der Fissur? Da hieß es lapidar zu harten Stuhlgang.
Angemerkt sei, dass es sich bei mir um Zäpchen handelt, somit Omeprazol redundat. Die Form der Zäpchen wurden ja genau deswegen gewählt um die Magenschleimhaut zu schützen.
Oder sehe ich hier was falsch?
Diclofenac hat auch einen lokal schmerzlindernden Effekt, aber bei Anwendung von Zäpfchen kommt es zur Aufnahme in den Blutkreislauf mit derselben Wirkung wie bei Tabletteneinnahme
Wenn eine Analfissur chronisch wird kann mehr dahinter stecken als harter Stuhlgang.
Diclofenac wird rektal aufgenommen und über den Blutkreislauf verteilt. Egal ob anal/ rektal oder über den Mund aufgenommen: es muss erst aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, dann hemmt es Enzyme (COX-1) die u.a. eigentlich am Schutz der Magenschleimhaut beteiligt sind. Der Wirkmechanismus sorgt also dafür, dass der körpereigene Magenschutz geschwächt wird. Andernfalls müsste man sich bei magensaftresistenten Diclo-Tabletten ja auch keine Gedanken um Magen-Nebenwirkungen machen. Bei längerfristiger Anwendung von Diclo-Zäpfchen kann Omep deshalb trotzdem sinnvoll sein.
Verstehe. Klärt man eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit einer Darmspiegelung ab?
Ehrlich gesagt wurde dies (noch) nicht abgeklärt. Man hatte mir den Vorschlag gemacht eine Darmspiegelung zu machen und Darmkrebs auszuschließen.
Zum einen hatte es wohl bei der Ersten Untersuchung, wohl mehr geblutet als sonst bei einer Fissur. Und aufgrund des Alters, könne man das im Rahmen eine Vorsorgeuntersuchung schon mal machen. So mein Proktologe.
Ich muss gestehen, dass ich dies wirklich, wirklich Angst davor habe und einfach Ärzten aus eigenen Erfahrungen nur begrenzt traue. Ob ich es machen werde, weiß ich nicht…
Was allerdings bei den Untersuchungen gemacht wurde, ist mit einer Sonde/Kamera reingeschaut. Also so ne typische proktologische Untersuchung..
Wie bereits erwähnt ist heute der 3. Tag ohne Schmerzmittel und werde die erstmal wegzulassen.
Ich werde mir einen Naturheilkundler/Heilpraktiker zu rate ziehen da mir der ganzheitiche Aspekt wichtig ist. Zufall oder nicht. Am Daumen habe ich eine Stelle, die trotz eincremen einfach nicht abheilen will. Mein Immunsystem ist derzeit auch nicht das Beste…. Also, scheint da irgendwas zu sein…
Ok, hoffe das hilft, gute Besserung jedenfalls!
Ja, hatte schon mal drüber nachgedacht. Wobei ich ja schon Flohsamenschalen zu mir nehme. Seit Jahren schon. Eigentlich schwör ich drauf. Aber irgendwas ist anders. Nehme Candisartan und L-Thyroxin. Sind halt auch so potenrielle Verursacher von träger Darmtatigkeit sein….
Han mir jetzt mal Levorag geholt, mal sehen…
Wenn alles andere nicht hilft, hast du schon darüber nachgedacht, medikamentös abzuführen? In Erwägung ziehen sollte man höchstens milde Mittel, die für eine längerfristige Anwendung geeignet sind, wobei mir v.a. Macrogol/ Movicol einfällt, um den Stuhl weicher zu machen?
Das ist ok so, die Zäpfchen können unabhängig von der Mahlzeit genommen werden.
Respektiv den Magen schützen. Nimmt man dann die Zäpfchen morgens vorzugsweise auch eher nach dem Frühstuck oder macht es keinen Unterschied wenn man sie auf nüchternen Magen nimmt?
Bis jetzt hatte ich die morgendliche immer auf nüchternen Magen genommen und eigentlich ganz gut vertragen…
ah, ok. interessant. Danke
“Wenn eine Analfissur chronisch wird kann mehr dahinter stecken als harter Stuhlgang.”
Dass sehe ich genau so. Die Fissur ist das Symptom, aber die nicht Ursache. Beide Prokotlogen bei denen ich war, sehen das leider nicht so ganzheitlich bzw. erlaubt auch die kurze Zeit keine fundierte Aufklärung. Auch auf meine Fragen ob es eine Allergie, ein Pilz, sein könnte wOb ich womoglich doch meine Ernährung umstellen soll, wollte irgendwie niemand hören.
Man hat mir geraten, das ganze operativ entfernen zu lassen.
Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber irgendwie habe ich so das Gefühl, dass ich wirklich viel trinke. Auch auf Elektrolyte achte. Wasser, Naturtrüber Apfelsaft, Pfefferminztee nur morgens nen doppelten Espresso. Also wenig Kaffee und keine Tees die m.E. entwässernd wirken. Dennoch habe ich das Gefühl dass die Flüssigkeit nicht wirklich im Darm bleiben will und eher als Urin ausgeschieden wird. Und so trotzdem relativ festen Stuhl habe bzw. anscheinend zu festen Stuhl habe.
Danke für die super Erklärung im Zusammenhang mit Omep. Wurde mir so auch nicht ganz richtig kommuniziert. Es hieße, das Zäpfchen nicht so auf den Magen gehen…
Viele Dank. Hast mir auf jedenfall die Frage sehr gut und verständlich beantwortet.
Jetzt sollte es nicht wieder einreißen.
wenige Wochen.